Endlich mal nicht nach Ostdeutschland! Stattdessen tritt der VfB in der ersten Pokalrunde an der Reutlinger Kreuzeiche gegen Regionalligist TSG Balingen an. Vor der Partie sprachen wir mit Timo Niemann, Spielkommentator der TSG.
Rund um den Brustring: Hallo Herr Niemann, erstmal vielen Dank, das Sie sich Zeit für unsere Fragen nehmen. Beschreiben Sie doch bitte mal, welche Rolle Sie bei der TSG Balingen haben?
Timo Niemann: Bei der TSG bin ich im Medienbereich tätig. Zum einen als Kommentator bei den Heimspielen im Livestream.
Außerdem bin ich bei der Gestaltung unserer Stadionzeitung und der Anfertigung diverser Berichte für verschiedenste Fußballportale tätig.
Bei der Auslosung der ersten Pokalrunde konnte man sehen, wie groß die Freude über das Los in Balingen war — man sah sogar jemanden im VfB-Trikot im Vereinsheim. Für diejenigen, die nicht aus der Region kommen: Wie ist das Verhältnis zwischen Balingen und Bad Cannstatt?
Ich würde sagen das Verhältnis ist sehr freundschaftlich. Viele Fans der TSG sind wiederum auch Fans des VfB oder zumindest interessiert am Abschneiden des Vereins. Außerdem gibt es seit gut zwei Jahren ein Kooperation mit dem VfB im Jugendbereich, was die Verbundenheit weiter stärkt.
Für den Pokal qualifizierte sich die TSG durch den erstmaligen Gewinn des wfv-Pokals. Was bedeutet dieser Titel und die Pokalteilnahme für den Verein?
Zum einen ist es der größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte. Darauf ist natürlich jeder im Verein mächtig stolz, dass es endlich geklappt hat. Endlich kann man den Verein auf der großen deutschen Fußballbühne präsentieren.Außerdem ist es für die Spieler eine Belohnung und zudem auch reizvoll sich mit einer Profimannschaft zu messen.
Zum anderen ist da noch der finanzielle Anreiz, der dem Verein natürlich auch noch ein bisschen Geld in die Kasse spült.
Das Spiel findet ja nicht in der Balinger Bizerba-Arena statt, sondern an der Reutlinger Kreuzeiche und Sie und ihre Vereinskollegen stecken mit Sicherheit mitten in den Vorbereitungen. Was ist da alles zu tun?
Da gilt es natürlich sehr viele Punkte abzuarbeiten. Themen sind Kartenverkauf, Sicherheit, Catering und Akkreditierungen, aber auch Dinge wie DFB-Richtlinien umzusetzen.
Sascha Eisele, Moritz Kuhn, Lukas Ramser, Kaan Akkaya, Aron Viventi, Pedro Morais, Jonas Meiser und nicht zuletzt Jan Ferdinand: Die Liste ehemaliger VfB-Jugendspieler im Kader der TSG ist lang. Ist die relative räumliche Nähe zu einem Bundesliga-NLZ auch ein Vorteil für Vereine wie die TSG, weil gut ausgebildete junge Spieler hier immerhin die Chance haben, viertklassig zu spielen?
Absolut. Jeder weiß natürlich, dass es nur sehr wenige Spieler gibt, die den Sprung aus dem Jugendbereich zum Bundesligaprofi schaffen. Deshalb ist es natürlich sowohl für die Spieler als auch für den Verein eine tolle Sache wenn eine solche Zusammenarbeit zustande kommt. Der Spieler kann sich auf diesem noch immer hohem Niveau beweisen wovon der Verein im besten Fall profitiert und der Spieler hat so vielleicht die Möglichkeit sich doch für höhere Aufgaben zu empfehlen.
Zum Spiel: Wie lässt Trainer Martin Braun seine Elf spielen und wo sehen Sie am Samstag trotz der drei Spielklassen Unterschied einen Hoffnungsschimmer für die TSG?
Es gibt eigentlich keinen Grund an der Ausrichtung für das Spiel etwas zu verändern. Grund zur Sorge gibt es definitiv nicht, da jeder einzelne am Samstag alles geben und es dem VfB so schwer wie möglich machen wird. Ich sehe das Spiel eher als Chance, da es sich als krasser Außenseiter leichter spielen lässt.
Zum Abschluss: Ihr Tipp und Ihr Wunsch für das Spiel?
Mein persönlicher Tipp ist ein 0:3 aus unserer Sicht, was wie ich finde durchaus ein respktables Ergebnis wäre.
Mein Wunsch dagegen wäre das wir über 120 Minuten die Null halten und im Elfmeterschießen 5:4 gewinnen.
Titelbild: © TSG Balingen