Rund um das Spiel in Hoffenheim

Der Traum von Euro­pa wird in Stutt­gart immer mehr zur Wirk­lich­keit. Die Natio­nal­mann­schafts­no­mi­nie­run­gen geben dazu noch zusätz­lich Rücken­wind.

Der VfB Stutt­gart hat eine beson­de­re Bega­bung. Trotz des aktu­el­len sport­li­chen Erfolgs und einer his­to­risch guten Sai­son, schafft man es trotz­dem nega­ti­ve Schlag­zei­len zu schrei­ben. Wir könn­ten eine invin­ci­b­le Sai­son spie­len, am Ende das Tri­ple holen und dabei das Der­by gegen den KSC gewin­nen, spä­tes­tens eine Woche nach dem Euro­pa­po­kal­sieg wer­den es irgend­wel­che Ver­eins­funk­tio­nä­re es wie­der schaf­fen das Bild des Cannstat­ter Cha­os­clubs zu bestä­ti­gen. Aber sei’s drum, hier und heu­te soll es nicht um die Ver­eins­po­li­tik gehen. Lest dafür den Arti­kel Ver­ein für Betrug von mei­nem Kol­le­gen Lenn­art durch, der fasst es eigent­lich am Bes­ten zusam­men. Lasst uns über die schö­nen Sei­ten des VfB reden. Die Rekord­schwa­ben haben schließ­lich auch das Rück­spiel gegen Uni­on Ber­lin gewon­nen. Was sich nach der lau­fen­den Sai­son wie eine Selbst­ver­ständ­lich­keit anhört, ist eigent­lich Wahn­sinn. Seit der Rele­ga­ti­on 2019 powered by Quat­trex konn­ten wir nicht ein Spiel gegen unse­re Neme­sis Uni­on Ber­lin gewin­nen. Und die­ses Jahr? 3 Spie­le 3 Sie­ge, 7:0 Tore. Ich weiß, es liegt nicht nur an der guten Form des VfB. Die aktu­el­le Schwä­che der Eiser­nen hat wahr­schein­lich auch ihren Anteil an. Trotz­dem kön­nen die Jungs mit den Brust­ring stolz auf sich sein. Sie wur­den ja auch dann end­lich belohnt. Bun­des­trai­ner Juli­an Nagels­mann bricht mit der jah­re­lan­gen Tra­di­ti­on der DFB-Trai­ner aus­schließ­lich Bay­ern-Stars — und Alum­ni zu nomi­nie­ren und holt gleich vier(!) VfB Spie­ler (Undav, Füh­rich, Anton und Mit­tel­städt) zum DFB. Gera­de für letz­te­ren freut es mich rie­sig. Sosa hat auf der lin­ken Schie­ne nicht gera­de klei­ne Fuß­stap­fen hin­ter­las­sen und nie­mand hät­te ernst­haft dar­an geglaubt, dass ein Bank­drü­cker des Bun­des­li­ga-Abstei­gers Her­tha BSC die­se Fuß­stap­fen fül­len könn­te.

Doch bevor die Län­der­spiel­pau­se anbricht, müs­sen wir erst­mal zu einem Heim­spiel nach Sins­heim. Denn in Mat­a­raz­zos Wohn­zim­mer pla­nen vie­le VfB Fans die rela­tiv kur­ze Rei­se in den Kraich­gau anzu­tre­ten und das Sta­di­on der TSG am Diet­mar-Hopp-Platz 1 in weiß und rot zu hül­len. Man pro­fi­tiert natür­lich davon, dass sich nie­mand son­der­lich für die­sen “Ver­ein”, der seit über 10 Jah­ren in der Bun­des­li­ga rum­gurkt, inter­es­siert. Lei­der war die­se Gur­ken­trup­pe auch für unse­re ers­te Nie­der­la­ge in die­ser Sai­son ver­ant­wort­lich. Aus­ge­rech­net im hei­mi­schen Neckar­sta­di­on gewann die Mann­schaft von Pel­le­gri­no Mat­a­raz­zo mit 2:3. Dies soll eine War­nung sein die Mann­schaft trotz ihrer grau­en Mau­sig­keit nicht zu unter­schät­zen. Aber wir dür­fen das Posi­ti­ve aus den Augen las­sen. Ein Sieg und wir hät­ten in der Rück­run­de­ta­bel­le ein Punkt mehr als nach 9 Spie­len in der Hin­run­de. Dass die TSG-Stamm­in­nen­ver­tei­di­gung bestehend aus Ozan Kabak und Antho­ny Brooks (gelb-)rotgesperrt feh­len, müss­te Sebas­ti­an Hoe­neß und Co in die Kar­ten spie­len. Wobei unse­re

Personalsituation 

in der Innen­ver­tei­di­gung eben­falls etwas pre­kä­rer ist. Antho­ny Rou­ault fehlt nach sei­nem Kie­fer­bruch für meh­re­re Wochen. Hiro­ki Ito konn­te die Woche noch nicht trai­nie­ren, Hoe­neß geht aber davon aus, dass er am Frei­tag trai­nie­ren und am Sams­tag spie­len könn­te. Mit Zag­adou zusam­men wür­den uns im Worst-Case gleich drei Innen­ver­tei­di­ger feh­len. Ansons­ten sind außer den Lang­zeit­ver­letz­ten alle top­fit.

Mögliche Startaufstellung

meineaufstellung.de

Im gewohn­ten 4–2‑3–1 besit­zen wir die Fle­xi­bi­li­tät um je nach je nach Match­dy­na­mik zwi­schen 5–3‑2 und einem 4–4‑2 zu wech­seln. Alter­na­tiv könn­ten Mil­lot oder Silas für Sten­zel in die Start­elf rut­schen und Vagno­man zum defen­si­ven Flü­gel­spie­ler zu machen.

Statistik 

In nun­mehr 27 Bun­des­li­ga­spie­len konn­te sich der VfB 10 Mal durch­set­zen. Mit 9 Unent­schie­den teil­te man sich die Punk­te ein­mal mehr als man ver­lo­ren (8) hat. Aus­wärts ist die Bilanz weni­ger gut. Nur 4 Mal konn­te man sich am Diet­mar-Hopp-Platz 1 durch­set­zen wäh­rend man jeweils 5 Mal ver­lor oder Unent­schie­den spiel­te. Der VfB war­tet seit 2013 (!) auf einen Aus­wärts­drei­er im Kraich­gau. Damals konn­te man sich Dank eines Tores durch Mar­tin Har­nik früh im Spiel den Sieg holen. Seit dem gab es fünf Nie­der­la­gen und drei Unent­schie­den, so wie letz­te Sai­son. Tore sind garan­tiert: Nur ein­mal trenn­te man sich 0:0 und das war beim ers­ten Bun­des­li­ga­du­ell im Jahr 2008.

Im Gegen­satz zu sei­ner Zeit beim VfB ist Mat­a­raz­zos Mann­schaft einer der lauf­stärks­ten der Liga. Mit 3000 km sind sie die dritt­wei­tes­te Stre­cke der Bun­des­li­ga gelau­fen. Auch auf Platz 3 ste­hen sie in der Kate­go­rie Kar­ten. Mit 70 Kar­ten haben sie fast dop­pelt so vie­le gese­hen, wie der VfB (39).  Fünf Mal flog ein Hof­fen­hei­mer vom Platz, zwei Platz­ver­wei­se sahen sie allei­ne im letz­ten Spiel gegen Frank­furt. Nur Uni­on Ber­lin geriet öfters in Unter­zahl.

Fazit 

Auf dem Platz hui, neben den Platz pfui. So kann man die aktu­el­le Sai­son beim VfB beschrei­ben. In Hof­fen­heim erwar­tet uns ein geschwäch­ter Geg­ner, der trotz­dem sei­ne Qua­li­tä­ten hat. Ich erwar­te trotz Heim­spiel­ku­lis­se ein schwe­res Spiel.

Titel­bild: © Alex Grimm/Getty Images

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