Zwischen Pokalspiel und Bundesliga-Auftakt — Rund um den Brustring am Mittwoch, 12. August 2015

Aus gesund­heit­li­chen Grün­den ist die Schlag­zahl auf Rund um den Brust­ring die­se Woche etwas gerin­ger. Dafür gibt es heu­te zwei Ver­trags­ver­län­ge­run­gen zu berich­ten, außer­dem wei­te­re Rück­bli­cke auf das Pokal-Spiel und ein Aus­blick auf das ers­te Liga-Spiel gegen Köln am Sonn­tag.

DFB-Pokal

Zunächst noch ein­mal zum Pokal­spiel am ver­gan­ge­nen Sams­tag. Die nächs­te Run­de soll­te eigent­lich am kom­men­den Frei­tag nach dem Bun­des­li­ga-Eröff­nungs­spiel aus­ge­lost wer­den. Soll­te, denn, wie der kicker berich­tet, könn­te sich die Aus­lo­sung auf­grund des Osna­brü­cker Voll­idio­ten durch Ein­sprü­che gegen die Spiel­wer­tung noch wei­ter nach hin­ten ver­schie­ben.

Wie die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten her­aus­ge­fun­den haben, plant der VfB im Etat damit, auch die noch aus­zu­lo­sen­de Run­de zu über­ste­hen. Ob er das schafft, hängt natür­lich auch vom nächs­ten Geg­ner ab. Die mög­li­chen Erst­run­den­geg­ner, die natür­lich auch mög­li­che Zweit­run­den­geg­ner sind, habe ich vor Sai­son­be­ginn schon ein­mal vor­ge­stellt. Noch­mal zum Spiel: In den Stutt­gar­ter Nach­rich­ten wer­ben Spie­ler und Trai­ner noch ein­mal um Ver­ständ­nis dafür, dass in Kiel noch nicht alles rund lief, man befin­de sich noch ein wenig in der Lern­pha­se. Geschenkt. Aber eigent­lich sind ja dafür Test­spie­le da, oder? Wenn man sich nicht sicher ist, wie das Spiel­sys­tem gegen eine tief ste­hen­de, nicht das Spiel machen­de Mann­schaft funk­tio­niert, kann man das doch tes­ten, oder?

Wie auch immer: Es ist noch­mal gut gegan­gen. Natür­lich darf und kann man das Test­spiel gegen City nicht als Maß­stab für die Pflicht­spie­le neh­men, die­ses Spiel war viel­mehr eine Visi­on, wie es lau­fen kann, wenn der Geg­ner dem VfB die Frei­heit lässt, sein Spiel­sys­tem zu  ent­fal­ten. Also etwa so rea­li­täts­nah wie Fuß­ball auf der Kon­so­le. Immer­hin ver­fügt die VfB-Mann­schaft jetzt über genü­gend Selbst­be­wusst­sein, um ein solch knap­pes, anstren­gen­des Spiel noch in eine posi­ti­ve Rich­tung zu bie­gen. Letz­tes Jahr gelang das gegen den VfL Bochum, der sport­lich als Fast-Abstei­ger ähn­lich stark anzu­sie­deln war wie der Fast-Auf­stei­ger Kiel, nicht. Nach der Man­ches­ter-Eupho­rie ist man als Fan jetzt den­ke ich ziem­lich gut auf die Sai­son ein­gen­or­det.

Bundesliga

Die beginnt am Sonn­tag mit einem Heim­spiel gegen den 1. FC Köln. Der hat zwar sein Pokal­spiel in Meppen deut­lich mit 4:0 gewon­nen, wie der Express berich­tet, hat sich dabei kein Köl­ner Spie­ler so wirk­lich für die Start­elf auf­ge­drängt. Ähn­lich sieht das auch die Köl­ni­sche Rund­schau, der­zu­fol­ge die Spie­ler sich jetzt in die­ser Woche übers Trai­ning emp­feh­len müs­sen. So weit die ers­ten Pres­se­be­rich­te in den Köl­ner Zei­tun­gen.

Die Jungs im Brustring

Zur Abwechs­lung mal wie­der gute Nach­rich­ten in Sachen Ver­trä­ge gab es ges­tern: Timo Baum­gartl ver­län­gert sei­nen Ver­trag bis 2020, Alex­an­dru Maxim bis 2019, wie unter ande­rem die Stutt­gar­ter Zei­tung berich­tet. Bei­de Ver­län­ge­run­gen sind eher über­ra­schend, wie auch die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten anmer­ken: Baum­gartl hat­te gera­de erst einen Ver­trag bis 2018 unter­schrie­ben, Maxim wur­den in der Som­mer­pau­se häu­fig mit ande­ren Ver­ei­nen in Ver­bin­dung gebracht. Bei Baum­gartl weist aber Dutt auf die Moti­va­ti­on des VfB hin und ver­rät auch, wie er Baum­gartls Ent­wick­lung in den nächs­ten Jah­ren sieht:

„Timo kann das neue Gesicht des Ver­eins wer­den.“ (…)  „Irgend­wann macht er sein ers­tes A‑Länderspiel, dann wären es nur noch zwei Jah­re bis zum Ver­trags­en­de gewe­sen, und irgend­wann hät­te er womög­lich nicht mehr ver­län­gern wol­len.“

Baum­gartl sel­ber sieht die Ver­trags­ver­län­ge­rung im kicker als “Ver­trau­ens­be­weis” des Ver­eins. So zukunfts­wei­send Baum­gartls Ver­trags­ver­län­ge­rung ist, so erfreu­lich ist die von Maxim. Nicht nur, weil kei­nes­wegs sicher ist, wie lan­ge Dida­vi noch im Brust­ring spielt, sei­ne Genia­li­tät möch­te ich beim VfB ungern mis­sen. Auch Gold­man Sax ist mit den neu­es­ten Ent­wick­lun­gen zufrie­den. Er geht davon aus, dass Maxim wahr­schein­lich auch ein wenig mehr ver­die­nen wird, lobt aber den zukünf­ti­gen Nut­zen der Ver­trä­ge und lobt Dutts dis­kre­te Arbeit.

Vier wei­te­re VfB-Spie­ler ste­hen im Fokus zwei­er Sport­me­di­en: Sport1 stellt Aria­nit Fera­ti, Timo Baum­gartl und Jero­me Kie­se­wet­ter als die neu­en Stutt­gar­ter Jun­gen Wil­den vor. Auf 90min.com wird pro­phe­zeit, dass Timo Wer­ner in der kom­men­den Sai­son die Bun­des­li­ga auf­mischt.

Der Ver­ti­kal­pass beschäf­tigt sich mit Adam Hlou­sek und zählt wei­te­re Bei­spie­le von umge­schul­ten Spie­lern auf. Am Ende steht ein sehr inter­es­san­ter Satz:

Zor­ni­ger ändert also nicht nur das Sys­tem, son­dern die Spie­ler gleich mit.

Den Ein­druck hat­te ich in der Tat auch, vor allem nach dem Pokal­spiel.

Transfers

Die Nach­richt ist schon etwas älter, aber Dutt ist übers Wochen­en­de noch einen wei­te­ren Spie­ler los­ge­wor­den, der beim VfB kei­ne Zukunft mehr hat­te: Moham­med Abdel­laoue wech­selt, wie der VfB ver­mel­det, zu Valer­en­ga Oslo nach Nor­we­gen. Wie die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten berich­ten, erhält der Stür­mer dafür eine Abfin­dung von rund einer Mil­li­on Euro. War zu erwar­ten, dass der VfB Abdel­laoue noch Geld hin­ter­her wer­fen muss­te. Somit sind alle drei ehe­ma­li­gen Han­no­ve­ra­ner, die zusam­men nach Stutt­gart geko­men waren, wie­der wei­ter­ge­zo­gen: Rausch nach Darm­stadt, Hag­gui nach Düs­sel­dorf und jetzt Abdel­laoue nach Oslo.

Transfergerüchte

Ein biss­chen Bewe­gung kommt in die Innen­ver­tei­di­ger-Geschich­te. Wie Fussballtransfers.com berich­tet, ten­diert Hec­tor Moreno zur PSV Eind­ho­ven. Gold­man Sax schaut sich die Gemenge­la­ge an und kommt zu dem Schluss, dass Dutt bes­ser damit fah­ren wür­de, wenn er offen zugä­be, kei­nen Ersatz für Anto­nio Rüdi­ger, bezie­hungs­wei­se kei­nen wei­te­ren Innen­ver­tei­di­ger gefun­den zu haben. Pas­send dazu berich­tet Fussballtransfers.com unter Beru­fung auf den SWR, dass Rüdi­ger even­tu­ell in die­ser Trans­fer­pe­ri­ode gar nicht mehr wech­seln darf.

Ehemalige Brustringträger

Sven Ulreich durf­te in der ers­ten Pokal­run­de für die Bay­ern gegen Nöt­tin­gen zwi­schen den Pfos­ten ste­hen und kas­sier­te einen ange­sichts der Klas­se des Geg­ners etwas über­ra­schen­den Gegen­tref­fer. Im kicker sagt er hin­ter­her, dass er sich über das Gegen­tor ärgert und führt außer­dem wei­ter aus, was sonst noch so neu ist bei den Bay­ern. So müs­se er jetzt mehr hin­ten raus spie­len, das habe man in Stutt­gart nicht so gemacht. Inter­es­san­te Aus­sa­ge. Es hät­te Ulreich sicher nie­mand dar­an gehin­dert, das Spiel sys­te­ma­tisch von hin­ten auf­zu­bau­en, anstatt den Ball zum Geg­ner oder ins Sei­ten­aus zu bol­zen. Lei­der sah man so etwas von ihm nie.

Vermischtes

Die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten war­fen letz­te Woche vor dem ers­ten Pflicht­spiel noch einen sehr lesens­wer­ten Blick auf Zor­ni­gers Tak­tik und der Reut­lin­ger Gene­ral-Anzei­ger beob­ach­tet, dass die Mess­lat­te beim VfB hoch liegt, trotz allen Tre­tens auf die Eupho­rie­brem­se.

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