Aus gesundheitlichen Gründen ist die Schlagzahl auf Rund um den Brustring diese Woche etwas geringer. Dafür gibt es heute zwei Vertragsverlängerungen zu berichten, außerdem weitere Rückblicke auf das Pokal-Spiel und ein Ausblick auf das erste Liga-Spiel gegen Köln am Sonntag.
DFB-Pokal
Zunächst noch einmal zum Pokalspiel am vergangenen Samstag. Die nächste Runde sollte eigentlich am kommenden Freitag nach dem Bundesliga-Eröffnungsspiel ausgelost werden. Sollte, denn, wie der kicker berichtet, könnte sich die Auslosung aufgrund des Osnabrücker Vollidioten durch Einsprüche gegen die Spielwertung noch weiter nach hinten verschieben.
Wie die Stuttgarter Nachrichten herausgefunden haben, plant der VfB im Etat damit, auch die noch auszulosende Runde zu überstehen. Ob er das schafft, hängt natürlich auch vom nächsten Gegner ab. Die möglichen Erstrundengegner, die natürlich auch mögliche Zweitrundengegner sind, habe ich vor Saisonbeginn schon einmal vorgestellt. Nochmal zum Spiel: In den Stuttgarter Nachrichten werben Spieler und Trainer noch einmal um Verständnis dafür, dass in Kiel noch nicht alles rund lief, man befinde sich noch ein wenig in der Lernphase. Geschenkt. Aber eigentlich sind ja dafür Testspiele da, oder? Wenn man sich nicht sicher ist, wie das Spielsystem gegen eine tief stehende, nicht das Spiel machende Mannschaft funktioniert, kann man das doch testen, oder?
Wie auch immer: Es ist nochmal gut gegangen. Natürlich darf und kann man das Testspiel gegen City nicht als Maßstab für die Pflichtspiele nehmen, dieses Spiel war vielmehr eine Vision, wie es laufen kann, wenn der Gegner dem VfB die Freiheit lässt, sein Spielsystem zu entfalten. Also etwa so realitätsnah wie Fußball auf der Konsole. Immerhin verfügt die VfB-Mannschaft jetzt über genügend Selbstbewusstsein, um ein solch knappes, anstrengendes Spiel noch in eine positive Richtung zu biegen. Letztes Jahr gelang das gegen den VfL Bochum, der sportlich als Fast-Absteiger ähnlich stark anzusiedeln war wie der Fast-Aufsteiger Kiel, nicht. Nach der Manchester-Euphorie ist man als Fan jetzt denke ich ziemlich gut auf die Saison eingenordet.
Bundesliga
Die beginnt am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Der hat zwar sein Pokalspiel in Meppen deutlich mit 4:0 gewonnen, wie der Express berichtet, hat sich dabei kein Kölner Spieler so wirklich für die Startelf aufgedrängt. Ähnlich sieht das auch die Kölnische Rundschau, derzufolge die Spieler sich jetzt in dieser Woche übers Training empfehlen müssen. So weit die ersten Presseberichte in den Kölner Zeitungen.
Die Jungs im Brustring
Zur Abwechslung mal wieder gute Nachrichten in Sachen Verträge gab es gestern: Timo Baumgartl verlängert seinen Vertrag bis 2020, Alexandru Maxim bis 2019, wie unter anderem die Stuttgarter Zeitung berichtet. Beide Verlängerungen sind eher überraschend, wie auch die Stuttgarter Nachrichten anmerken: Baumgartl hatte gerade erst einen Vertrag bis 2018 unterschrieben, Maxim wurden in der Sommerpause häufig mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Bei Baumgartl weist aber Dutt auf die Motivation des VfB hin und verrät auch, wie er Baumgartls Entwicklung in den nächsten Jahren sieht:
„Timo kann das neue Gesicht des Vereins werden.“ (…) „Irgendwann macht er sein erstes A‑Länderspiel, dann wären es nur noch zwei Jahre bis zum Vertragsende gewesen, und irgendwann hätte er womöglich nicht mehr verlängern wollen.“
Baumgartl selber sieht die Vertragsverlängerung im kicker als “Vertrauensbeweis” des Vereins. So zukunftsweisend Baumgartls Vertragsverlängerung ist, so erfreulich ist die von Maxim. Nicht nur, weil keineswegs sicher ist, wie lange Didavi noch im Brustring spielt, seine Genialität möchte ich beim VfB ungern missen. Auch Goldman Sax ist mit den neuesten Entwicklungen zufrieden. Er geht davon aus, dass Maxim wahrscheinlich auch ein wenig mehr verdienen wird, lobt aber den zukünftigen Nutzen der Verträge und lobt Dutts diskrete Arbeit.
Vier weitere VfB-Spieler stehen im Fokus zweier Sportmedien: Sport1 stellt Arianit Ferati, Timo Baumgartl und Jerome Kiesewetter als die neuen Stuttgarter Jungen Wilden vor. Auf 90min.com wird prophezeit, dass Timo Werner in der kommenden Saison die Bundesliga aufmischt.
Der Vertikalpass beschäftigt sich mit Adam Hlousek und zählt weitere Beispiele von umgeschulten Spielern auf. Am Ende steht ein sehr interessanter Satz:
Zorniger ändert also nicht nur das System, sondern die Spieler gleich mit.
Den Eindruck hatte ich in der Tat auch, vor allem nach dem Pokalspiel.
Transfers
Die Nachricht ist schon etwas älter, aber Dutt ist übers Wochenende noch einen weiteren Spieler losgeworden, der beim VfB keine Zukunft mehr hatte: Mohammed Abdellaoue wechselt, wie der VfB vermeldet, zu Valerenga Oslo nach Norwegen. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, erhält der Stürmer dafür eine Abfindung von rund einer Million Euro. War zu erwarten, dass der VfB Abdellaoue noch Geld hinterher werfen musste. Somit sind alle drei ehemaligen Hannoveraner, die zusammen nach Stuttgart gekomen waren, wieder weitergezogen: Rausch nach Darmstadt, Haggui nach Düsseldorf und jetzt Abdellaoue nach Oslo.
Transfergerüchte
Ein bisschen Bewegung kommt in die Innenverteidiger-Geschichte. Wie Fussballtransfers.com berichtet, tendiert Hector Moreno zur PSV Eindhoven. Goldman Sax schaut sich die Gemengelage an und kommt zu dem Schluss, dass Dutt besser damit fahren würde, wenn er offen zugäbe, keinen Ersatz für Antonio Rüdiger, beziehungsweise keinen weiteren Innenverteidiger gefunden zu haben. Passend dazu berichtet Fussballtransfers.com unter Berufung auf den SWR, dass Rüdiger eventuell in dieser Transferperiode gar nicht mehr wechseln darf.
Ehemalige Brustringträger
Sven Ulreich durfte in der ersten Pokalrunde für die Bayern gegen Nöttingen zwischen den Pfosten stehen und kassierte einen angesichts der Klasse des Gegners etwas überraschenden Gegentreffer. Im kicker sagt er hinterher, dass er sich über das Gegentor ärgert und führt außerdem weiter aus, was sonst noch so neu ist bei den Bayern. So müsse er jetzt mehr hinten raus spielen, das habe man in Stuttgart nicht so gemacht. Interessante Aussage. Es hätte Ulreich sicher niemand daran gehindert, das Spiel systematisch von hinten aufzubauen, anstatt den Ball zum Gegner oder ins Seitenaus zu bolzen. Leider sah man so etwas von ihm nie.
Vermischtes
Die Stuttgarter Nachrichten warfen letzte Woche vor dem ersten Pflichtspiel noch einen sehr lesenswerten Blick auf Zornigers Taktik und der Reutlinger General-Anzeiger beobachtet, dass die Messlatte beim VfB hoch liegt, trotz allen Tretens auf die Euphoriebremse.