Der VfB hat ein weiteres Testspiel gewonnen, die zweite Mannschaft ist mit einer krachenden Niederlage in die Saison gestartet. Außerdem haben zwei ehemalige VfB-Stürmer einen neuen Verein.
Dynamo Dresden ist klarer Aufstiegsfavorit in der dritten Liga, unsere Zweite wurde vor der Saison personalmäßig kräftig durchgemischt. Entsprechend deutlich fiel das Ergebnis am ersten Spieltag aus: 4:1 für Dynamo. Hier geht’s zum Spielbericht beim kicker, hier der Bericht vom VfB. Marius Funk im Tor machte, vom dem, was ich der Zusammenfassung bei VfB-TV entnehmen konnte, zunächst eine gute Figur, wehrte mehrmals hinterereinander aus der Nahdistanz Schüsse ab. Vor allem die Abwehr war aber gewaltig am Schwimmen, was man bei allen vier Gegentoren sieht. Der VfB II spielte hinten mit Philipp Mwene, Benjamin Kirchhoff sowie den Neuzugängen Stefan Peric und Thomas Hagn. Das einzige Tor gelang Matthias Zimmermann. Hoffen wir mal — für die erste Mannschaft übrigens auch — dass sich die Abwehr noch besser abstimmt. Nach dem ersten Spiel gegen einen Aufstiegsfavoriten lässt sich aber meiner Meinung nach noch nicht viel über die Saison sagen. Auch macht der Bericht aus Dresdner Sicht in der Sächsischen Zeitung deutlich, dass sich unsere Jungs in einigen Szenen etwas zu grün angestellt haben. Aber das ist nunmal das Los einer zweiten Mannschaft, dass die talentiertesten Spieler nach oben aufrücken. Nächster Gegner des VfB II ist am Freitagabend zu Hause Preußen Münster. Auch kein einfacher Gegner.
Testspiele
Der VfB hat sein zweites Trainingslager in St. Gallen beendet und hat gestern nachmittag noch ein Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten FC Winterthur bestritten und mit 4:1 gewonnen. Wie aus dem Spielbericht des VfB hervorgeht, traf Didavi zweimal, zudem Ginczek und Werner. Dem kurzen Berichte in der Stuttgarter Zeitung zufolge waren beide Didavi-Tore Distanzschüsse, einer davon ein direkt verwandelter Freistoß. Den Bericht von vor Ort liefert der Südkurier ab. Zorniger hat auch in diesem Spiel wieder seine System während des Spiels durchgewechselt. Einmal 4–4‑2, einmal 4–3‑1–2. Der kicker weist in seinem Spielbericht darauf hin, dass Stöger und Kiesewetter für dieses Spiel nicht mehr im Kader standen und sich damit wahrscheinlich zunächst ein bisschen von der ersten Elf entfernt haben.
Transfergerüchte
Zunächst mal zu möglichen Neuzugängen. Mit Hector Moreno hat sich immer noch nichts Neues ergeben, angeblich ist der VfB jetzt an Fallou Diagne interessiert, so berichtet zumindest die Stuttgarter Zeitung. Diagne spielte drei Jahre mehr oder minder regelmäßig für Freiburg und ist momentan bei Stade Rennes unter Vertrag, für die er in der Ligue 1 15 Spiele bestritt. Wäre wahrscheinlich nicht die große Lösung, aber langsam wird die Zeit auch knapp, um nach der großen Lösung zu suchen. Es sieht zudem momentan nicht danach aus, als würde Rüdiger im Herbst ein anderes Trikot tragen als dasmit dem Brustring, also braucht man vielleicht auch keine große Lösung.
Erneut durch die Gerüchteküche geisterte auch der Name Davide Astori, der vor einer Weile schonmal im Gespräch war. Sportal.de berechnet die Chance auf einen Transfer allerdings nur auf 20 Prozent.
Ein Spieler könnte den VfB aber noch verlassen. Die Stuttgarter Nachrichten mutmaßen, dass Werder Bremen nach dem überraschenden Abgang von di Santo nach Gelsenkirchen noch Bedarf an einem Stürmer hat und aufgrund der alten Connection zu Robin Dutt an Vedad Ibisevic interessiert sei. Nicht ganz unrealistisch, aber die Faktenlage ist schon sehr dünn.
Ehemalige Brustringträger
Der HSV hatte eine ähnlich bescheidene Saison hinter sich, wie der VfB. Ob es allerdings mit Sven Schipplock besser wird, ist zu bezweifeln. Wie auch immer, der kicker vermeldete den Wechsel des ehemaligen Reutlingers nach Hamburg. Schipplock kam mal relativ vielversprechend aus der zweiten Mannschaft hoch, ist mir aber nur durch ein Tor gegen St. Pauli in Erinnerung geblieben. Bruno Labbadias Kaderkonzept scheint es derweil zu sein, ehemalige VfB-Spieler um sich zu scharen. Mal gucken, was dabei herauskommt.
Während ein Spieler die VfB-Resterampe in Hoffenheim verlässt, stößt ein anderer ehemaliger Brustringträger hinzu: Kevin Kuranyi (Meldung im kicker). Nach mehreren Jahren bei Dynamo Moskau war er mir ja trotz seines spektakuläre Abgangs zu Schalke (man erinnere sich: Er erzielte gegen die Gelsenkirchener drei Tore und stellte für die restlichen sieben Saisonspiele danach den Spielbetrieb ein) fast schon wieder ein wenig sympathisch, aber der Wechsel passt einfach wieder wie die Faust aufs Auge. War bestimmt die sportliche Perspektive, die ihn überzeugt hat. Für Hoppenheim ist das natürlich auch ein Gewinn, hat man doch wieder Jugendförderung in der Region betrieben.
Zuletzt: Goal.com zitiert den Telegraph, Tottenham Hotspur sei an Timo Werner interessiert. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man ihn abgibt. Zumal ich davon ausgehe, dass er mit Zornigers Spielsystem aufblühen wird.
Die Jungs mit dem Brustring
Ich mache hier jetzt einfach mal eine neue Kategorie auf, die sich mit den einzelnen Spielern befasst, anstatt alles immer unter Vermischtes abzuhandeln. Die Mannschaft hat letzte Woche einen neuen Mannschaftsrat gewählt, berichtet der VfB. Kapitän ist und bleibt Christian Gentner, außerdem sind weiterhin Martin Harnik und Georg Niedermeier im Mannschaftsrat. Hinzu kommen Florian Klein, der ja immerhin schon in seine zweite Saison mit dem VfB geht und: Serey Dié. Ist auch nicht wirklich überraschend, schließlich hat er sich relativ flott in die Herzen der Fans und wohl auch seiner Mannschaftskollegen gespielt. Im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten kommt er auch als grundsympathisch rüber, spricht auch zum ersten Mal über seinen Abschied aus Basel, der ja bei einigen VfB-Fans vor seinem Wechsel für Stirnrunzeln sorgte. Auch der kicker berichtet über Diés Aufstieg in den Mannschaftsrat.
Kapitän Gentner ist in den letzten Wochen auch sehr präsent in den Medien, im kicker warnt er davor, den Saisonbeginn zu abwartend anzugehen. Vielleicht ist es ja jetzt endlich in den Köpfen angekommen.
Ein Spieler, der auch gegen Winterthur mitmischen durfte, war Arianit Ferati. Laut Stuttgarter Nachrichten ist Alex Zorniger ziemlich begeistert von seinem Nachwuchsspeler, der bisher wegen der Altersgrenze noch nicht bei den Profis mitspielen durfte.
Durch die Verletzung von Langerak ist Przemyslaw Tyton die aktuelle Nummer eins. Die Stuttgarter Nachrichten vergleichen seine Spielweise beim FC Elche mit der, die beim VfB gefordert ist. Wichtig sei es jetzt, das Spiel schnell zu machen, weil der VfB nicht so tief stehen wird, wie die Spanier. Tyton hatte dann den VfB-Fans auf Twitter noch was zu sagen…
Liebe fans, kurze Information uber meinen spitznamen der ist TITI nicht titty! Schöne gruße aus’m Trainingslager ? #bild,#VfB
— Przemyslaw Tyton (@przemektyton) July 25, 2015
War ja klar, dass er das irgendwann würde klarstellen müssen.
Wie der kicker berichtet, verhalten sich Daniel Didavi und Martin Harnik noch eher abwartend, was eine Vertragsverlängerung angeht. Nun gut, es liegt halt auch an Ihnen selber, wie die nächste Saison wird.
Vermischtes
Der VfB und Alex Zorniger erhalten momentan viel Aufmerksamkeit. Die Stuttgarter Zeitung betrachtet die Umstellung des Spielsystems und auch die damit verbundene Skepsis. Ein bisschen ist ja auch immer noch Sommerpause, daher gibt es in der selben Zeitung einfach nochmal ein Portrait von Zorniger.
Bei T‑Online gibt es einen recht optimistischen Ausblick auf die Saison des VfB. Auch der Donaukurier gibt eine Prognose ab, allerdings etwas verhaltener.
Wie das Commando Cannstatt bekannt gibt, gibt es auch dieses Jahr wieder (zum mittlerweile zehnten Mal) eine Karawane Cannstatt zum ersten Heimspiel gegen Köln (via Fanzeit).