Rund um das Spiel in Hoffenheim

Und wei­ter geht’s. Schon heu­te Abend steht für den VfB das zwei­te Spiel des Jah­res an. Wenn wir schon daheim nicht zu Null spie­len kön­nen — klappt es dann viel­leicht end­lich mal mit einem Aus­wärts­sieg?

Das Gute an eng­li­schen Wochen ist, dass man kei­ne Zeit hat, sich lan­ge mit dem Ergeb­nis vom Wochen­en­de auf­zu­hal­ten. Das war näm­lich erwart­bar ernüch­ternd, denn der VfB ließ erneut Punk­te lie­gen gegen einen Geg­ner, der sich in durch­aus schlag­ba­rer Form befand. Was sich übri­gens auch unter der neu­en sport­li­chen Füh­rung nicht geän­dert hat, ist die posi­ti­ve Bewer­tung eines frus­trie­ren­den Kicks. Denn sei­en wir ehr­lich: Hät­te Mainz nicht sei­ne enge Staf­fe­lung auf­ge­ge­ben, hät­te der VfB nicht mal die Chan­ce auf eine erneu­te Füh­rung gehabt. Das sta­bi­le Defen­siv­spiel in allen Ehren: Ohne eine gewis­se Balan­ce geht es nicht und wenn ein enga­gier­ter Ball­ge­winn von einem Stock­feh­ler und einem Ball­ver­lust gefolgt ist, brin­gen mir auch die guten Zwei­kampf­wer­te nichts. Es fehlt der Mann­schaft nicht am Wil­len, nicht am Enga­ge­ment, son­dern vor allem an der Bis­sig­keit. Wenn der Geg­ner sich so gehen lässt wie die 05er nach der Pau­se, dann musst Du es aus­nut­zen. Aber ihr habt nicht viel Zeit zu lesen, mit Trans­fer­ge­rüch­ten beschäf­ti­ge ich mich hier, wenn es so weit ist, des­we­gen kom­men wir schnell zur

Personalsituation

Kei­ne gesperr­ten Spie­ler, die ein­zi­ge Gelb­sper­ren-Gefahr besteht bei Bor­na Sosa, der aber logi­scher­wei­se immer noch nicht spiel­be­reit ist. Ulrich und Zag­adou fal­len eben­falls wei­ter­hin aus, Füh­rich hat wohl noch so viel Rück­stand, dass er kei­ne Opti­on für eine

Mögliche Startaufstellung

ist. Daher:

Ich gehe davon aus, dass sich am 4–3‑3 nichts ändern wird und auch wenn all­ge­mein ver­mu­tet wird, dass Lab­ba­dia die glei­che Elf wie gegen Mainz aufs Feld stellt, hät­te ich einen Alter­na­tiv­vor­schlag. Wie Hof­fen­heim-Exper­te Niko­las Beck in unse­rem Geg­ner­in­ter­view ver­rät, agiert Brei­ten­rei­ter im uns wohl­be­kann­ten 3–5‑2, aller­dings mit zwei sehr offen­si­ven Außen­bahn­spie­lern, dem mit Red Bull gegen David Raum getausch­ten Ange­li­no und Robert Skov. Das heißt wir brau­chen defen­siv sta­bi­le Außen­ver­tei­di­ger, die gleich­zei­tig in der Lage sind, das Spiel hin­ter die geg­ne­ri­schen Wing­backs zu eröff­nen. Sowohl Wal­de­mar Anton als auch Pas­cal Sten­zel sind mir dafür auf den Außen­ver­tei­di­ger­po­si­tio­nen zum Einen zu lang­sam und zum ande­ren zu schwach in der Spiel­eröff­nung. Daher wür­de ich ger­ne Ito und Vagno­man außen sehen, die ger­ne auch mal einen gepfleg­ten Pass in die Spit­ze spie­len kön­nen, wo wie­der­um Spie­ler wie Tomás und Silas in die­sem Spiel gut auf­ge­ho­ben sind, weil sich ihnen eher die Räu­me für Tem­po­läu­fe bie­ten. Zumal Hof­fen­heim in der Drei­er­ket­te auch nicht in Best­be­set­zung antre­ten kann. Vor­aus­set­zung ist natür­lich, dass man es schafft, Kra­ma­ric und Co. auch mal über 90 Minu­ten vom eige­nen Tor fern­zu­hal­ten.

Statistik

Den letz­ten Aus­wärts­sieg in die­sem Duell gab es 2014, 2013 besie­gel­te ein Tor von Mar­tin Har­nik den letz­ten von bis­lang drei Aus­wärts­sie­gen des VfB in Diet­mar Hopps Vor­gar­ten. Alle drei Sie­ge gelan­gen übri­gens mit wem an der Sei­ten­li­nie? Na, ihr wisst schon. Weg von sol­chen Küchen­tisch-Sta­tis­ti­ken, rein in die Zah­len: Hof­fen­heim hat nach dem VfB die viert­meis­ten gel­ben Kar­ten der Liga, liegt aber anders als die Brust­ring­trä­gera auch in der Foul­sta­tis­tik ganz vor­ne, genau genom­men auf Platz 3 hin­ter unse­rem letz­ten Geg­ner Mainz und den Meis­tern des unge­ahn­de­ten Fouls, Uni­on. Chris­toph Baum­gart­ner führt mit 32 Fouls die Liga an. Flo­ri­an Bad­stüb­ner wird also ver­mut­lich alle Hän­de voll zu tun haben und wir wis­sen, was das bedeu­tet. Hof­fen­heim hat bereits fünf Tore nach Ecken kas­siert, auch wenn sie sich dabei mit Frank­furt und Uni­on in guter Gesell­schaft befin­den. Im offen­si­ven Bereich ist der VfB gera­de was die Angriffs­ver­su­che angeht, wei­ter­hin ein Pro­blem­fall: Nur Bay­ern, Dort­mund und Leip­zig geben mehr Schüs­se ab, nur bei Schal­ke geht ein gerin­ge­rer Anteil die­ser Schüs­se auch wirk­lich aufs Tor und nicht vor­bei oder wird vor­her geblockt. Der VfB hat 2,6 Tore weni­ger erzielt als laut xG erwar­tet, bei Hof­fen­heim sind es aller­dings auch 1,6 weni­ger. All­ge­mein fin­den sich bei­de Mann­schaf­ten bei den ver­schie­de­nen Sta­tis­ti­ken häu­fig im Mit­tel­feld der Tabel­le wie­der. Der VfB hat übri­gens nach Dort­mund die zweit­meis­ten Spiel­ver­la­ge­run­gen der Liga. Auf­fal­lend ist noch, dass die TSG sehr sel­ten ins Tack­ling geht, bei den abge­block­ten Päs­sen aber auf Platz 2 der Liga steht. Ange­li­no hat übri­gens gemein­sam mit Bor­na Sosa die meis­ten Flan­ken in den geg­ne­ri­schen Straf­raum geschla­gen, auch dar­auf muss der VfB auf­pas­sen. Ach­ja, und Hof­fen­heim ist die­se Sai­son bis­her die zweit­meis­ten Kilo­me­ter gelau­fen. Was aber bekannt­lich nichts hei­ßen muss.

Fazit

Wie­der ein schlag­ba­rer Geg­ner, des­sen weni­ge Waf­fen man aber nicht zur Ent­fal­tung kom­men las­sen darf. Man kann wahr­schein­lich nicht erwar­ten, dass das Team inner­halb von drei Tagen eine so stei­le Lern­kur­ve hin­legt, aber viel­leicht kom­men sie so wenigs­tens in einen gewis­sen Rhyth­mus und haben nicht schon wie­der alles ver­ges­sen, was gegen Mainz schlecht lief. Bevor uns Nkun­ku dann am Frei­tag­abend wie­der aus­ein­an­der nimmt, wäre ein Aus­wärts­sieg in Hof­fen­heim nicht nur für die Tabel­le wich­tig, son­dern auch für die Stim­mung und die Köp­fe. Denn auch wenn mor­gen Abend erst die Hin­run­de been­det ist, muss man sich irgend­wann die Fra­ge stel­len, gegen wen man über­haupt noch gewin­nen kann in die­ser Liga. Auch gegen Her­tha und Augs­burg war es ja denk­bar knapp. Es gibt Schö­ne­res, als an einem Diens­tag­abend im Janu­ar nach Hof­fen­heim zu fah­ren. Machen wir das Bes­te draus.

Titel­bild: © Alex Grimm/Getty Images

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