Rund um das Spiel in Frankfurt

In Frank­furt will der VfB nach zwei Nie­der­la­gen wie­der Punk­te sam­meln. Vor der Par­tie im Wald­sta­di­on spre­chen wir mit SGE-Fan Lisa (@lisaar0o).

Rund um den Brust­ring: Hal­lo Lisa und vie­len Dank, dass Du Dir Zeit für unse­re Fra­gen nimmst. Erst­mal zu Dir: Wie bist Du Ein­tracht-Fan gewor­den?

Lisa: Zu erst ein­mal dan­ke für die Anfra­ge und sehr ger­ne. Ich bin durch mei­nen Vater zur Ein­tracht gekom­men, wel­cher mich das ers­te Mal mit­ge­nom­men hat als ich 5 oder 6 Jah­re alt war. Ich weiß nur noch das wir im alten Wald­sta­di­on unterm Dach auf der Gegen­tri­bü­ne stan­den weil es aus Eimern geschüt­tet hat und wir dort das Spiel ver­folgt haben. Aber wirk­lich regel­mä­ßig mit gegan­gen bin ich dann erst als ich ca. 10 Jah­re alt war und seit dem gibt es kein zurück. Mein Herz hab ich bei der Ein­tracht ver­lo­ren.

Die letz­ten Mona­te waren für SGE-Fans sicher tur­bu­lent: Erst ver­ab­schie­de­ten sich Ende letz­ter Sai­son mit Fre­di Bobic und Adi Hüt­ter zwei zen­tra­le Figu­ren der sport­li­chen Füh­rung, dann rutsch­te die Ein­tracht auch noch aus den Cham­pi­ons League-Rän­gen. Wie blickst Du zurück auf die Som­mer­pau­se?

Am Ende der letz­ten Sai­son und vor Beginn der Som­mer­pau­se war ich echt sehr ernüch­tert. Die gan­zen Vor­komm­nis­se sind nicht spur­los an mir vor­bei gegan­gen, gera­de weil 6 wei­te­re tol­le Men­schen und ich am Ende der Sai­son mit der Post­kar­ten-Akti­on noch mal viel Zeit und Herz­blut in die Ein­tracht und das Pushen der Mann­schaft gesteckt haben und ich am Ende echt aus­ge­laugt war. Daher hat­te ich den Hash­tag #sge zu Beginn der Som­mer­pau­se erst­mal für 2 Mona­te stumm geschal­tet, habe kei­ner­lei Nach­rich­ten und Gerüch­te rund um die SGE ver­folgt, was im Nach­hin­ein echt die bes­te Ent­schei­dung war um mal ein wenig Abstand von der The­ma­tik Fuß­ball zu bekom­men. So rich­tig ver­folgt habe ich dann alles erst wie­der nach­dem ich beim Test­spiel gegen St.Etienne im Sta­di­on war und es ein­fach schön war nach 16 Mona­ten mal wie­der Sta­di­onluft zu schnup­pern.

Auch Anfang die­ser Sai­son lief es für die Ein­tracht noch nicht opti­mal: Eine hohe Nie­der­la­ge gegen Dort­mund, zwei Unent­schie­den und das Pokalaus in Mann­heim, zuletzt ver­such­ten Amin Younes und unser Ex-Spie­ler Filip Kostic rela­tiv vehe­ment, den Ver­ein zu ver­las­sen. Steht die Ein­tracht vor einem schwe­ren Jahr oder ist das nur ein Schluck­auf im August gewe­sen?

Filip Kostic machte sich zuletzt in Frankfurt nicht beliebt. © imago
Filip Kostic mach­te sich zuletzt in Frank­furt nicht beliebt. © ima­go

Ich muss sagen, dass ich nach wie vor rela­tiv ent­spannt bin. Wir haben einen neu­en Trai­ner und Sport­vor­stand plus eine Hand­voll neu­er Spie­ler. Im Gro­ßen und Gan­zen muss sich die Ein­tracht und die Mann­schaft neu fin­den und neu auf­stel­len. Zusätz­lich haben wir das Glück, dass wir außer Sil­va kei­nen nen­nens­wer­ten Spie­ler ver­lo­ren haben, so dass wir eine, in mei­nen Augen, star­ke Mann­schaft haben, wel­che eini­ges erzie­len kann, sobald sie sich ein­ge­spielt hat. Und bis dahin leh­nen wir uns alle mal ent­spannt zurück und schau­en was die Sai­son so mit sich bringt.

Bobics Nach­fol­ger ist Mar­kus Krö­sche, der vor allem den Trans­fer von And­re Sil­va nach Leip­zig auf­fan­gen muss­te. Wie zufrie­den bist du mit der gera­de been­de­ten Trans­fer­pe­ri­ode und der bis­he­ri­gen Arbeit von Krö­sche?

Ich bin eigent­lich sehr zufrie­den mit der Arbeit von Krö­sche, wenn man bedenkt, dass er neu zur Ein­tracht gekom­men ist und außer Sil­va kei­nen Stamm­spie­ler ver­kau­fen muss­te. Zusätz­lich haben wir mit Hau­ge, Lind­ström und jetzt zuletzt Lam­mers neue Spie­ler in den eige­nen Rei­hen, wel­che die Mann­schaft auf jeden Fall ver­stär­ken wer­den. Gera­de Hau­ge mit 2 Toren in 3 Spie­len berei­tet Freu­de und ver­schafft Lust auf mehr.

Nach­fol­ger von Hüt­ter wur­de Oli­ver Glas­ner, der aus Wolfs­burg kam. Wie lässt er die Ein­tracht spie­len und was hältst Du von ihm?

Oli­ver Glas­ner war für mich immer ein recht unschein­ba­res Trai­ner­ge­sicht in der Bun­des­li­ga. Wenn mich letz­te Sai­son jemand gefragt hät­te wer Trai­ner bei Wolfs­burg ist, ich hät­te kei­nen Namen nen­nen kön­nen. Jetzt da er Trai­ner bei der Ein­tracht ist, setzt man sich natür­lich anders mit der Per­so­na­lia aus­ein­an­der. Bis­her macht er aber einen sehr sym­pa­thi­schen Ein­druck, beant­wor­tet beson­ders auf den PKs die Fra­gen der Journalist*innen mit Ruhe und ver­sprüht dabei den Ein­druck, dass er sich mit dem Kon­strukt Ein­tracht Frank­furt gut aus­ein­an­der setzt und vie­le Gesprä­che mit den Spie­lern führt um die Mann­schaft rich­tig auf sein Spiel­sys­tem ein­zu­stel­len. Glas­ner ist ein Fan von einem Spiel­sys­tem mit Offen­siv-Pres­sing und schnel­len Bal­ler­obe­run­gen, was im Gegen­satz zum vor­ri­gen Übungs­lei­ter ein neu­es Spiel und inter­es­san­te Par­tien ver­spricht.

Jens Grahl will seine Karriere lieber in Frankfurt beenden. © imago
Jens Grahl will sei­ne Kar­rie­re lie­ber in Frank­furt been­den. © ima­go

Neben Filip Kostic, über den wir schon gespro­chen haben, steht ein wei­te­rer Ex-VfBler bei Euch im Kader: unser ehe­ma­li­ger drit­ter Tor­hü­ter Jens Grahl. Hast Du schon einen Ein­druck von ihm gewin­nen kön­nen?

Ich habe in der Som­mer­pau­se ver­folgt, dass er zu uns gekom­men ist und das er anschei­nend nach sei­ner Kar­rie­re als akti­ver Spie­ler bei der Ein­tracht blei­ben möch­te und auf Grund des­sen auch die­se Ent­schei­dung gefällt hat. Jan Zim­mer­mann (Tor­wart­trai­ner) und er schei­nen sich bes­tens zu ver­ste­hen und in Kom­bi­na­ti­on mit Kevin Trapp kön­nen die jün­ge­ren Tor­war­te in unse­ren Rei­hen bestimmt eini­ges von ihm ler­nen.

Wo lie­gen die Stär­ken und die Schwä­chen der Ein­tracht in die­ser Sai­son? Vor wem müs­sen wir uns beson­ders in Acht neh­men?

Das ist eine gute Fra­ge die ich immer schwie­rig fin­de zu beant­wor­ten. Im End­ef­fekt bringt jedes Spiel neue Stär­ken und Schwä­chen mit sich, da jeder Geg­ner anders agiert und auf­ge­stellt ist. Aber bei einem sehr offen­siv aus­ge­leg­ten Spiel­sys­tem muss man natür­lich immer auf­pas­sen, dass man von der geg­ne­ri­schen Mann­schaft nicht durch Kon­ter aus­ge­spielt wird und dem­entspre­chend heißt es schnel­le und gene­rell vie­le Gegen­to­re ver­hin­dern. Das Spiel gegen Bie­le­feld hat schon mal gezeigt, wie schnell man eine 86. minü­ti­ge Füh­rung wie­der her­ge­ben kann, wenn man kein 2:0 nach­legt. So etwas ist natür­lich scha­de und kos­tet Punk­te. Ansons­ten fin­de ich die Liga ziem­lich inter­es­sant und man soll­te sich vor jeder Mann­schaft in Acht neh­men. Frei­burg, Mainz und Bie­le­feld sind genau so ein ernst zu neh­men­de Geg­ner wie Dort­mund und die Bay­ern. Was man anhand unse­rer ers­ten Spie­le ja schon gese­hen hat :D.

Zum Abschluss: Dein Tipp fürs Spiel?

1:3 für die SGE.

Titel­bild: © ima­go

Schreibe einen Kommentar