Knapp drei Monate, nachdem der Vorstand der VfB AG um Alexander Wehrle dem zerstrittenen Aufsichtsrat eine “gremienübergreifende Arbeitsgruppe zur Klärung der Frage des Aufsichtsratsvorsitzes” vorgeschlagen hat, präsentierte diese am Dienstag das Ergebnis ihrer drei Sitzungen. Das aber lässt mehr Fragen offen, als es beantwortet. Und es sind nicht die einzigen.
Alexander Wehrle
Wer’s glaubt
Der VfB hat mit Winamax endlich einen neuen Hauptsponsor gefunden — und konterkariert damit die großspurigen Ankündigungen, man würde sich bei der Sponsorensuche nicht allein von der Höhe der Einnahmen leiten lassen. Nicht zum ersten Mal muss Alexander Wehrle als Vorstandsvorsitzender die von ihm geschürten Erwartungen enttäuschen und relativieren. Geht es stattdessen nicht einfach auch eine Spur ehrlicher, kleiner und transparenter?
Der nächste Schritt
Erneut hat der VfB bei der letzten Gelegenheit — diesmal wirklich bei der allerletzten — einen sportlich und finanziell desaströsen Abstieg abgewendet, erneut zieht man sich zur Saisonanalyse zurück. Aber woran liegt es denn, dasss Mannschaft und Verein seit zwei Jahren auf der Stelle treten und die Stimmung dabei immer schlechter wird? Eine Bestandsaufnahme.
Überfordert
Der VfB verliert wenig überraschend auch in Berlin-Köpenick, bleibt Tabellenletzter und entlässt kurz darauf den erst im Dezember mit vielen Vorschusslorbeeren verpflichteten Bruno Labbadia. Der Verein scheint seinen Aufgaben nicht gewachsen zu sein.
Reschkes Erben
In der Frage, warum der VfB derzeit auf dem letzten Platz der Bundesligatabelle steht, wird die Verantwortung in der Mercedesstraße aktuell hin und her, vor allem aber seitens der sportlichen Leitung von sich weggeschoben. Dem VfB fehlt es weiterhin an tragfähigen Strukturen. Vor allem auf einer Position.
RudB177 — Und jetzt?
Durch das 0:1 gegen Wolfsburg rutscht der VfB vor der Länderspielpause auf den letzten Tabellenplatz ab. Wie soll es jetzt weitergehen?
Die Fehlerkette
Der VfB verliert das Heimspiel gegen Wolfsburg, rutscht auf den letzten Tabellenplatz ab und Bruno Labbadia darf weiterhin der falsche Trainer für die Mannschaft und die Situation sein.
Marktgerecht
Was viele seit Monaten befürchten, ist nun eingetreten: Der VfB und Sven Mislintat gehen getrennte Wege, weil man sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnte. Die Nebengeräusche sind alarmierend, aber auch ohne diese steht der VfB mal wieder vor einem Neuanfang. Werden wir jetzt wieder zu einem stinknormalen Verein?
Wochen der Wahrheit?
Nach der Rückkehr Sven Mislintats von der Marketing-Reise in die USA am gestrigen Montag beginnen jetzt wohl die finalen Verhandlungen über seinen Vertrag und damit wohl auch über die Zukunft von Interimstrainer Michael Wimmer. Nach Ansicht mancher sind die Verhandlungen sogar schon abgeschlossen, mit eindeutigem Ergebnis. Was auch passiert: Der VfB hat sich mal wieder in eine missliche Lage manövriert.
Alex says relax
An denkwürdigen Pressekonferenzen und anderen Kommunikationsformen hat es uns zuletzt wahrlich nicht gemangelt — der VfB ist seit Jahren in einem Zustand konstanter Erregung. Da helfen weder Säbelrasseln noch Aufrufe zur Entspannung.