Rund um das Spiel gegen Wehen Wiesbaden

Ers­ter gegen Letz­ter: Kla­re Sache? Vor dem Frei­tags­spiel des VfB spra­chen wir mit Wehen Wies­ba­den-Fan Gun­nar (@stehblog), der den Steh­blog und den Pod­cast Nie­mals Ers­te Liga betreibt.

Rund um den Brust­ring: Hal­lo Gun­nar und vie­len Dank, dass Du Dir Zeit für unse­re Fra­gen nimmst. Stell Dich doch mal kurz vor: Wie bist Du Fan des SV Wehen-Wies­ba­den gewor­den und wor­um geht es in Dei­nem Steh­blog?

Gun­nar: Hal­lo Lenn­art und dan­ke für die Ein­la­dung. Von klein auf war ich Fan des FC Bay­ern, wie das halt so ist, wenn man irgend­wo in einem Dorf auf­wächst und der nächst­ge­le­ge­ne Bun­des­li­gist, in mei­nem Fall die Frank­fur­ter Ein­tracht, gefühlt so weit weg wie Ham­burg oder Mün­chen und damals sport­lich auch völ­lig irrele­vant war. Bay­ern-Fan bin ich auch heu­te noch, wobei die Lei­den­schaft in den letz­ten Jah­ren aus ver­schie­de­nen Grün­den doch merk­lich abge­kühlt ist. Seit 20 Jah­ren woh­ne ich in Wies­ba­den und so ist der SV Wehen Wies­ba­den (übri­gens ohne Bin­de­strich) also eher zu mir gekom­men als ich zum SVWW. Plötz­lich gab es da einen Zweit­li­gis­ten und ein neu­es Sta­di­on vor mei­ner Haus­tür! Ich war vor­her ein paar mal zu Regio­nal­li­ga­zei­ten in Wehen auf dem Hal­berg, aber eher aus all­ge­mei­nem Fuß­ball­in­ter­es­se.

Fan bin ich tat­säch­lich erst gewor­den, seit in Wies­ba­den gespielt wird, da ist sicher die­ses “sup­port your local team”-Ding aus­schlag­ge­bend. In der zwei­ten Zweit­li­ga­sai­son, Ende 2008, habe ich den Steh­blog begon­nen, in dem ich ganz über­wie­gend über den SVWW schrei­be. Anfangs war das ein bun­ter Mix aus Spiel­be­rich­ten und Kom­men­ta­ren und ab und zu auch mal ein Inter­view mit einem Blog­ger-Kol­le­gen des kom­men­den Geg­ners, ähn­lich wie die­ses hier. Gele­gent­lich schrieb ich auch was zu Bay­ern-Spie­len, wenn ich z. B. bei einem Aus­wärts­spiel in der Cham­pi­ons League war, aber die­se klei­nen Erleb­nis­be­rich­te fin­den mitt­ler­wei­le in unse­rem Pod­cast “Nie­mals Ers­te Liga” statt, den ich mit Son­ja und Micha 2016 gestar­tet habe. Der Pod­cast hat in gewis­ser Wei­se den Blog ein biss­chen kan­ni­ba­li­siert, da dort die Dis­kus­sio­nen statt­fin­den und es bei Bedarf auch mal etwas kon­tro­ver­ser wird. Im Blog gibt es regel­mä­ßig einen Spiel­be­richt in einem Fra­ge­bo­gen­for­mat, eine Wochen­schau mit Blick auf das nächs­te Spiel und sons­ti­gen Neu­ig­kei­ten rund um den Ver­ein und alle paar Wochen erscheint dort eben eine neue Pod­cast-Fol­ge.

Wenn wir gera­de schon bei der Eigen­wer­bung sind: im Dezem­ber erscheint mein Buch “111 Grün­de, den SV Wehen Wies­ba­den zu lie­ben” — viel­leicht inter­es­siert sich ja auch der eine oder ande­re Eurer Leser, was es mit die­sem Ver­ein so auf sich hat. 😉

In die­sem Som­mer gelang dem SVWW nach zehn Jah­ren die Rück­kehr in die 2. Bun­des­li­ga und damit der zwei­te Auf­stieg in die Zweit­klas­sig­keit. Hat sich das in den letz­ten Jah­ren abge­zeich­net, dass es für Euch noch­mal nach oben geht, oder kam der Auf­stieg für Dich eher über­ra­schend?

Den Wunsch, in die 2. Bun­des­li­ga zurück­zu­keh­ren, gab es seit dem Abstieg 2009, nicht nur bei den Fans, son­dern auch bei der Ver­eins­füh­rung. 2011 war man rela­tiv dicht dran, aber danach hat­te man in der 3. Liga häu­fi­ger mit Abstiegs­kampf zu tun als mit dem Auf­stiegs­ren­nen. Vie­le Jah­re hat­te man bei Per­so­nal­ent­schei­dun­gen kein beson­ders glück­li­ches Händ­chen, sowohl in der Geschäfts­füh­rung als auch bei den Trai­nern — die­se blie­ben meist nicht län­ger als andert­halb Jah­re. Anfang 2017 änder­te sich das jedoch. Mit Nico Schä­fer hol­te man einen umtrie­bi­gen Geschäfts­füh­rer und die­ser ver­pflich­te­te, gemein­sam mit Sport­di­rek­tor Chris­ti­an Hock, Rüdi­ger Rehm als neu­en Chef­coach. Rehm hat­te von Anfang an Erfolg: erst ging es in Rekord­ge­schwin­dig­keit von einem Abstiegs­platz bis auf Platz 7 in der Abschluss­ta­bel­le, im Jahr dar­auf war man lan­ge im Auf­stiegs­ren­nen und wur­de am Ende Vier­ter. Letz­te Sai­son lan­de­te man trotz schlech­ten Sai­son­starts am Ende auf dem Rele­ga­ti­ons­platz und stieg schließ­lich auf. Wenn man die­se Ent­wick­lung beob­ach­tet hat, auch dass die Erfol­ge nicht zufäl­lig, son­dern durch eine kla­re Spiel­idee zustan­de gekom­men sind, hat sich der Auf­stieg schon ange­deu­tet. Natür­lich muss vie­les pas­sen und hier und da gehört auch mal Glück dazu, gera­de wenn sich alles in nur zwei Rele­ga­ti­ons­spie­len ent­schei­det, aber die Ten­denz der letz­ten zwei­ein­halb Jah­re war schon ziem­lich ein­deu­tig. Hät­te es letz­te Sai­son nicht schon geklappt, wür­de man wahr­schein­lich die­ses Jahr erneut um den Auf­stieg mit­spie­len.

Ich kann mich noch gut an das ers­te Spiel des VfB gegen Euch erin­nern, es war unser ers­tes Pflicht­spiel nach der Meis­ter­schaft 2007 in der ers­ten Run­de des DFB-Pokals und fand am Main­zer Bruch­weg statt. Gleich­zei­tig war es das ers­te Spiel nach der Umbe­nen­nung von SV Wehen in SV Wehen Wies­ba­den. Wie ist der dama­li­ge Umzug und die Umbe­nen­nung mitt­ler­wei­le in der Fan­sze­ne ange­kom­men? Gibt es bei Euch auch Bestre­bun­gen wie in Fürth, wo man ja Ves­ten­bergs­greuth ungern erwähnt?

Tja, da sprichst Du einen inter­es­san­ten Punkt an, der gera­de wie­der ein biss­chen an Bri­sanz gewon­nen hat. Damals gab es deut­li­che Ris­se in der Wehe­ner Fan­sze­ne und für die damals sehr akti­ve Grup­pe “Psy­cho­pa­then 99” waren Aus­glie­de­rung, Umzug und Umbe­nen­nung auch der Grund für die Auf­lö­sung. Die meis­ten Fans akzep­tier­ten aber, dass Zweit­li­ga­fuß­ball in Wehen schlicht nicht mög­lich war, und in Wies­ba­den kamen dann ja auch zahl­rei­che neue Fans dazu. Aller­dings ach­ten vie­le Fans, vor allem die Ultras, sehr genau dar­auf, dass “Wehen” nicht ver­schwin­det — nicht ohne Grund, denn vor eini­gen Jah­ren stand bei­spiels­wei­se auf den Tri­kots plötz­lich nur noch “Wies­ba­den”, was dann nach Pro­tes­ten aber schnell wie­der zurück­ge­nom­men wur­de. Dass eini­ge Medi­en in ihren Tabel­len nur “SVW Wies­ba­den” schrei­ben, ist zwar aus Platz­grün­den ver­ständ­lich, aber eben aus Wehe­ner Sicht uner­wünscht. Ande­rer­seits sin­gen die Ultras kon­se­quent nur von “Wehen” bzw. “Tau­nus­stein” und ver­mei­den “Wies­ba­den”, was wie­der­um dem Ver­ein und vie­len Wies­ba­de­ner Fans sau­er auf­stößt — schließ­lich möch­te man sowohl Wehe­ner als auch Wies­ba­de­ner “abho­len” und kei­nen aus­gren­zen. Das Mot­to “das W ver­eint” soll die­se Inte­gra­ti­ons­be­mü­hun­gen unter­stüt­zen, aber tat­säch­lich ist die Gemenge­la­ge wei­ter­hin nicht ganz ein­fach. Zu dem genann­ten Pokal­spiel kann man übri­gens noch erwäh­nen, dass Schieds­rich­ter Felix Brych mit ins­ge­samt vier Platz­ver­wei­sen und zwei eher zwei­fel­haf­ten Elf­me­tern nicht gera­de eine Glanz­stun­de hat­te.
Das Ziel ist erreicht, es rumort aber aus anderen Gründen in der Fanszene zwischen Wehen und Wiesbaden.  © Getty/Bongarts
Das Ziel ist erreicht, es rumort aber aus ande­ren Grün­den in der Fan­sze­ne zwi­schen Wehen und Wies­ba­den. © Getty/Bongarts

Ich konn­te mir ja auf Twit­ter einen schnip­pi­schen Kom­men­tar nicht ver­knei­fen, möch­te das The­ma aber ger­ne noch ein­mal ernst­haft auf­grei­fen: In die­ser Sai­son habt Ihr einen Zuschau­er­schnitt von knapp 5.000, mit dem Euer Sta­di­on nur zur Hälf­te gefüllt ist. Ist der Ver­ein Dei­ner Mei­nung nach in den letz­ten zwölf Jah­ren in der Stadt ange­kom­men?

Das sind eigent­lich zwei The­men, die aber natür­lich mit­ein­an­der zusam­men­hän­gen. Damals nach dem ers­ten Auf­stieg in die 2. Liga hat der Ver­ein sicher eini­ges ver­kehrt gemacht, aber ande­rer­seits war man  sei­ner­zeit orga­ni­sa­to­risch auf die Anfor­de­run­gen im Pro­fi­fuß­ball über­haupt nicht vor­be­rei­tet, noch dazu brauch­te man in kür­zes­ter Zeit ein zweit­li­ga­taug­li­ches Sta­di­on. Dann ist man recht schnell wie­der abge­stie­gen und mit 3. Liga, zumal wenn man meis­tens unten drin­hängt, gewinnt man eher kei­ne neu­en Fans, da hel­fen auch diver­se Image­kam­pa­gnen nichts. Hin­zu kommt, dass in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft mit Ein­tracht Frank­furt und Mainz 05 zwei Erst­li­gis­ten spie­len, ein paar Kilo­me­ter wei­ter gibt es auch noch Darm­stadt 98 und die Offen­ba­cher Kickers — das Rhein-Main-Gebiet ist zwar groß, aber es ist nicht so, dass das kom­plet­te Umland aus­ge­rech­net auf den SVWW gewar­tet hat. Die Sta­di­on­aus­las­tung steht und fällt in ers­ter Linie mit dem jewei­li­gen Geg­ner — wenn gro­ße Namen wie der VfB oder der HSV kom­men ist natür­lich aus­ver­kauft, aber bei Regens­burg oder Osna­brück sieht es halt aus wie vor­her in der 3. Liga. Was ich, neben­bei bemerkt, per­sön­lich ganz ange­nehm fin­de: kein gro­ßes Gedrän­ge, kei­ne lan­gen Schlan­gen an Ein­gän­gen, Kios­ken oder Toi­let­ten — es hat auch Vor­tei­le, wenn das Sta­di­on nur halb­voll ist.

Kom­men wir zum Sport­li­chen. Gegen Osna­brück fei­er­te der SVWW sei­nen ers­ten Sai­son­sieg. und steht jetzt bei vier Punk­te auf dem letz­ten Tabel­len­platz. Hät­test Du dir den Sai­son­start so hap­pig vor­ge­stellt?

So ganz prin­zi­pi­ell ist das kein Mega-Schock, schließ­lich spie­gelt sich in der Tabel­le über kurz oder lang meis­tens das jewei­li­ge Bud­get wie­der und da ist der SVWW natür­lich das aller­kleins­te Licht. Der rela­ti­ve Unter­schied zwi­schen dem SVWW und dem VfB dürf­te unge­fähr so groß sein wie zwi­schen dem VfB und dem FC Bay­ern. Davon mal abge­se­hen kam bis­her aber auch eini­ges zusam­men: zahl­rei­che Ver­let­zun­gen, eini­ge unglück­li­che Spiel­ver­läu­fe, har­te Elf­me­ter­ent­schei­dun­gen in letz­ter Minu­te usw. In Bochum hät­te der SVWW gewin­nen und in Aue und Fürth wenigs­tens einen Punkt holen müs­sen. Bei ein paar Heim­spie­len war man auch nicht unbe­dingt schlech­ter als der Geg­ner, leis­te­te sich aber haar­sträu­ben­de Feh­ler und ver­lor dann, teils deut­lich. Aber gera­de mit den erwähn­ten Aus­wärts­spie­len könn­te man jetzt durch­aus schon 8 oder 9 Punk­te haben und man stün­de bequem über dem Strich. Kon­junk­tiv, ist schon klar. Die gute Nach­richt ist, dass die Mann­schaft grund­sätz­lich in der Liga mit­hal­ten kann — wenn die eige­ne Leis­tung stimmt.

Für Ex-VfBler Benedikt Röcker (r.) und seine Mannschaft läfuft die Saison bisher nicht gut. © Getty/Bongarts
Für Ex-VfBler Bene­dikt Röcker (r.) und sei­ne Mann­schaft läfuft die Sai­son bis­her nicht gut. © Getty/Bongarts

Seit die­ser Sai­son spielt ja auch unser ehe­ma­li­ger Ver­tei­di­ger Ben­no Röcker bei Euch, der beim 2:5 in Bie­le­feld trau­ri­ge Berühmt­heit erlang­te, als er einen Platz­ver­weis erhielt, wäh­rend er mit einer Tra­ge vom Platz beför­dert wur­de. Wie siehst Du sei­ne Leis­tung bis­her bei Euch?

Beson­ders vie­le Ein­sät­ze hat­te er ja lei­der noch nicht. Zum Sai­son­auf­takt hat­te er noch etwas Trai­nings­rück­stand, nach dem Pokal­spiel gegen Köln, wo er kurz vor Schluss den Aus­gleich zum 3:3 ein­ge­lei­tet hat, hat­te er mit mus­ku­lä­ren Pro­ble­men zu kämp­fen, und jetzt fehlt er wegen des Platz­ver­wei­ses, muss aber ohne­hin sei­ne Gehirn­er­schüt­te­rung aus­ku­rie­ren. Gene­rell hat er auf­grund sei­ner Erfah­rung das Zeug zum Abwehr­chef und sei­ne kör­per­li­che Prä­senz ist natür­lich wert­voll, ande­rer­seits hat er ein paar­mal gegen sehr wen­di­ge Gegen­spie­ler auch schon Pro­ble­me gehabt. Ich den­ke, er hat noch Luft nach oben, so wie der Rest der Mann­schaft auch. 

Wie zufrie­den bist Du denn mit Euren wei­te­ren Trans­fer­ak­ti­vi­tä­ten im Som­mer? Hat der Ver­ein da ange­sichts des Sai­son­starts da etwas ver­säumt oder war ein­fach nicht mehr drin?

Röcker war im Som­mer ja so ziem­lich der ein­zi­ge wirk­lich erfah­re­ne Neu­zu­gang, die ande­ren sind über­wie­gend jun­ge, ent­wick­lungs­fä­hi­ge Spie­ler mit wenig bis gar kei­ner Zweit­li­ga­er­fah­rung. Das war offen­bar auch genau so geplant, denn die Auf­stiegs­mann­schaft konn­te man ja zum größ­ten Teil zusam­men­hal­ten. Geschäfts­füh­rer Schä­fer sag­te, dass man so ziem­lich alle Spie­ler, die man holen woll­te, auch bekom­men hat. Aller­dings hat die Ver­let­zungs­mi­se­re eini­ge Nach­ver­pflich­tun­gen erfor­der­lich gemacht, die teil­wei­se aber auch gleich wie­der ver­letzt aus­ge­fal­len sind. Zuletzt hat man mit Ste­fan Aigner doch noch einen sehr erfah­re­nen Spie­ler geholt, der sich auch direkt als wirk­li­che Ver­stär­kung ent­puppt hat. Bei den meis­ten ande­ren Neu­zu­gän­gen kann man eigent­lich noch kei­ne Bewer­tung abge­ben.

Euer Trai­ner Rüdi­ger Rehm stand ja, so hör­te man zumin­dest, vor dem Osna­brück-Spiel schon ein wenig auf der Kip­pe. Glaubst Du, man schenkt ihm wei­ter das Ver­trau­en und wie ist Dei­ne Mei­nung zu ihm?

Die Trai­ner­dis­kus­si­on fand eigent­lich nur in den Medi­en statt. Hock und Schä­fer haben sich klar hin­ter Rehm gestellt und auch die Fans haben vor dem letz­ten Spiel deut­lich Posi­ti­on bezo­gen: es gab Rüdi­ger-Rehm-Sprech­chö­re und ein Ban­ner mit der Auf­schrift “Rehm bleibt oder die Kur­ve schweigt”. Wir wis­sen hier alle, wem wir den Auf­schwung der letz­ten Jah­re in ers­ter Line zu ver­dan­ken haben, und wenn es nach mir gin­ge, wür­de ich eher mit Rehm wie­der abstei­gen als irgend­ei­nen “Feu­er­wehr­mann” zu holen, der weni­ge Mona­te spä­ter nur einen gro­ßen Scher­ben­hau­fen hin­ter­lässt.

Mit 23 habt ihr die meis­ten Gegen­to­re der Liga. Ist das Dei­ner Mei­nung nach eher indi­vi­du­el­len Feh­lern oder dem mann­schaft­li­chen Ver­hal­ten geschul­det? Was sind die Schwä­chen des SVWW?

Sowohl als auch. Es gab zahl­rei­che indi­vi­du­el­le Pat­zer und auch Zwei­kampf­schwä­chen, die gro­ße Tei­le der Mann­schaft betra­fen, aber auch schlicht zu gro­ße Lücken in der Defen­si­ve. Vor allem bei eige­nen Angrif­fen hat man sich teil­wei­se zu sehr ent­blößt und ein Ball­ver­lust in der geg­ne­ri­schen Hälf­te sorg­te schnell für Pro­ble­me vor dem eige­nen Tor. Seit ein paar Spie­len wur­de des­halb auf eine Fün­fer­ket­te umge­stellt und zuletzt auch inten­siv an der Zwei­kampf­füh­rung gear­bei­tet, was sich gegen Osna­brück aus­ge­zahlt hat. Das muss sich sicher noch sta­bi­li­sie­ren, aber prin­zi­pi­ell sind die Pro­ble­me bekannt und dar­an wird gear­bei­tet. In der 3. Liga hat­te man letz­tes Jahr auch ver­hält­nis­mä­ßig vie­le Gegen­to­re, aber dafür selbst eine über­ra­gen­de Offen­si­ve, doch damit kommt man in der 2. Liga ganz offen­sicht­lich nicht mehr durch.

Internationale Verstärkung im Tor: Heinz Lindner könnte im Neckarstadion schon im Tor stehen. © AFP
Inter­na­tio­na­le Ver­stär­kung im Tor: Heinz Lind­ner könn­te im Neckar­sta­di­on schon im Tor ste­hen. © AFP

Natür­lich Teil der Defen­si­ve, aber viel­leicht noch geson­dert inter­es­sant ist die Situa­ti­on im Tor. Lukas Wat­ko­wi­ak hat im Som­mer den lang­jäh­ri­gen Kee­per Mar­kus Kolke beerbt, aber schon eini­ge Pat­zer drin­ge­habt. Gegen Osna­brück kam dann end­lich Jan-Chris­toph Bartels zum Ein­satz, ein aus Köln aus­ge­lie­he­ner U20-Natio­nal­tor­wart — und ver­letzt sich bei der ers­ten Akti­on. Wat­ko­wi­ak kam also nach drei Minu­ten wie­der rein und ließ sich immer­hin gegen Osna­brück nichts zuschul­den kom­men, aber der Ver­ein hat mitt­ler­wei­le reagiert und mit Heinz Lind­ner einen erfah­re­nen Tor­wart ver­pflich­tet. Mög­li­cher­wei­se kommt er schon in Stutt­gart zu sei­nem Debüt für den SVWW. 

Vor wem müs­sen wir uns am Frei­tag­abend in Acht neh­men?

Unse­re erfolg­ver­spre­chends­te Kom­bi­na­ti­on ist momen­tan Aigner auf Schäff­ler — wenn der VfB die bei­den halb­wegs aus dem Spiel nimmt, wird der SVWW ver­mut­lich nicht vie­le Tor­chan­cen bekom­men.

Abschlie­ßend: Dein Tipp fürs Spiel?

Wenn man die bis­he­ri­gen Wehe­ner Aus­wärts­spie­le und die Sai­son des VfB zusam­men­legt, läuft das wohl dar­auf hin­aus, dass der SVWW in Füh­rung geht (Flan­ke Aigner, Tor Schäff­ler), aber am Ende der VfB das Spiel dreht und 2:1 gewinnt. Wahr­schein­li­cher ist aber natür­lich, dass Stutt­gart recht deut­lich gewinnt.

Titel­bild: © Getty/Bongarts

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