Rund um das Spiel gegen Frankfurt

Am Sams­tag kommt mit dem Tabel­len­drit­ten Frank­furt ein sport­lich schwe­rer Bro­cken ins Neckar­sta­di­on. Mit Ein­tracht-Fan Nadi­ne, Chef­re­dak­teu­rin von SGE4EVER.de, spra­chen wir über die Par­tie und die SGE.

Rund um den Brust­ring: Hal­lo Nadi­ne! Dan­ke dass Du Dir Zeit für unse­re Fra­gen genom­men hast. Erzähl bit­te zunächst ein­mal, wie Du zum Ein­tracht-Fan gewor­den bist und was es mit SGE4EVER.de auf sich hat, wo Du Chef­re­dak­teu­rin bist?

Nadi­ne: Mein Opa hat mich schon als Klein­kind regel­mä­ßig mit ins Wald­sta­di­on genom­men. So bin ich qua­si mit der Ein­tracht groß gewor­den und zum Fan gewor­den. SGE4EVER.de ist ein Online­ma­ga­zin, das tages­ak­tu­ell über alles berich­tet, was bei Ein­tracht Frank­furt gera­de los ist. Wir sind ein Team aus Jour­na­lis­ten, das im Her­zen zwar die Ein­tracht trägt, aber stets objek­tiv über das Gesche­hen berich­tet. Wir sind bei allen Spie­len, Pres­se­kon­fe­ren­zen und Trai­nings­la­gern vor Ort, um unse­re Leser mit den neu­es­ten News zu ver­sor­gen.

Als ich vor dem Hin­spiel mit Alex vom Ein­tracht-Pod­cast sprach, sag­te sie, in Bezug auf den wei­te­ren Sai­son­ver­lauf: “Ich habe Angst”. Die wird mitt­ler­wei­le ver­flo­gen sein, denn die Ein­tracht steht nach dem Heim­sieg gegen Leip­zig auf Platz 3 einer zuge­ge­be­ner­ma­ßen sehr eng gesteck­ten Tabel­len­spit­ze. Wie erklärst Du Dir die­sen Höhen­flug und was meinst Du, wo er endet?

Die Mann­schaft ist im Ver­gleich zur letz­ten Sai­son wesent­lich rei­fer und in sich geschlos­se­ner. Das Team weiß, wie es mit Rück­schlä­gen umge­hen muss und zeig­te zuletzt nach Nie­der­la­gen im nächs­ten Spiel immer eine star­ke Reak­ti­on. Zudem ist der Kader sehr breit und gut auf­ge­stellt. Heißt: Aus­fäl­le, auch von wich­ti­gen Stamm­spie­lern, wer­den gut kom­pen­siert. Dadurch ist auch der Kon­kur­renz­kampf im Team recht hoch – jeder will und muss sowohl im Trai­ning als auch im Spiel immer an sei­ne Leis­tungs­gren­ze gehen, wenn er in der ers­ten Elf ste­hen will.

Wo wir gera­de beim Spiel gegen Leip­zig sind: Wie emp­fan­dest Du die Atmo­sphä­re rund um das Spiel und die Pro­tes­te gegen die Mon­tags­an­set­zung? Und wie bewer­test Du das Sport­li­che an die­sem Abend?

Es war eine spe­zi­el­le und gewöh­nungs­be­dürf­ti­ge Atmo­sphä­re. Mir war klar, dass der Pro­test deut­lich sein wird. Und ich kann die Inten­ti­on der Fans auch voll und ganz nach­voll­zie­hen. Ihre fried­li­che Bot­schaft ist defi­ni­tiv ange­kom­men, ganz Deutsch­land hat dar­über gespro­chen. Beson­ders hat es mich natür­lich gefreut, dass das Sport­li­che dar­un­ter nicht gelit­ten hat. Es war toll zu sehen, wie die Ein­tracht nach der frü­hen Leip­zi­ger Füh­rung nicht auf­ge­steckt und das Spiel dann bin­nen vier Minu­ten gedreht hat. Es war ein ver­dien­ter Sieg gegen einen direk­ten Kon­kur­ren­ten ums euro­päi­sche Geschäft. Das war rich­tig guter Fuß­ball.

Nach rela­tiv vie­len Trans­fers im letz­ten Som­mer wur­de im Win­ter ledig­lich Mari­jan Cavar aus Mostar ver­pflich­tet. Wie bewer­test Du die Som­mer­trans­fers nach etwas mehr als der Hälf­te der Sai­son und fin­dest Du, Fre­di Bobic hät­te im Win­ter noch mehr Spie­ler ver­pflich­ten sol­len?

Wie ich bereits erwähn­te, ver­fügt die Frank­fur­ter Ein­tracht in der aktu­el­len Sai­son über einen recht brei­ten Kader. Daher fin­de ich nicht, dass es im Win­ter noch mehr Ver­stär­kung gebraucht hät­te. Natür­lich kann man nie wis­sen, was noch pas­siert. Wenn sich plötz­lich zwei Innen­ver­tei­di­ger ver­let­zen und einer noch gesperrt ist, wird es natür­lich eng. Aber Im Nor­mal­fall ist die Mann­schaft per­so­nell gut auf­ge­stellt. Denn die Ver­ant­wort­li­chen haben im Som­mer für Frank­fur­ter Ver­hält­nis­se viel Geld auf den Tisch gelegt und 12 Neu­zu­gän­ge ver­pflich­tet. Sebas­tien Hal­ler, Kevin-Prin­ce Boat­eng und Ante Rebic sind unver­zicht­ba­re Stamm­spie­ler gewor­den und haben voll ein­ge­schla­gen. Auch die Innen­ver­tei­di­ger Car­los Sal­ce­do und Simon Falet­te sind enorm wich­tig. Mit Luka Jovic wur­de ein wah­rer Edel­jo­ker für die Offen­si­ve geholt, der sei­ne Qua­li­tä­ten auch schon mehr als ein­mal unter Beweis gestellt hat. Und auch Gel­son Fer­nan­des, Jet­ro Wil­lems und Dan­ny da Cos­ta haben schon in der Start­elf gestan­den und über­zeugt und mit Jan Zim­mer­man hat man einen ver­läss­li­chen Ersatz­kee­per unter Ver­trag genom­men. Ein­zig Dai­chi Kama­da hat den Sprung noch nicht geschafft.

Unser ehe­ma­li­ges Talent Max Besusch­kow wur­de im Win­ter zu Hol­stein Kiel ver­lie­hen. Wie ver­lief sein ers­tes hal­bes Jahr bei Euch und siehst Du für ihn eine Per­spek­ti­ve bei Euch nach dem Ende der Lei­he?

Max Besusch­kow galt nach der Som­mer­vor­be­rei­tung als einer der Gewin­ner. Trai­ner als auch Fans haben sich von ihm viel ver­spro­chen. Er hat dann aller­dings nie die Chan­ce bekom­men, sich bei Pflicht­spie­len zu bewei­sen. Max ist defi­ni­tiv ein sehr guter Fuß­bal­ler, der mit der Aus­lei­he nach Kiel einen rich­ti­gen Schritt gemacht hat, um sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Aller­dings hat er dort bis­her auch  noch nicht viel Spiel­zeit sam­meln kön­nen. Am Bei­spiel Mari­us Wolf, der im Win­ter 2017 von Han­no­ver zur Ein­tracht kam, sieht man aber, dass es plötz­lich ganz schnell gehen und man zum Shoo­ting­star wer­den kann. Daher traue ich es Besusch­kow zu, dass sei­ne Zeit kom­men wird, even­tu­ell auch bei Ein­tracht Frank­furt.

Wäh­rend es bei vie­len ande­ren Ver­ei­nen — Han­no­ver und Köln, um nur zwei Bei­spie­le zu nen­nen — zwi­schen Vor­stand und Fans eher kracht als knis­tert, scheint es bei der Ein­tracht seit län­ge­rem ziem­lich ruhig zu sein. Ist das nur dem Erfolg geschul­det?

Nein, das glau­be ich nicht, dass das am Erfolg liegt. In der Rück­run­de der ver­gan­ge­nen Sai­son lief es sport­lich nicht so rund. Da blieb es dies­be­züg­lich aber ruhig. Ver­mut­lich des­halb, weil die sport­li­che Lei­tung in die­ser Pha­se eben­falls beson­nen reagiert hat und nie­mals das Gefühl ver­mit­telt hat, dass ihnen die Din­ge über den Kopf wach­sen.

Zum The­ma Vor­stand: Euer Prä­si­dent Peter Fischer hat sich öffent­lich mehr­mals deut­lich gegen die AfD posi­tio­niert. Wie wur­de das in der Fan­sze­ne auf­ge­nom­men, wenn man da von einer ein- oder zumin­dest mehr­heit­li­chen Reak­ti­on spre­chen kann?

Die Fan­sze­ne hat sich zu gro­ßen Tei­len hin­ter den Prä­si­den­ten gestellt. Das zeigt auch das Ergeb­nis der Prä­si­den­ten­wahl auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung Ende Janu­ar, auf der Peter Fischer mit über 99 Pro­zent der Stim­men im Amt bestä­tigt wur­de.

Nicht nur in der Bun­des­li­ga läuft es für Euch, Ihr seid auch erneut im Pokal-Halb­fi­na­le. Geht es die­ses Jahr schon wie­der nach Ber­lin?

Der Traum von Ber­lin lebt defi­ni­tiv. Aller­dings war­tet mit Schal­ke 04 ein rich­tig schwe­rer Geg­ner im Halb­fi­na­le. Das war Borus­sia Mön­chen­glad­bach im ver­gan­ge­nen Jahr aber auch. Daher bin ich durch­aus opti­mis­tisch, dass es auch in die­ser Sai­son wie­der nach Ber­lin geht.

Vor wem müs­sen wir uns am Sams­tag in Acht neh­men und wel­che Schwä­chen der Ein­tracht könn­ten wir aus­nut­zen?

Sebas­tien Hal­ler ist bei der Ein­tracht der Mann für die beson­de­ren Tore. Er kann aus allen Lagen tref­fen. Oft­mals vor allem dann, wenn man bis dahin von ihm im Spiel noch nichts gese­hen hat. Das macht ihn sehr gefähr­lich. Selbst wenn ich die Frank­fur­ter Bril­le abneh­me: Mir fällt es aktu­ell schwer, eine kla­re Schwä­che die­ser Mann­schaft zu defi­nie­ren. Gegen­to­re resul­tier­ten zuletzt meist aus indi­vi­du­el­len Feh­lern.

Abschlie­ßend: Dein Tipp fürs Spiel?

Auch wenn es mir per­sön­lich ein biss­chen schwer fällt, gegen den VfB zu tip­pen, da eine mei­ne bes­ten Freun­din­nen Stutt­gart-Fan ist und ich daher schon ein wenig sen­si­bi­li­siert bin, tip­pe ich auf einen 2:0‑Sieg der Ein­tracht.

Nadi­ne, vie­len Dank für das Gespräch!

Bild: © VfB-Bilder.de

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