Jetzt sind wir also da, wo wir nie wieder hinwollten: In der Hölle Relegation.
Ok, mit der Vertragsverlängerung von Guirassy habt ihr mich wieder gekriegt. Ich träume jetzt davon, dass er uns heute Abend mit einem Dreierpack dem Klassenerhalt ein großes Stück näher schießt und dann wirklich nächste Saison noch im Brustring aufläuft, anstatt mit seiner Ablöse den Verein vor der Insolvenz in der zweiten Liga zu bewahren. Dieser Traum wird wahrscheinlich bis zum Anpfiff anhalten und dann wird da nur noch Anspannung sein. Ganz ehrlich: Ich hab weniger Angst vor einem Abstieg und der zweiten Liga — auch wenn die Folgen in vielen Bereichen schmerzhaft wären — sondern viel mehr vor der emotionalen Anstrengung, die mich, die uns in diesen beiden Spielen erwartet. Wir können uns jetzt kein Unentschieden mehr schön reden, weil wir unsere Chancen nicht nutzen. Ich will auch nicht hinter lesen müssen, dass wir von der Wucht des Gegners überrascht worden seien und dass wir uns leider nicht erklären können, warum wir nicht ins Spiel gefunden haben. Es gibt für dieses Spiel keine Ausreden. Keine englische Woche, keine anderen Ergebnisse, keine Ex-Trainer. Ich möchte einfach nur, dass der VfB direkt heute Abend im Hinspiel Nägel mit Köpfen macht und dem HSV seine Grenzen aufzeigt. Keine dummen Ballverluste mit anschließendem Stellungsspiel-Chaos. Keine leichtfertig vergebenen Chancen. Die Mannschaft kann jetzt in zwei Spielen ihre Bundesligatauglichkeit beweisen.
Kommen wir zur
Personalsituation
Fabi Bredlow verletzte sich beim Aufwärmen am Samstag. Laut Sky wird er nicht fit sein und von Florian Müller vertreten. Mir ist zwar bei dem Gedanken an Flo Müller gegen eine Mannschaft, die viele Flanken schlägt, nicht ganz wohl, aber letztlich muss die Mannschaft das defensiv als Kollektiv unter Kontrolle bringen.
Wie sähe dann eine
Mögliche Startaufstellung
aus?
Führich muss für mich wieder auf die Bank, seinen gegen Mainz erkämpften Stammplatz hat er postwendend gegen Hoffenheim wieder verspielt. Mit Silas und Tomás kommt der VfB ohnehin leichter hinter die Hamburger Abwehr. Entscheidend wird auch sein, dass Borna Sosa wieder sein volles Leistungspotenzial abruft — und dass die Abwehr keine Leichtsinnsfehler macht.
Statistik
Ich brauche Euch jetzt nicht lauter Zweitliga-Statistiken des HSV runterkauen, da diese im Duell mit einem Erstligisten und in diesen beiden KO-Spielen sowieso eine überschaubare Relevanz haben. Immerhin haben die Hamburger seit 2013 nicht mehr in Stuttgart gewonnen, die letzten beiden Aufeinandertreffen in der Liga endeten jeweils mit Heimsiegen. Insgesamt ist es die 118. Pflichtspielbegegnung zwischen beiden Vereinen, der VfB hat mit 47 zu 46 Siegen leicht die Nase vorne.
Fazit
Also, Leute: Heute zählt’s. Und am Montag. Lasst uns das Stadion heute zum Kochen bringen und die Jungs zum Sieg tragen.
Titelbild: © Matthias Hangst/Getty Images