Derzeit nicht im Brustring: Die ausgeliehenen Spieler des VfB

Sechs Spie­ler hat der VfB in der Som­mer­pau­se an ande­re Ver­ei­ne ver­lie­hen. Wir haben uns bei Fans und Exper­ten die­ser Ver­ei­ne über den der­zei­ti­gen Leis­tungs­stand der Brust­ring­trä­ger on the road infor­miert.

Ohne Spielpraxis in Salzburg

Als amtie­ren­der U19-Euro­pa­meis­ter kam Jérô­me Ongué­né vor knapp einem Jahr in der Win­ter­pau­se vom fran­zö­si­schen Zweit­li­gis­ten FC Soch­aux-Mont­bé­li­ard zum VfB, er war damals mit kol­por­tier­ten 3,5 Mil­lio­nen Euro Ablö­se der teu­ers­te der drei Win­ter­trans­fers. Bereits bei sei­ner Vor­stel­lung im Blog mut­maß­ten wir, dass er wahr­schein­lich, auch auf­grund sei­nes Alters, kei­ne direk­te Ver­stär­kung sein wür­de, son­dern mit dem Ziel ver­pflich­tet wur­de, Druck auf sei­ne Kol­le­gen in der Innen­ver­tei­di­gung zu machen. Letzt­end­lich reich­te es für Ihn nur für zwei Spie­le über 90 Minu­ten für die zwei­te Mann­schaft in der Regio­nal­li­ga Süd­west.

Um ihm mehr Spiel­pra­xis zu ver­mit­teln, ver­lieh der VfB Ongué­né dann im Som­mer an Red Bull Salz­burg, der­zeit Tabel­len­zwei­ter in Öster­reich. Laut Transfermarkt.de hat der Brause­kon­zern zudem eine Kauf­op­ti­on. Ins­ge­samt bestritt Ongué­né in der Hin­run­de in Öster­reich zehn Spie­le. Fünf Mal lief er für Salz­burg in der Bun­des­li­ga auf, wei­te­re vier Mal saß er 90 Minu­ten auf der Bank. Hin­zu kamen drei Spie­le beim Salz­bur­ger und Leip­zi­ger Farm­team FC Lie­fe­ring in der zweit­klas­si­gen “Ers­te Liga” sowie zwei Begeg­nun­gen im ÖFB-Cup, wobei er im Ach­tel­fi­na­le gegen den Regio­na­li­gis­ten TuS Bad Glei­chen­berg sogar ein Kopf­ball­tor erziel­te:

(Dazu zwei Anmer­kun­gen: Bei You­tube gibt es teil­wei­se kom­plet­te Spie­le des ÖFB-Cups. Wahn­sinn. Das Gan­ze rela­ti­viert sich, wenn man merkt, wie der Kom­men­ta­tor das Tor erst zwei ande­ren Spie­lern zuschreibt und sich dabei schein­bar vor allem an der Haut­far­be ori­en­tiert…)

Abseits der Sta­tis­ti­ken haben wir Alex­an­der Bischof, Redak­teur bei den Salz­bur­ger Nach­rich­ten, um eine kur­ze Ein­schät­zung zu Ongué­né gebe­ten. Bischof erklärt, dass er es schwer habe, sich zu behaup­ten, weil Salz­burg gleich drei Innen­ver­tei­di­ger habe, die vor ihm gesetzt sei­en. Hin­zu kom­me jetzt noch André Ramal­ho, der im Win­ter von Bay­er Lever­ku­sen ver­pflich­tet wur­de.  Wenn die VfB-Leih­ga­be spie­le, sei er ver­läss­lich und mache kei­ne spiel­ent­schei­den­den Feh­ler. Die Bun­des­li­ga sei Bischof zufol­ge für Ongué­né aber aktu­ell noch eine Num­mer zu groß, dafür müs­se er erst in Salz­burg einen fes­ten Platz in der Mann­schaft haben.

Soll­te das in der Rück­run­de nicht pas­sie­ren, so mei­ne Ein­schät­zung, wird der VfB Ongué­né wahr­schein­lich im Som­mer ein zwei­tes Mal ver­lei­hen. Es sei denn, Salz­burg zieht die Kauf­op­ti­on, was ich mir aber ange­sichts der Kon­kur­renz und der Tat­sa­che, dass man dort mitt­ler­wei­le vor­nehm­lich Spie­ler für die Depen­dance in Leip­zig aus­bil­den muss, nicht vor­stel­len kann. Als Nach­wuchs-Euro­pa­meis­ter und immer noch U‑Nationalspieler traue ich ihm schon ein gewis­ses Poten­ti­al zu, jedoch braucht er dafür end­lich regel­mä­ßi­ge Spiel­pra­xis.

Stammspieler im Abstiegskampf der zweiten Liga

Spiel­pra­xis ist für Juli­an Green bei sei­nem der­zei­ti­gen Leih­ver­ein hin­ge­gen kein Pro­blem. Im Janu­ar 2017 wech­sel­te er vom FC Bay­ern zum VfB und kam in der Rück­run­de immer­hin zehn Mal zum Ein­satz. Bereits in sei­nem zwei­ten Spiel mach­te er sogar sein ers­tes Tor im Brust­ring, übri­gens nach Vor­la­ge des der­zeit eben­falls vor einer Lei­he ste­hen­den Anto Grgic:

Alles in allem lagen HSV-Fan Tan­ja und Bay­ern-Fan NaptoF­CB damals im Inter­view nach sei­ner Ver­pflich­tung nicht ganz falsch: Um sich in der Bun­des­li­ga zu eta­blie­ren, braucht Green regel­mä­ßig län­ge­re Ein­sät­ze. Da man ihm das am Wasen nach dem Auf­stieg nicht zusi­chern konn­te, ließ er sich im Ende August an die Spiel­ver­ei­ni­gung Greu­ther Fürth aus­lei­hen.

Auch hier zunächst der Blick auf die Zah­len: Green bestritt in der Hin­run­de bei den Klee­blät­tern, die auf Platz 17 tief im Abstiegs­kampf ste­cken, neun Spie­le, vier Par­tien lang muss­te er wegen Adduk­to­ren­be­schwer­den aus­set­zen. Auch im grün-wei­ßen Tri­kot gelang ihm ein Tref­fer, beim 4:0 gegen den FC St. Pau­li:

Wel­chen Ein­druck Juli­an Green in der Hin­run­de bei den Für­ther Fans hin­ter­las­sen hat, das habe ich Klee­blatt-Fan Dan­ny (@) vom Blog Grün-Weiss

Bei Green kann ich mir ehr­lich gesagt gut vor­stel­len, dass er im Som­mer in der zwei­ten Liga bleibt und even­tu­ell vor Ablauf sei­nes Ver­trags 2019 zu einem Ver­ein mit Auf­stiegs­am­bi­tio­nen wech­selt. Auch für ihn sehe ich beim VfB wenig Per­spek­ti­ve. Zwar haben wir in die­ser Sai­son ein durch­aus for­mi­da­bles Offen­siv­pro­blem, jedoch könn­te uns Green wahr­schein­lich weder auf dem Flü­gel, noch als Stoß­stür­mer groß wei­ter­hel­fen. Wer weiß, viel­leicht sehen wir ihn ja ein­mal bei einem Auf­stei­ger wie­der.

Schon länger unterwegs

Bereits im zwei­ten Jahr zu einem einem ande­ren Ver­ein ver­lie­hen ist Jan Kli­ment. 2015 ver­pflich­te­te der VfB den mitt­ler­wei­le 24jährigen Tsche­chen, kurz nach­dem er bei der U21-Euro­pa­meis­ter­schaft die Alters­ge­nos­sen aus Ser­bi­en mit drei Toren im Allein­gang abge­schos­sen hat­te. Beim VfB war er weni­ger treff­si­cher: In der Abstiegs­sai­son stand er zwar 18 mal im Kader, wur­de aber nur acht Mal ein­ge­wech­selt. Immer­hin: Beim Spiel in Hof­fen­heim traf er eine Minu­te spä­ter zum zwi­schen­zeit­li­chen 1:1. Da wir damals mit dem Blog noch in den Kin­der­schu­hen steck­ten, wuss­ten wir vor­her auch nicht nicht so wirk­lich viel über Kli­ment.

Nach dem Abstieg wur­de er dann, zunächst für ein Jahr, nach Däne­mark an Brønd­by IF ver­lie­hen. Sein Trai­ner dort hieß erneut: Alex­an­der Zor­ni­ger. In der Liga bestritt er in jener Sai­son in der Liga 18 Spie­le, jedoch nur zwei von Beginn an. In der anschlie­ßen­den Meis­ter­run­de, die Brønd­by, wie auch die Haupt­run­de, auf dem zwei­ten Platz abschloss, kam er jedoch nur zwei Mal zum Ein­satz. Hin­zu kamen drei Ein­sät­ze im Pokal, jedoch weder im Halb­fi­na­le, noch im Fina­le, wel­ches sei­ne Mann­schaft gewann. In der gesam­ten Sai­son erziel­te er nur ein Tor, ein spä­tes, aber sehens­wer­tes 1:1 gegen Nordsjael­land:

Zu Beginn die­ser Sai­son wur­de er dann für ein wei­te­res Jahr in den Kopen­ha­ge­ner Vor­ort aus­ge­lie­hen und zeig­te sich ver­bes­sert: Ins­ge­samt fünf Tref­fer in ins­ge­samt 20 Spie­len — 17 in der Liga, einem in der Reser­ve-Liga, zwei in der UEFA-Pokal-Qua­li­fi­ka­ti­on — ste­hen für Ihn zu Buche. Auch Toke Thei­la­de (@TokeTheilade), Chef­re­dak­teur bei Rus­si­an Foot­ball News und Brønd­by-Fan schätzt Kli­ments Ent­wick­lung. In der ver­gan­ge­nen Sai­son sei der Stür­mer eher eine Lach­num­mer gewe­sen, nun sei er gefähr­li­cher und habe sich bes­ser an das Spiel­sys­tem ange­passt. Nichts­des­to­trotz blei­be er noch hin­ter den Erwar­tun­gen der Fans zurück und habe sei­ne Chan­ce noch nicht wirk­lich genutzt. Zor­ni­ger habe zwar ein Händ­chen dafür, Spie­ler zu ver­bes­sern, aber Kli­ment sei, so Thei­la­de ein “slow lear­ner”. Er zwei­felt, dass sich Kli­ment bei Brønd­by durch­set­zen kann, geschwei­ge denn beim VfB.

Auch Kli­ments Ver­trag läuft erst im nach der kom­men­den Sai­son aus. Ähn­lich wie bei Green kann ich mir nicht vor­stel­len, dass es für ihn noch­mal ein Come­back beim VfB gibt. Wahr­schein­li­cher ist, dass er im euro­päi­schen Aus­land sein Glück fin­den wird.

Ich hab Thei­la­de natür­lich auch gefragt, wie sich Zor­ni­ger in Däne­mark macht. Sei­ne Ant­wort, im Ori­gi­nal: “Zor­ni­ger is almost a legend at Brønd­by. The job he has done has been incre­di­ble. The club was undera­chie­ving for more than a deca­de, but he has tur­ned ever­y­thing around. He is a true lea­der, and just what Brønd­by nee­ded. Ever­y­bo­dy loves him, and hope that he’ll stick around for a long time.” (Über­set­zung: Zor­ni­ger ist fast so etwas wie eine Legen­de beim Ver­ein. Er hat einen unglaub­li­chen Job gemacht. Der Ver­ein hat mehr als ein Jahr­zehnt unter sei­nen Mög­lich­kei­ten gespielt, aber Zor­ni­ger hat ihn kom­plett umge­krem­pelt. Er ist ein rich­ti­ger Anfüh­rer und genau das, was Brønd­by gebraucht hat. Jeder liebt ihn und hofft, dass er noch lan­ge da bleibt). Klingt fast ein biß­chen zu eupho­risch, aber ganz unrea­lis­tisch erscheint es nicht, dass Zor­ni­ger mit sei­ner Art und viel­leicht etwas weni­ger Stur­heit dort Erfolg hat.

Wieder im Aufstiegskampf

Tobi­as Wer­ner wech­sel­te im Som­mer 2016 von sei­nem lang­jäh­ri­gen Ver­ein FC Augs­burg zum VfB und schaff­te mit den Brust­ring­trä­gern den Wie­der­auf­stieg. Für ihn per­sön­lich ver­lief die Zweit­li­ga-Sai­son jedoch wenig erfreu­lich. Kurz vor Sai­son­be­ginn wur­de er von einem fami­liä­ren Schick­sals­schlag schwer getrof­fen, dann fiel er von Sep­tem­ber bis Febru­ar mit Mus­kel­pro­ble­men aus und fand im Auf­stiegs­kampf nicht mehr in die Mann­schaft. Nach dem Auf­stieg und ins­ge­samt nur sie­ben Spie­len im Brust­ring wur­de er dann an den 1. FC Nürn­berg ver­lie­hen.

Damit spielt Wer­ner erneut in der zwei­ten Liga, aber wie im ver­gan­ge­nen Jahr auch um den Auf­stieg. Beim Club bestritt er ins­ge­samt elf Liga­spie­le, davon sie­ben von Beginn an. Auch im Pokal wur­de er zwei Mal ein­ge­setzt. Neben ins­ge­samt drei Tor­vor­la­gen gelang ihm im Dezem­ber beim 2:0 in Düs­sel­dorf sogar ein Tor:

Zu ihm habe ich Stef­fen (@2_Steffen) vom Pod­cast Total Beglubbt befragt. Wer­ner habe mit den zwei Vor­la­gen zu Sai­son­be­ginn gegen Duis­burg die Mess­lat­te hoch gelegt, konn­te die Form danach aber man­gels Spiel­pra­xis nicht lan­ge hal­ten, zumal er auch spät zur Mann­schaft kam. Nach einem Form­tief, wäh­rend­des­sen er drei mal in Fol­ge nicht im Kader stand, habe er sich aber wie­der her­an­ge­kämpft, gegen Braun­schweig ein wich­ti­ges Tor zum 2:2 vor­be­rei­tet und dann schließ­lich auch gegen Düs­sel­dorf getrof­fen. “Wür­de man Tobi bewer­ten, was er selbst nicht so mag, wäre es eine Drei. Er zeig­te oft gute Ansät­ze, muss die Kon­stanz aber fin­den.” meint Stef­fen. In der Rück­run­de kön­ne er im Auf­stiegs­kampf für den FCN auch wegen sei­ner Erfah­rung ein wich­ti­ger Spie­ler wer­den. Ob es für die Bun­des­li­ga rei­che kön­ne man aber, eben auch wegen sei­nes Alters nicht sagen. Auf jeden Fall erfreu­lich: Sei­ne Frau hat vor kur­zem ein gesun­des Kind zur Welt gebracht. Glück­wunsch, Tobi!

Wer­ner ist mitt­ler­wei­le 32 und so rich­tig vor­stel­len, dass er in der Bun­des­li­ga noch­mal durch­star­tet, kann man sich nicht. Er könn­te aber durch­aus, eben wegen sei­ner Erfah­rung dem Club in der Bun­des­li­ga hel­fen, soll­te der Auf­stieg gelin­gen. Auch hier glau­be ich nicht, dass er noch ein­mal zum VfB zurück kehrt, um sich dort auf die Bank zu set­zen. Soll­te sich der VfB und der Club jedoch, Gott bewah­re, in der zwei­ten Liga wie­der­se­hen, ist eine Rück­kehr durch­aus vor­stell­bar.

Bald vielleicht endlich Erstligist?

Jean Zim­mer hat es echt nicht leicht. Im Früh­jahr 2016 bereits wur­de bekannt, dass er vom 1. FC Kai­sers­lau­tern zum VfB wech­seln wür­de — damals noch ein Erst­li­gist. Als die Sai­son gespielt war, fand sich Zim­mer erneut in der 2. Bun­des­li­ga wie­der. Der VfB stieg zwar auf, in der lau­fen­den Spiel­zeit fin­det man Zim­mer jedoch erneut im Unter­haus, dies­mal bei For­tu­na Düs­sel­dorf.

Dabei hat­te die Zweit­li­ga-Sai­son für Zim­mer beim VfB eigent­lich gut ange­fan­gen, er war zunächst auf dem rech­ten Flü­gel gesetzt. Doch mit jedem Spiel ver­rin­ger­ten sich sei­ne Ein­satz­zei­ten, auch weil deut­lich wur­de, dass ihm für die Spit­ze der zwei­ten Liga sowohl Schnel­lig­keit, als auch Ball­be­hand­lung fehl­ten. So schaff­te er es zwar in der Liga 29 mal in den Kader, aber nur 16 mal auch auf den Platz. Hin­zu kamen ein Spiel im Pokal und eins bei der zwei­ten Mann­schaft. Immer­hin gelang ihm im Pokal­spiel in Hom­burg eine Tor­vor­la­ge.

Bei der For­tu­na läuft es hin­ge­gen deut­lich bes­ser für den gebür­ti­gen Bad Dürk­hei­mer. 16 mal stand er im Kader, 14 mal spiel­te er von Beginn an und dabei fast immer über die kom­plet­te Spiel­zeit. Wie sein VfB-Team­kol­le­ge in Nürn­berg befin­det er sich mit der For­tu­na auch im Auf­stiegs­kampf, aber in einer wesent­lich bes­se­ren Posi­ti­on: Wäh­rend der Club den Rele­ga­ti­ons­rang belegt, grüßt Zim­mer mit Düs­sel­dorf von Platz 1. Es könn­te also gut sein, dass Zim­mer im Som­mer 2018 end­lich zum Erst­li­ga-Spie­ler wird. Zum Erfolg der For­tu­na hat er mit drei Tor­vor­la­gen und einem Tor gegen Duis­burg bei­getra­gen, dass wir Euch natür­lich auch nicht vor­ent­hal­ten wol­len:

Hol­ger (@0211club) ist Team-Mit­glied im Halb­angst Blog, der sich neben Fuß­ball – Schwer­punk­te For­tu­na Düs­sel­dorf und Borus­sia Mön­chen­glad­bach – auch mit Eis­ho­ckey beschäf­tigt. Er hat uns sei­ne Ein­schät­zung zu Jean Zim­mers Leis­tung bei der For­tu­na gege­ben:

“Irgend­wie gibt es Spie­ler, die lau­fen so unterm Radar – und das völ­lig zu unrecht. Sie sind irgend­wie da – machen einen tol­len Job – aber kei­ner hat so rich­tig ein Gefühl dafür, wie wich­tig die­ser Spie­ler ist. Das geht mir bei eini­gen Spie­lern so – wie zum Bei­spiel Jean Zim­mer, der nach dem VfB Trai­nings­la­ger nach Düs­sel­dorf gekom­men ist. Rück­bli­ckend betrach­tet: Mit Jean hat Düs­sel­dorf einen der Spie­ler für die­se Sai­son an Land gezo­gen, der sei­nen Stie­fel sehr gut run­ter spielt. Da spre­chen nicht nur die 15 Par­tien für sich, die er für For­tu­na absol­viert hat. Er gehört zu den zwei Abwehr­re­cken, die neben unse­ren Stür­mern wie Rou­wen Hen­nings (6 Tore, 5 Vor­la­gen) auch ein­mal ein­net­zen durf­te. Dazu hat er auch noch drei Vor­la­gen bei­gesteu­ert – und sei­ne Offen­siv­qua­li­tä­ten bewie­sen. Rechts­ver­tei­di­ger Zim­mer muss sich mit sei­ner Spiel-Sta­tis­tik nur Niko Gießel­mann ‚geschla­gen‘ geben. In der Hin­run­de hat er sich qua­si fest­ge­spielt – und ist somit ein wich­ti­ger Bau­stein für die sta­bi­le Defen­si­ve in Düs­sel­dorf. Es wür­de mich nicht ver­wun­dern, dass Stutt­gart ihn dann mit Per­spek­ti­ve zurück­holt – vor allem dann, wenn er mit #F95 zum zwei­ten Mal inner­halb von zwei Jah­ren ins Ober­haus auf­stei­gen soll­te …”

Bei Zim­mer habe ich, ehr­lich gesagt, noch das bes­te Gefühl. Er ist Stamm­spie­ler bei einem Auf­stiegs­kan­di­da­ten und könn­te nach sei­ner Rück­kehr viel­leicht ein guter Kon­kur­rent für Andre­as Beck sein, dem es in die­ser Sai­son auf sei­ner Posi­ti­on an eben­je­nen fehlt. Ob er Beck ver­drän­gen kann, wird sich zei­gen. So rich­tig vor­stel­len kann ich es mir nicht.

Der mit dem Promi-Namen

Kom­men wir zum letz­ten Leih­spie­ler des VfB. Hans Nunoo Sar­pei wur­de im August 2016 aus Gha­na ver­pflich­tet, schaff­te es aber in der gesam­ten Zweit­li­ga-Sai­son nicht ein­mal in den Kader. Ledig­lich beim Pokalaus gegen Mön­chen­glad­bach durf­te er für zehn Minu­ten aufs Feld. Um dem 19jährigen zu mehr Spiel­pra­xis zu ver­hel­fen, ver­lieh man ihn vor die­ser Sai­son an den slo­va­ki­schen Erst­li­gis­ten FK Seni­ca. Beim der­zei­ti­gen Tabel­len­letz­ten der For­tu­na Liga kam er in zu 13 Ein­sät­zen im defen­si­ven Mit­tel­feld, davon sechs Mal von Beginn an. Lei­der konn­te uns bis jetzt nie­mand etwas nähe­res zu sei­ner Ent­wick­lung sagen, soll­ten wir noch Infor­ma­ti­on bekom­men, rei­chen wir die an die­ser Stel­le nach.

Ehr­lich gesagt bin ich etwas rat­los, was man beim VfB mit die­sem Trans­fer bezweckt hat. Sicher­lich: Nicht jede Ver­pflich­tung ist ein Voll­tref­fer. Aber Sar­pei hat nicht ein­mal in den Nach­wuchs-Natio­nal­mann­schaf­ten sei­nes Lan­des auf sich auf­merk­sam gemacht. Ich bin gespannt, wie es für ihn nach die­ser Sai­son wei­ter­geht. In der Bun­des­li­ga sehen wir ihn wahr­schein­lich nicht.

Wie sinnvoll sind Leihgeschäfte?

Sechs Spie­ler hat der VfB also ver­lie­hen, nur einer von ihnen hat rea­lis­ti­sche Chan­cen, beim VfB noch ein­mal Fuß zu fas­sen. Immer­hin: Die ande­ren haben die Chan­ce, sich für eine fes­te Ver­pflich­tung bei ihrem Leih­ver­ein oder einem ande­ren Club zu emp­feh­len. Der VfB spart sich in der Zwi­schen­zeit den Kader­platz und viel­leicht je nach Leih­mo­da­li­tät auch etwas Geld. Die Grün­de, war­um sich die Spie­ler beim VfB nicht durch­ge­setzt haben, sind dabei ganz unter­schied­lich. Pau­schal lässt sich also nicht wirk­lich eine Aus­sa­ge über die Sinn­haf­tig­keit von Leih­ge­schäf­ten tref­fen. Ähn­lich wie die Spie­ler, die der VfB aus­ge­lie­hen hat, hel­fen die Brust­ring­trä­ger on the road ihren der­zei­ti­gen Ver­ei­nen wei­ter. Was danach kommt, muss man sehen, es sei denn, es sind fes­te Ablö­se­sum­men mit der Kauf­op­ti­on ver­bun­den.

War­ten wir also die Rück­run­de ab, even­tu­ell gibt es dann an die­ser Stel­le einen Sai­son­rück­blick unse­rer Leih­spie­ler und wir wis­sen, auf wen wir uns in der kom­men­den Sai­son freu­en kön­nen.

Alle Bil­der: © VfB-exklusiv.de unter CC-BY-SA 3.0

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