Die heutige Presse- und Blogschau befasst sich größtenteils mit dem ersten Heimspiel des VfB am Sonntag gegen den 1. FC Köln. Der Blick geht dabei nicht nur in die Stuttgarter Medien, sondern auch in die Domstadt.
Zunächst zur Info für alle, die am Sonntag da sind (ich muss leider aus gesundheitlichen Gründen passen): Zum Einen
Sonntag, 16.08.2015, 14 Uhr Cannstatter Bahnhof! Alle in Weiß! #VfBKOE @VfB #VfB #Stuttgart pic.twitter.com/0m00j4HvQt
— Commando Cannstatt (@cc97ultras) 13. August 2015
zum Anderen kommt es, wie der VfB ankündigt, am Sonntag zu Einschränkungen im S‑Bahn-Verkehr.
Dass der 1. FC Köln der Angstgegner des VfB ist, ist allgemein bekannt. Die statistische Unterfütterung dieses Fakts gibt es morgen an dieser Stelle. Die Stuttgarter Nachrichten schauen sich die Bilanz des VfB gegen die Geißböcke der letzten zehn Jahre an, garniert mit einer Bildstrecke, auf der man unter anderem auch mal wieder Zvonimir Soldo sieht, der nach seiner Zeit beim VfB ja eine Weile FC-Trainer war.
Die Kölnische Rundschau macht bei den Kölnern auch eine gewisse Euphorie aus. Natürlich wird da auch die grottenschlechte Bilanz des VfB herangezogen. Hoffnung soll den Kölnern auch Milos Jojic machen, der laut FC-Trainer Stöger ein “Unterschiedsspieler” ist. Wenn mach sich den Teamcheck der Rundschau vor dem ersten Spieltag durchliest, tauchen dort auch einige Namen auf, vor denen der VfB auf jeden Fall Respekt haben sollte. Einer davon ist Anthony Modeste, den die Kölner durch den Verkauf von Ujah aus Hoffenheim holen konnten.
Im kicker wird derzeit darüber spekuliert, ob die Kölner ihr Stadion für die EM 2024 eventuell erweitern oder sogar von der Stadt kaufen.
Ehemalige Brustringträger
Oriol Romeu ist nach der vergangenen Saison zum Chelsea FC zurück gekehrt, hat es aber dort nicht lange ausgehalten. Jetzt wechselt er zum Southampton FC, wie Goal.com berichtet. Hoffen wir für ihn, dass es dort besser für ihn läuft.
Transfergerüchte
Sportal.de setzt die Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib Antonio Rüdigers beim VfB bei 70 Prozent an, verbunden mit dem Hinweis, dass im Winter bereits die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Vermischtes
Beim Vertikalpass haben sie schon einmal die Hinrunde durchgetippt, natürlich mit dem bereits bekannten Humor und einem Augenzwinkern. Kostprobe:
4. Spieltag
Keffin Kuranyi schießt sein erstes Tor für Hoffenheim und träumt von einer Rückkehr in die Nationalmannschaft. Ulreich bekommt einen Scorer-Punkt, nachdem er einen Schuss so weit abprallen läßt, dass ihn Arjen Robben an der Mittellinie aufnehmen kann und nach einem unwiderstehlichen Solo zum 4:1 Endstand gegen Augsburg einnetzt. Nach seinen zwei Toren bei der 2:5‑Niederlage gegen Wolfsburg muss Lukas Hinterseer vom FC Ingolstadt im „Aktuellen Sportstudio“ nicht auf die Torwand schießen, sondern „Komm‘ auf ein Bier zu mir“ seines Onkels Hansi singen.
Die Heidenheimer Zeitung blickt ebenso auf den Saisonstart des VfB wie die Heilbronner Stimme. Wie auch schon andere hier verlinkte Saisonausblicke wird auf die verhaltene Euphorie im Umfeld ebenso eingegangen wie auf den Bezug auf beziehungsweise die Abgrenzung von den letzten Jahren.
Die Stuttgarter Zeitung hat vier ehemalige VfB-Spieler — Karl Allgöwer, Guido Buchwald, Thomas Berthold und Karlheinz Förster zur Saison des VfB befragt. Auch die vier geben sich vorsichtig optimistisch.
Auf der VfB-Homepage wird noch einmal Emiliano Insua vorgestellt, der erst der vierte Argentinier beim VfB ist, nach Basualdo, Centurion und Camoranesi. Gerade die beiden letzten haben ja in Stuttgart nicht gerade einen positiven Eindruck hinterlassen. Und auch Insua war für mich das schwächste Glied in der Viererkette gegen Kiel. Hoffen wir mal, dass er sich noch fängt.
Die Tiroler Tageszeitung gibt einen Überblick über alle Österreicher in der Bundesliga. Mit dabei sind natürlich auch die VfB-Spieler aus dem Nachbarland. Interessant: Die Österreicher sind nach den Schweizern und den Brasilianern die drittgrößte Gruppe ausländischer Spieler in der Bundesliga.
Gunter Barner hat für die Stuttgarter Nachrichten ein längeres Stück über Fans, Tradition und Kommerz geschrieben und mit der alten Frage betitelt, wem der Fußball gehöre. Die Ausführungen sind durchaus interessant. Beim VfB möchte man natürlich die Waage zwischen Tradition und Moderne halten:
So weit soll es in der Bundesliga nicht kommen. Bei allen Überlegungen, dem Verein die eine oder andere finanzielle Infusion durch Investoren zu verpassen, legt VfB-Chef Bernd Wahler gesteigerten Wert auf eine Konstellation, die an den kulturellen Fundamenten des Fußballs nicht rührt. „Er muss ein Erlebnis bleiben, bei dem alle Menschen zusammenkommen können.“ Wahler attestiert dem Publikum in der Mercedes-Benz-Arena zwar eine gewisse Heterogenität, aber auch die gegenseitige Wertschätzung. Was Marketingchef Jochen Röttgermann so ausdrückt: „Unsere Businesskunden schätzen die Stimmung im Stadion extrem. Wir brauchen die Cannstatter Kurve auch, um unsere Logen zu verkaufen.“ Aber auch umgekehrt wird irgendwie ein Schuh draus: Ohne die Einnahmen der Event-Society, die über den Bonzensteg vom Parkhaus zum Stößchen mit Prosecco ins Business-Center wackelt, wären die moderaten Ticketpreise auf den Stehplätzen (ca. 20 Euro) kaum zu halten.
Achso, moderate Ticketpreise von 20 Euro. Na dann. Eingegangen wird natürlich auch auf den englischen Fußball, aber auch angemerkt, dass dieser zwar mehr Geld an die Vereine ausschüttet, seinen Fans aber auch dessen mehr aus der Tasche zieht.
Passend dazu der Artikel bei jp4sport.biz über den Fan, das bekannte Wesen. Gemeint ist eine Typologie von Fußballfans, der zufolge vor allem “manische” und “leidenschaftliche” Fans den Vereinen das meiste Geld bescheren. Beim VfB werden 4,8 Prozent der Fans als solche eingeschätzt. Ein ganz interessanter Artikel, allerdings glaube ich nicht, dass die Ergebnisse der Studie den Vereinen so viel mehr Umsatz bringen.