Der VfB verpflichtet einen Ex-Karlsruher für die zweite Mannschaft, profitiert eventuell langfristig noch ein wenig vom Okazaki-Verkauf und in den Blogs wird der Realitätssinn ausgerufen. Und achja: Morgen kommt der Spielplan!
Neu im Brustring
Der VfB hat heute einen weiteren Spieler für die zweite Mannschaft verpflichtet: Matthias Zimmermann. Der gebürtige Karlsruher wurde beim K** groß und wechselte 2011 den Verein. Auch der VfB war damals an ihm interessiert, der damals 19jährige lehnte aber einen Wechsel mit Hinweis auf sein blaues Blut kategorisch ab, sogar werbewirksam in der Bild-Zeitung. Also landete er bei Borussia Mönchengladbach und wurde dort hauptsächlich in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West eingesetzt. Zwischendurch absolvierte er 21 Spiele für den SV Sandhausen in der 2. Bundesliga, kam zurück nach Gladbach und hat heute beim VfB unterschrieben. Zimmermann spielt vor allem im rechten Mittelfeld. Ich denke mal, dass man einem 19jährigen eine solche Aussage wie “Ich geh nicht zum VfB, ich bin KSCler” nachsehen sollte, auch Klinsmann schwor damals, nie zum VfB zu gehen. Einer gewissen Ironie entbehrt es trotzdem nicht.
Der kicker stellt Przemyslaw Tyton noch einmal vor, Tyton sagt, er sei “ein Fan der Bundesliga”. Hoffen wir, dass er beim ersten Spiel nicht gleich in Ehrfurcht erstarrt.
Transfergerüchte
Gestern hatte Daniel Didavi in einem denkbar dämlichen Interview verlauten lassen, er wolle so schnell wie möglich weg aus Stuttgart, weil er mit 25 noch mal international spielen möchte. Heute die erneute Antwort von Robin Dutt in der Stuttgarter Zeitung. Didavi soll bleiben, notfalls verzichte man auf Ablöse, um den sportlichen Vorteil in der kommenden Saison zu haben. Wie schon gestern ausführlich beschrieben kann ich dem nicht mehr uneingeschränkt zustimmen. Natürlich wäre ein fitter Didavi sportlich ein Gewinn für den VfB, aber wichtiger als alles andere ist, dass sich jeder im Kader in der kommenden Saison für den VfB reinhaut. Bei Didavi gehe ich davon nicht mehr aus.
Nach längerem Hin und Her scheint Thorsten Kirschbaum jetzt doch zum 1. FC Nürnberg zu wechseln. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, ist der VfB in der Ablösesumme noch etwas runter gegangen. Das bedeutet gleichzeitig, dass man sich wohl noch nach einem weiteren Torhüter umsieht. Oder zieht man Funk und Odisseas hoch, um mit zwei Jungspunden und einem erfahrenen Keeper, der beim VfB seine Karriere wieder in die Spur setzen will, in die Saison zu gehen? Wahrscheinlich nicht.
Franky hat nach längerer Zeit mal wieder einen Blog-Artikel veröffentlicht und es ist erneut das, was man in Neudeutsch “Longread” nennt. Er befasst sich ausführlich mit jedem aktuellen Spieler im VfB-Kader und ruft die VfB-Fans gerade in Sachen Didavi zu mehr Realismus auf. Generell teile ich seine Meinung, auch bei mir ist ein gewisses Grundvertrauen in Dutt und Zorniger da, verbunden mit der Hoffnung, dass es jetzt jeder im Verein kapiert hat, dass so etwas wie die letzten beiden Jahre nie wieder passieren darf.
Auch Goldman Sax ist der Meinung, dass man als VfB-Fan erstmal den Ball flachhalten sollte. Er sieht die momentane Kritik an Dutt als verfrüht an, auch die Transfers von Tyton und Rupp seien nicht so schlecht, wie sie gemacht würden, denn:
Mittelmäßigkeit? Das stünde den Schwaben nach zweier katastrophalen Spielzeiten und dem Beinahe-Abstieg diesen Mai gut zu Gesicht.
Ehemalige Brustringträger
Hier gibt es nur zwei kurze berichtenswerte Meldungen: Shinji Okazaki steht vor einem Transfer nach England und den Stuttgarter Nachrichten zufolge wird der VfB an einem Weiterverkauf des Japaners mit 10 Prozent beteiligt. Wie gut, dass die Engländer momentan mit Geld um sich werfen.
Auch ein anderer ehemaliger Brustringträger wechselt den Verein, allerdings eher unfreiwillig. Wie der kicker berichtet, wurde Timo Gebhart beim 1. FC Nürnberg aussortiert. Er soll sich noch im Sommer einen neuen Verein suchen, solange trainiert er bei den Amateuren mit.
Vermischtes
Es gab eine ähnliche Übersicht schonmal in den Ruhrnachrichten, aber keine vergleicht die Dauerkartenpreise in der Bundesliga so anschaulich und mit so viel Liebe zum Detail, wie der Übersteiger. An den blanken Zahlen hat sich natürlich wenig geändert. Der VfB verteidigt in der (fiktiven) Gesamtübersicht Platz 10 und bewegt sich in allen Kategorien (Stehplatz, günstigster Sitzplatz, teuerster Sitzplatz) im Mittelfeld.