Nervige Niederlage

Der VfB ver­liert trotz guter Chan­cen das zwei­te Spiel in Fol­ge gegen einen direk­ten Kon­kur­ren­ten. Kann pas­sie­ren, nervt aber trotz­dem.

Es gibt so Momen­te im Spiel, da beschleicht Dich als Fan das Gefühl, dass das hier heu­te irgend­wie nichts mehr wird. In Bie­le­feld unter der Woche war es das 0:2, als Marc Oli­ver Kempf den Ball mit sei­nem Bauch ins eige­ne Tor beför­der­te und damit für eine Vor­ent­schei­dung im Auf­stei­ger-Duell sorg­te. In Frei­burg am Sams­tag war es der ver­schlos­se­ne Elf­me­ter von Nicolás Gon­zá­lez. Es war sein ers­ter Fehl­schuss vom Punkt nach zuvor acht ver­senk­ten Elfer in Fol­ge und wenn wir schon nicht unse­re Straf­stö­ße ver­sen­ken, so mei­ne Vor­ah­nung wird das heu­te nichts mit den Punk­ten. Ich soll­te recht behal­ten.

Es lag, mal wie­der an einer unge­sun­den Mischung aus einer­seits defen­si­ven Feh­lern und unglück­li­chen Aktio­nen — vor allem bei den bei­den Gegen­to­ren, als erst Manga­la mit sei­ner Grät­sche Tor­schüt­ze Demi­ro­vic den Ball ser­vier­te und sich dann Sten­zel von Jeong düpie­ren ließ — sowie teil­wei­se schlech­ter Raum­auf­tei­lung in der Defen­si­ve und ande­rer­seits teil­wei­se am Pech im Abschluss, teil­wei­se am leicht­fer­ti­gen Umgang mit Angriffs­zü­gen. 25 Schüs­se gab der VfB ab, die Hälf­te davon von außer­halb des Straf­raums, mit über­schau­ba­rem Erfolg. Viel­leicht fehl­te in bei­den Mann­schafts­tei­len doch Bor­na Sosa zu sehr, der sich für gewöhn­lich gegen den Ball in die Vie­rer­ket­te fal­len lässt und mit dem Ball am Fuß in der Lage ist, gefähr­li­che Flan­ken zu schla­gen.

Die Zähne ausgebissen

Aber Sosa muss­te mit mus­ku­lä­ren Pro­ble­men aus­set­zen und so war der VfB auf den Außen­bah­nen ange­wie­sen auf Silas Waman­gi­tu­ka, der sich zwar durch­set­zen, aber trotz viel Auf­wand kein zwei­tes Tor nach­le­gen konn­te und Tan­guy Cou­li­ba­ly, des­sen Dribb­lings sich oft in den Gegen­spie­lern ver­hed­der­ten. Und Erik Thom­my, der bei sei­nem Come­back zeig­te, dass er durch­aus eine Alter­na­ti­ve sein kann, um die kom­men­den Geg­ner zu über­ra­schen. Gegen Frei­burg gelang das noch nicht, statt­des­sen biss sich der VfB in der zwei­ten Halb­zeit mit viel Enga­ge­ment an einem gut orga­ni­sier­ten Geg­ner und des­sen Tor­wart die Zäh­ne aus. Wenn in so einer Angriffs­pha­se zudem nicht jeder Pass im Auf­bau- und Umschalt­spiel sitzt, wird es ver­dammt schwer. Unterm Strich ein ner­vi­ges Spiel und ein ner­vi­ges Ergeb­nis.

Denn es ist bereits das zwei­te Spiel inner­halb weni­ger Tage, wel­ches unnö­tig ver­lo­ren geht. Natür­lich ist ein klei­ner Durch­hän­ger — und das ist vor allem auf die Ergeb­nis­se bezo­gen — weder über­ra­schend, noch kata­stro­phal. Trotz­dem soll­te man vor dem Frei­tags­spiel gegen Mainz, erneut ein direk­ter Kon­kur­rent, wach­sam sein und sich nicht auf guten Leis­tun­gen allein aus­ru­hen. Das Posi­ti­ve ist: Bei der aktu­el­len Mann­schaft habe ich nicht die Befürch­tung, dass es dazu kom­men könn­te. Den­noch: Das Pols­ter nach unten wird klei­ner und in den nächs­ten Spie­len soll­ten wie­der ein paar Punk­te dazu kom­men. 

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