Rund um das Spiel in Hoffenheim

Das wird eine kur­ze Vor­schau. Ich hab Fie­ber, es herrscht Krieg und uns bleibt wei­ter nur die Hoff­nung, dass der VfB irgend­wie die Kur­ve kriegt.

Was soll man, rein sport­lich gese­hen, nach dem spä­ten Schock gegen Bochum auch schrei­ben? Es sind noch elf Spie­le und der VfB hat mit Hof­fen­heim wie­der einen schwe­re­ren Geg­ner vor der Brust, der trotz Platz 5 aber auch nicht so sta­bil zu sein scheint. Erneut muss die Mann­schaft an ihr Limit gehen und vor allem mehr qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Chan­cen raus­spie­len, damit die Wahr­schein­lich­keit steigt, dass einer rein­geht. Klar fehl­te gegen Bochum ein Ziel­spie­ler wie Kalajd­zic, das haben wir Anfang der Woche schon im Pod­cast dis­ku­tiert. Aber auch ohne ihn muss es mög­lich sein, die­se Schwä­che zu behe­ben. Dann muss man sich auch nicht über ein Gegen­tor in der 94. Minu­te ärgern. Dan­kens­wer­ter­wei­se wur­de  mei­ne Fra­ge zu genau dem The­ma in der Pres­se­kon­fe­renz am Don­ners­tag von den Jour­na­lis­ten von MeinVfB gestellt. Die Ant­wort von Rino Mat­a­raz­zo ist zwar viel­leicht nach­voll­zieh­bar, aber trotz­dem ernüch­ternd.

Kom­men wir zu einen wei­te­ren The­ma der Pres­se­kon­fe­renz, der

Personalsituation

Cou­li­ba­ly und Mil­lot sind nega­tiv getes­tet und wie­der im Trai­ning, auch wenn ich nicht weiß, ob einer von bei­den spiel­fit ist, habe nur die Zusam­men­fas­sung auf Twit­ter gele­sen. Das glei­che gilt für Sasa Kalajd­zic. Defi­ni­tiv feh­len Dida­vi, der noch in Iso­la­ti­on ist und Silas nach sei­ner Schul­ter-OP. Mal abge­se­hen von den Lang­zeit­ver­letz­ten Nar­tey, Mey­er und San­koh. Die Unklar­heit bezüg­lich Kalajd­zic lässt ver­schie­de­ne Optio­nen zu für eine

Mögliche Aufstellung

Ich kann mir irgend­wie nicht vor­stel­len, dass Mat­a­raz­zo von der Grund­for­ma­ti­on der letz­ten Spie­le abweicht. Ich wür­de es aber trotz Form­kri­se wie­der mit Ito in der Mit­te pro­bie­ren, damit Mavro­pa­nos nach rechts rücken kann, wo er mei­ner Mei­nung nach bes­ser auf­ge­ho­ben ist. Je nach­dem, wie fit Kalajd­zic ist, spielt Tomás ent­we­der im rech­ten Halb­raum oder an sei­ner statt im Zen­trum.

Und wie sieht die

Lage beim Gegner

aus? Dar­über haben wie mit Niko­las Beck, dem stell­ver­tre­ten­den Res­sort­lei­ter Sport der Rhein-Neckar-Zei­tung gespro­chen.

Wie ist Dein Gefühl vorm Spiel?

Die ver­gan­ge­nen bei­den Sie­ge gegen Bie­le­feld (2:0) und noch viel mehr am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de in Wolfs­burg (2:1) waren für die TSG Gold wert. Nicht nur, weil zuvor vier Pflicht­spie­le ver­lo­ren wur­den. Son­dern vor allem, weil die Hof­fen­hei­mer bei Uni­on, gegen Dort­mund und in Mainz die bes­se­re Mann­schaft waren, aber ohne Punk­te da stan­den. Sebas­ti­an Hoe­neß war rich­tig ange­fres­sen, jedes Mal hin­ter­her vom Geg­ner hören zu müs­sen, dass “Hof­fe” eigent­lich hät­te gewin­nen kön­nen oder sogar müs­sen. Dass nun in Wolfs­burg eine schwä­che­re Par­tie der TSG in einem Sieg ende­te, mag man als aus­glei­chen­de Gerech­tig­keit bezeich­nen. Ich glau­be aber, das war ein ganz wich­ti­ges Signal für die Spie­ler: Wir kön­nen noch gewin­nen. Unse­re Zie­le sind rea­lis­tisch.

Inzwi­schen wird in Hof­fen­heim auch offen aus­ge­spro­chen, dass man in den Euro­pa­po­kal will. Hoe­neß hat­te bis­lang immer nur davon gespro­chen, “sich in eine Posi­ti­on brin­gen zu wol­len, in der man die span­nen­den Plät­ze in Angriff neh­men kann”. Was auch immer das heißt. 😉 Inzwi­schen nen­nen u.a. Kra­ma­ric und Hüb­ner Ross und Rei­ter: Die Euro­pa League soll es sein. Min­des­tens.

Daher kann ich mir kaum vor­stel­len, dass sich Hof­fen­heim die Gele­gen­heit, den Spiel­tag zu eröff­nen und mit einem Sieg auf Rang vier zu klet­tern, neh­men lässt. Alles ande­re als ein eini­ger­ma­ßen sou­ve­rä­ner TSG-Sieg wür­de mich über­ra­schen. Sor­ry. 😉

Wel­che Spie­ler feh­len bei Hof­fen­heim?

Ermin Bicak­cic (Auf­bau nach Kreuz­band­riss), Robert Skov (Auf­bau nach Ober­schen­kel­ver­let­zung), Fis­nik Alsa­ni (Knie-OP), Kevin Vogt (Mus­kel­fa­ser­riss) und Chris Richards (Fuß­prel­lung).

Was sind die Stär­ken und Schwä­chen von Hof­fen­heim und auf wen müs­sen wir beson­ders Acht geben?

Stär­ken sind

  • Men­ta­li­tät: Liga­weit die meis­ten Punk­te nach zwi­schen­zeit­li­chem Rück­stand mit­ge­nom­men und mit die meis­ten Tref­fer in der Schluss­vier­tel­stun­de erzielt).
  • Offen­siv­power: End­lich nicht mehr zu abhän­gig von Kra­ma­ric-Toren. Der steht erst bei vier Tref­fern. Vor allem Bebou (7) und Rut­ter (6) machen das rich­tig gut. Genau­so wie David Raum, der mein “play­er to watch” wäre. Seit Wochen in Top-Form, kommt immer wie­der zum Flan­ken und dann wird es meist auch gefähr­lich. Zumal die…
  • Kopf­ball­stär­ke zur­zeit auf­fal­lend ist. Vor allem gegen Bie­le­feld vor zwei Wochen gin­gen gefühlt 85 Pro­zent aller Luft­du­el­le an die TSG. Daher ver­su­chen sie es zur­zeit auch viel über Her­ein­ga­ben von außen und wer­den bei Ecken immer wie­der gefähr­lich. Dies­be­züg­lich ist auch Ben­ja­min Hüb­ner sicher ein “play­er to watch”.

Schwä­chen:
Wenn die TSG um Rang vier spielt, dann spricht das dafür, dass der Kader momen­tan nahe am Limit ist. Wenn man den­noch nach Schwä­chen suchen möch­te, dann könn­te man wohl die Chan­cen­ver­wer­tung nen­nen. Zwar spielt die TSG kon­se­quent und ansehn­lich nach vor­ne wie oben erwähnt, kommt immer wie­der zu Groß­chan­cen, aber ver­gibt viel zu vie­le. Auch, weil bis­her in die­ser Sai­son schon mehr als 20 Mal Alu­mi­ni­um-Pech dabei war.
Außer­dem sah Hof­fen­heim immer wie­der mal beim Umschal­ten auf die Defen­si­ve schlecht aus. Kon­ter­an­fäl­lig ist die TSG defi­ni­tiv. Auch, weil in der Defen­si­ve zwar vie­le gute Fuß­bal­ler unter­wegs sind (als Joker Raum, Akpo­gu­ma oder Kader­a­bek, in der Ket­te etwa Vogt, der dies­mal aus­fällt, oder Gril­lit­sch), die aber nicht unbe­dingt ihre Stär­ken im kom­pro­miss­lo­sen, kör­per­li­chen Spiel haben.

Kom­men wir zur

Statistik

Kurz gehal­ten: Hof­fen­heim ist 5. und gewann zuletzt gegen die Mann­schaf­ten aus dem Tabel­len­kel­ler, wäh­rend sie gegen die direk­ten Kon­kur­ren­ten um die inter­na­tio­na­len Plät­ze ver­lo­ren. Vie­les steht auch schon im Kurz­in­ter­view mit Niko. Zwei Fak­ten noch: Der VfB hat die letz­ten vier Spie­le gegen Hof­fen­heim nicht ver­lo­ren, an der A6-Aus­fahrt aber auch seit 2013 nicht gewon­nen. Make of that what you will…

Fazit

Der VfB hat wei­ter wenig Chan­cen auf den ers­ten Sieg seit Dezem­ber und muss die­se nut­zen. Posi­tiv ist, dass die Mann­schaft den Fans finan­zi­ell unter die Arme greift, wenn es dar­um geht, das Sta­di­on über dem Gäs­te­block hin­aus voll zu machen. Auf jeden Fall bes­ser als Hash­tags und Schals.

Aber ist das aktu­ell wirk­lich wich­tig?

Titel­bild: © Mat­thi­as Hangst/Getty Images

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