Der Wahlkampf hat begonnen

…und zwar nicht mit Pau­ken und Trom­pe­ten, son­dern mit Pake­ten und Dro­hun­gen. Denn anders als auf dem Rücken der Sat­zung oder der Mit­glie­der scheint es beim VfB die­ses Jahr nicht zu gehen.

Ich habe die­sen Bei­trag eigent­lich schon mal geschrie­ben, näm­lich Mit­te Dezem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res, als die Bewer­bungs­frist für die Prä­si­dent­schafts­wahl für die mitt­ler­wei­le abge­sag­te Mit­glie­der­ver­samm­lung des VfB Stutt­gart 1893 e.V. am 18. März nah­te. Damals über­schrieb ich den Arti­kel mit Obacht! und die ist auch jetzt wie­der not­wen­dig. Denn am kom­men­den Sonn­tag enden, drei Mona­te vor der Mit­glie­der­ver­samm­lung am 18. Juli erneut Bewer­bungs­fris­ten. Dies­mal aller­dings für das gesam­te Prä­si­di­um, für das der Ver­eins­bei­rat den Mit­glie­dern geeig­ne­te Kan­di­da­tIn­nen vor­schla­gen muss. So weit so klar. Das Pro­blem mit den Gre­mi­en des VfB e.V. ist das glei­che, das schon Hera­kles mit Hydra plag­te: Hat man ein Pro­blem gelöst, tau­chen zwei neue auf. Wer gedacht hat­te, nach der Rück­tritts­wel­le vor weni­gen Wochen sei die Zeit der Mani­pu­la­ti­on und Mit­glie­der­ver­ar­sche in der Mer­ce­des­stra­ße vor­bei, sieht sich — natür­lich getäuscht. 

Das geht schon damit los, dass man­che Rück­trit­te schein­bar gar kei­nen Bestand mehr haben. So berich­ten Stutt­gar­ter Zei­tung und Nach­rich­ten, dass Wolf-Diet­rich Erhard, ehe­ma­li­ger Ver­eins­bei­rats­vor­sit­zen­der mit zwei­fel­haf­ter Repu­ta­ti­on, wie ich hier und hier her­aus­ge­ar­bei­tet habe, das Amt, dass er im Febru­ar ruhen ließ wie­der auf­neh­men möch­te. Damals führ­te unter ande­rem an, er habe sich “belei­digt und beschimpft” gefühlt und erklär­te in der Mit­tei­lung des Ver­eins, er wol­le “mit mei­ner Ent­schei­dung dazu bei­tra­gen, dass ein per­so­nel­ler Neu­an­fang mög­lich ist.” und kün­dig­te an: “Ich las­se mein Amt zunächst so lan­ge ruhen, bis die Geschäfts­fä­hig­keit gesi­chert ist und wer­de dann eben­falls mein Man­dat zeit­nah nie­der­le­gen.” Belei­di­gun­gen hin, per­so­nel­le Neu­an­fang her, auf der Web­sei­te wird Erhard wei­ter als Ver­eins­bei­rat geführt, er scheint also sein Man­dat auch zwei Mona­te nach die­ser Ankün­di­gung noch nicht nie­der­ge­legt zu haben und das, obwohl der Ver­eins­bei­rat zwar arg dezi­miert, aber mit zwei neu­en Vor­sit­zen­den durch­aus geschäfts­fä­hig ist. Natür­lich kann man hier ins Fel­de füh­ren, das es von den außer ihm fünf ver­blie­be­nen Ver­eins­bei­rä­ten zwei wohl ins Prä­si­di­um zieht, wes­we­gen sie von der Per­so­nal­aus­wahl für die­ses Gre­mi­um selbst­ver­ständ­lich aus­ge­schlos­sen sind. Dass Erhard das aber in den acht Wochen, in denen er ent­ge­gen sei­ner Ankün­di­gung sein Man­dat nicht nie­der­leg­te, wuss­te, wage ich zu bezwei­feln. Es ist ja auch for­mal völ­lig legi­tim, das Amt, in den ihn die Mit­glie­der 2017 gewählt haben, bis zur Abwahl aus­zu­fül­len. Wie so häu­fig in der Ver­gan­gen­heit hat es aber auch jetzt wie­der ein Gschmäck­le, was beim VfB vor sich geht. Denn aus­ge­rech­net jetzt, wo es um die Neu­be­wer­tung des gesam­ten Prä­si­di­ums, also um viel Macht im e.V. und zwei Sit­ze im Auf­sichts­rat der AG geht, mischt jener Mann wie­der mit, der in sei­ner bis­he­ri­gen Amts­zeit nicht unbe­dingt die Inter­es­sen der Mit­glie­der ins Zen­trum sei­nes Han­delns als Ver­eins­bei­rat gestellt, son­dern lie­ber Wolf­gang Diet­rich und des­sen Amts­füh­rung den Steig­bü­gel gehal­ten hat. 

Daimlers Drohung

Das ist so unschön wie for­mal legi­tim. Ähn­lich ver­hält es sich auch mit dem Wahl­kampf­ge­tö­se, das von ande­ren Sei­te der Mer­ce­des­stra­ße kommt. Wobei unschön hier schon ein Euphe­mis­mus ist. Ist man mil­de gestimmt, kann man es frag­wür­dig nen­nen, ich nen­ne es eine Dro­hung. Dass sich der klei­ne­re Anteils­eig­ner der AG (!) in die Ver­eins­po­li­tik des e.V. ein­mischt, ken­nen wir schon vom Vor­lauf der Mit­glie­der­ver­samm­lung 2019, als AG-Auf­sichts­rats­mit­glied Wil­fried Porth das Daim­ler-Intra­net nutz­te, um Beschäf­ti­ge zu über­zeu­gen, Wolf­gang Diet­rich nicht abzu­wäh­len. Auch die­ses Mal steht Porth, wie soll­te es anders sein, im Mit­tel­punkt, nur geht man die­ses Mal ein wenig sub­ti­ler vor. Der Anlass war eine Recher­che der Stutt­gar­ter Zei­tung zu den Unge­reimt­hei­ten bei der Aus­glie­de­rungs­ab­stim­mung, bei der auch zuta­ge trat, dass sich Wil­fried Porth nach der abge­bro­che­nen Mit­glie­der­ver­samm­lung 2019 über den Abstimm­mungs-Dienst­leis­ter erregt haben soll, mit dem es auch 2017 schon Pro­ble­me gege­ben habe. Daim­ler wider­spricht nicht nur die­ser Ver­mu­tung, was legi­tim ist, son­dern beant­wor­tet dar­über hin­aus noch eine Fra­ge, die nie­mand gestellt hat:

Gleich­zei­tig ver­wies Daim­ler dar­auf, dass man die Aus­glie­de­rung „in der heu­ti­gen Zeit für wirt­schaft­lich unver­zicht­bar“ hal­te, „um lang­fris­tig sport­lich erfolg­reich zu sein“. Zudem sei man „mit Über­zeu­gung“ auch wei­ter­hin als Anker­in­ves­tor und Haupt­spon­sor am VfB betei­ligt. Unbe­dingt behar­ren wol­le man an die­ser Part­ner­schaft jedoch nicht, wie der Auto­bau­er so über­ra­schend wie viel­sa­gend mit­teilt: „Soll­ten die Gre­mi­en und Mit­glie­der des Ver­eins zu einer ande­ren Ein­schät­zung kom­men, sind wir für Gesprä­che jeder­zeit offen.“

Was will uns der Anker­in­ves­tor damit sagen? Ich kann als Exil-Fan die Daim­ler-Begeis­te­rung in Stutt­gart sowie­so nicht so recht nach­voll­zie­hen und habe schon mal auf­ge­schrie­ben, war­um der Kon­zern mit dem Stern nicht der groß­zü­gi­ge Part­ner für den VfB ist, als der er immer hin­ge­stellt wird. Hier wird mei­ner Mei­nung nach aber den Mit­glie­dern durch die Blu­me kom­mu­ni­ziert: Passt auf, wen ihr am 18. Juli wählt. Viel­leicht ist das nicht “der Prä­si­dent, den wir woll­ten” (Zitat Porth aus 2019) und viel­leicht sind wir dann weg.  Was die einen in Jubel­schreie aus­bre­chen lässt, treibt den ande­ren den Angst­schweiß ins Gesicht, schließ­lich hat man ja mit dem Ver­kauf der Antei­le an den Daim­ler damals “Ja zum Erfolg” gesagt. Dass das finan­zi­el­le Enga­ge­ment Daim­lers in Wirk­lich­keit und in Rela­ti­on zu ande­ren Kon­zer­nen an ande­ren Bun­des­li­ga-Stand­or­ten — The­ma Namens­rech­te am Sta­di­on, The­ma Spon­so­ring — eher über­schau­bar ist, ist den Meis­ten nicht bewusst. Und genau jenen gilt die­se Dro­hung. Nach dem Intra­net-Skan­dal 2019 der nächs­te Affront gegen­über den Mit­glie­dern des ein­ge­tra­ge­nen Ver­eins.
 

Falsche Freunde

 
Aber wen soll­te man dann wäh­len? Vol­ker Zeh viel­leicht, der sich einer­seits mit einem Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten der mitt­ler­wei­le wegen eines Inter­es­sen­kon­flikts nicht mehr zur nächs­ten Wahl antritt, das Büro teilt, ande­rer­seits heu­te auch ein in vie­len Punk­ten auf den ers­ten Blick sehr zustim­mungs­wür­di­ges Wahl­pro­gramm öffent­lich gemacht hat? Oder etwa Pierre-Enric Stei­ger? Der ist Mit­glied jener Ver­ei­ni­gung, von der Mat­thi­as Sam­mer schon vor 30 Jah­ren, wenn auch sicher­lich in einem ande­ren Kon­text, sag­te, es gehe nicht an, wenn die­se Ver­eins­po­li­tik macht: Dem VfB-Freun­des­kreis. Nun muss ich eines vor­weg schi­cken: Es ist jedem VfB-Mit­glied, wel­ches die for­ma­len Vor­aus­set­zun­gen erfüllt, unge­nom­men, für ein Amt im Ver­ein zu kan­di­die­ren. Und je mehr Aus­wahl der Ver­eins­bei­rat hat, um zwei geeig­ne­te Kan­di­da­ten zu fin­den — von denen einer nach mei­nem Ver­ständ­nis der Amts­in­ha­ber sein muss, egal wie er heißt — des­to bes­ser. Dann muss es aber auch legi­tim sein, die Moti­va­ti­on und Hal­tung die­ser Kan­di­da­ten zu beleuch­ten. Nun wird Sam­mer 1991 mit Sicher­heit nicht Stei­ger gemeint haben, gleich­zei­tig wird deut­lich, dass sei­ne Kan­di­da­tur kein Allein­gang ist, son­dern mit sei­ner Freun­des­kreis-Mit­glied­schaft in Zusam­men­hang steht. So berich­tet Dan­ny Galm bei ZVW — ver­mut­lich — aus einem Freun­des­kreis-inter­nen Schrei­ben, das ich auch zu Gesicht bekom­men habe und in dem mit Mar­kus Scheu­rer ein wei­te­rer Freund als Kan­di­dat fürs Prä­si­di­um ange­kün­digt wird. Aber war­um soll­te der Freun­des­kreis, der sich nicht nur VfB-Spie­le aus der Loge anschaut, son­dern auch die Nach­wuchs­mann­schaf­ten lobens­wer­ter­wei­se finan­zi­ell unter­stützt, nun kei­ne Ver­eins­po­li­tik machen?
 
Nun­ja, man muss sich dafür nur die Stel­lung­nah­men des Krei­ses durch­le­sen, die sein Vor­sit­zen­der Jür­gen Schlen­sog ein­mal im Namen des Vor­stands (dem Scheu­rer ange­hört) und ein­mal im Name des gesam­ten Freun­des­krei­ses zum Rück­tritt von Wolf­gang Diet­rich und zum angeb­li­chen Macht­kampf zwi­schen Vogt und Hitzl­sper­ger ver­fasst hat. Zu Diet­rich schreibt er:
 
 
Wolf­gang Diet­rich hat in sei­ner Amts­zeit blei­ben­des geleis­tet. (…) Diet­rich hat­te einen Plan. Er hat mit enor­mem Ein­satz und im Gegen­satz zu sei­nen Vor­gän­gern ent­gelt­los gear­bei­tet. Im sport­li­chen Bereich, und der ist nun mal für einen Bun­des­li­gis­ten ent­schei­dend, ging sein Plan nicht auf. Getrie­ben von kurz­le­bi­gen Ereig­nis­sen wur­den Fehl­ent­schei­dun­gen getrof­fen, die am Ende zum erneu­ten Abstieg führ­ten. (…)Tat­sa­chen, die vom Ver­eins­bei­rat und vom Auf­sichts­rat der AG mit getra­gen wur­den, in wel­chem erfah­re­ne Wirt­schafts­ka­pi­tä­ne das Sagen haben. Alle Macht kul­mu­lier­te zu lan­ge auf eine Per­son : Wolf­gang Diet­rich. Und die­se Per­son, der Prä­si­dent unse­res Ver­eins, war in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten wahr­lich nicht von For­tu­ne beglei­tet.
Über alle­dem steht jedoch die Fra­ge, wie wir in die­sem Ver­ein mit­ein­an­der umge­hen. (…) Was sich jedoch in den ver­gan­ge­nen Tagen im Vor­feld und wäh­rend der Mit­glie­der­ver­samm­lung abge­spielt hat, ist eine Schan­de für den VfB Stutt­gart. Was in Foren zu lesen war, wäh­rend der Mit­glie­der­ver­samm­lung teil­wei­se zu hören und an Feind­se­lig­keit zu spü­ren, ist unak­zep­ta­bel. (…)
Wolf­gang Diet­rich hat von der ers­ten Stun­de sei­ner Amts­zeit an ver­sucht, das Bes­te zu leis­ten. Hin­ter den Über­schrif­ten sei­ner Agen­da sind vie­le Haken zu set­zen. Eini­ge feh­len. Für wen dies Grund genug ist, ver­ba­le Beschimp­fun­gen und per­sön­li­che Ver­un­glimp­fun­gen bis hin zu Todes­dro­hun­gen als Mit­tel zum Zweck zu machen, der möge sich einen neu­en Ver­ein suchen.
(…)  Allen Freun­den und Mit­glie­dern des VfB Stutt­gart, ins­be­son­de­re den ewi­gen Kri­ti­kern, rufe ich zu : lasst uns Anstand bewah­ren. Lasst uns fair mit­ein­an­der umge­hen. Lasst uns die Men­schen ach­ten, unab­hän­gig davon, welch ande­rer Mei­nung wir sind. Ver­nünf­ti­ger Umgang mit­ein­an­der ist die Vor­aus­set­zung dafür, den Ver­ein wie­der zum Erfolg zu füh­ren.

Es ist eine Lita­nei, die auch von Diet­rich selbt hät­te ver­fasst sein kön­nen. Kein Wort über die grö­ßen­wahn­sin­ni­ge und arro­gan­te Amts­füh­rung Diet­richs, die den Intel­lekt jedes Mit­glieds belei­di­gen­de Aus­glie­de­rungs­kam­pa­gne, nichts. Statt­des­sen schlägt Schlen­sog und mit ihm der Freun­des­kreis in die vor der Mit­glie­der­ver­samm­lung 2019 bereits tief aus­ge­höhl­te Ker­be, der­zu­fol­ge Wolf­gang Diet­rich das Opfer ist und nicht der­je­ni­ge, der den VfB mit Kara­cho vor die Wand gefah­ren hat, sport­lich und im Umgangs­ton. Zu Vogt und Hitzl­sper­ger schrei­ben die Freun­de:

Die Kan­di­da­ten für das Amt des Prä­si­den­ten des VfB Stutt­gart e.V., Claus Vogt und Tho­mas Hitzl­sper­ger, for­dern wir auf, ihre Kan­di­da­tur im Sin­ne der Zukunft des VfB Stutt­gart zurück­zu­zie­hen. Tho­mas Hitzl­sper­ger steht für den Neu­start des sport­li­chen Erfolgs des Bun­des­li­gis­ten und ist mit der Auf­ga­be des CEO der VfB Stutt­gart AG aus­rei­chend gefor­dert. Claus Vogt kön­nen wir vor dem Hin­ter­grund der jüngs­ten Ereig­nis­se ange­mes­sen prä­si­dia­les Ver­hal­ten nicht zuspre­chen.

Auch hier bedient er sich, wie im Juli 2019 des in gewis­sen VfB-Krei­sen belieb­ten Framings, Vogt und Hitzl­sper­ger hät­ten durch die Aus­ein­an­der­set­zung dem Anse­hen des Ver­eins gescha­det und sei­en des­halb bei­de kei­ne geeig­ne­ten Kan­di­da­ten. Das Ziel die­se Kam­pa­gne, an der sich auch der Freun­des­kreis betei­lig­te, ist klar: Den Mit­glie­dern soll­te die Mög­lich­keit genom­men wer­den, sel­ber über die Amts­zeit von Claus Vogt zu ent­schei­den. Nach­dem die­ser Plan im Früh­jahr nicht auf­ging, scheint man beim Freun­des­kreis zu dem Schluss gekom­men zu sein, Claus Vogt nur durch einen Gegen­kan­di­da­ten an einer wei­te­ren Amts­zeit zu hin­dern.

Ein falsches Paket

War­um aber soll­te man den bis dato eher unbe­kann­ten Stei­ger wäh­len? Nun, auch dafür hat man vor­ge­sorgt, denn Stei­ger bil­det für die Wahl am 18. Juli ein Team mit Finanz­ex­per­te Hubert Deutsch und: Sil­vio Meiß­ner, Ex-Pro­fi des VfB, der bei uns im Pod­cast noch den Ein­druck ver­mit­tel­te, kein gro­ßes Inter­es­se mehr am Fuß­ball­busi­ness zu haben. Und mit Team mei­nen die drei Her­ren auch Team, unge­ach­tet der Tat­sa­che, dass die Sat­zung für alle drei Prä­si­di­ums­pos­ten Ein­zel­wah­len vor­sieht. Die Sat­zung wird Stei­ger wohl gele­sen und ver­stan­den haben, dass Kal­kül ist indes ein ande­res: Wenn Ihr Sil­vio Meiß­ner im Präsidium.haben wollt, wählt bit­te auch Deutsch da rein und mich zum Prä­si­den­ten. Oder anders: Kein Stei­ger, kein Meiß­ner. Man könn­te es dreist nen­nen oder auch Erpres­sung. VfB-Mit­glie­dern Paket­lö­sun­gen auf­zu­drü­cken hat übri­gens Tra­di­ti­on, ver­such­te doch schon Wolf­gang Diet­rich 2016, gute wie schlech­te Sat­zungs­än­de­run­gen zusam­men durchs Ple­num zu bekom­men, um sich anschlie­ßend dar­über zu empö­ren, dass die Mit­glie­der die nur en bloc zur Abstim­mung ste­hen­den Ver­än­de­run­gen ablehn­ten und wohl kein Inter­es­se an einer Ver­bes­se­rung der Struk­tu­ren beim VfB hät­ten.

Ihr seht also: Die Metho­den, mit denen beim VfB von bestimm­ten Per­so­nen mit Mit­glie­dern ver­fah­ren wird, sind nach wie vor die glei­chen. Da ver­kommt es fast zur Rand­no­tiz, dass Car­los Ubi­na — wer sonst — aus­ge­rech­net jetzt und nicht etwa irgend­wann in den letz­ten vier Jah­ren die Neu­tra­li­tät des Ver­eins­bei­rats in Fra­ge stellt und die Bild (sor­ry, kein Link) sich von Claus Vogt deut­li­che Wor­te zum The­ma Kam­pa­gnen­jour­na­lis­mus anhö­ren muss, das Inter­view dafür über­ti­telt mit “Claus Vogt packt aus” und damit sug­ge­riert, der Prä­si­dent bege­he exklu­siv im Bou­le­vard eine Indis­kre­ti­on auf Kos­ten des Ver­eins.

Mitgliederverarsche lohnt nicht

Wir sind das alles gewohnt und trotz­dem macht es mich jedes Mal wie­der wütend, wie durch­schau­bar die Mani­piu­la­ti­ons­ver­su­che inter­es­sier­ter Sei­ten gegen­über uns Mit­glie­dern sind. Klar: Nie­mand wünscht sich die Zei­ten zurück, in denen uns Die­ter Hundt in Friss-oder-stirb-Manier einen Prä­si­den­ten rein­drü­cken konn­te. Es sind aber alle, egal ob Medi­en, Freun­des­kreis, Anker­in­ves­to­ro­der ande­re Gre­mi­en­mit­glie­der beim VfB ange­hal­ten, den Respekt vor uns Mit­glie­dern zu wah­ren. Denn der Ver­such, uns für dumm zu ver­kau­fen ist jetzt schon zum zwei­ten Mal kra­chend geschei­tert.

Zum glei­chen The­ma: Ans­gar und Pierre-Enric auf stuttgart.international.

Titel­bild: ima­go

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