Letzte Woche musste nicht nur die Podcast-Aufnahme verschoben werden, auch der Daten-Dienstag fiel aus. Nach dem Auswärtssieg an der Weser ist aber wieder alles beim Alten.
Blicken wir zunächst kurz zurück auf das Spiel am Sonntag, welches am Ende durch zwei Treffer von Silas Wamangituka entschieden wurde. Werder hatte zwar mehr Chancen, machte aber so gut wie nichts daraus und kam auch nicht wirklich in gute Schusspositionen, wie der xG-Wert von etwa 0,7 bei Understat und Fivethirtyeight zeigt. Der VfB hingegen hatte eine Chance weniger als die Gastgeber, brachte aber mehr Schüsse aufs Tor und war dabei effektiver. Er konnte erneut ein Elfmetertor erzielen und war im entscheidenen Moment wacher — in Person von eben Wamangituka. Dessen kurioses 2:0 lässt sich natürlich auch in expected goals (0,84) abbilden, was wiederum eine ebenso berechtigte Gegenfrage aufwirft:
ich frag mich ja wie man aus 20 zentimetern zentral vor dem tor ohne gegner noch 16 von 100 verschießen soll
— lenny kristmets (@lenny_kravets) December 7, 2020
Dass Werder recht aktiv war, wenn es nicht ums Toreschießen geht, bildet der non-shot-xG-Wert bei Fivethirtyeight ab, der mit 1,3 höher liegt als der des VfB.
Nach zehn Spieltagen steht der VfB mit 14 Punkten also ziemlich ordentlich da. Und auch die Anzahl der erzielten Tore ist mit 19 außergewöhnlich hoch: So viele Treffer in zehn Spielen erzielten die Brustringträger in den letzten 20 Jahren nur in der Saison 2013/14 (20) und in der Meistersaison 2006/2007 (21). Nicht nur historisch auch aktuell steht der VfB statistisch gut da. Wir haben aktuell mit 1.162 ligaweit die meisten Zweikämpfe gewonnen. In der Einzelwertung liegt natürlich weiterhin Wataru Endo auf Platz 1 mit aktuell 159, aber auch Orel Mangala hat bereits 129 gewonnen, der viertbeste Wert der Liga. Und sonst? Wamangituka hat die viertmeisten Sprints der Liga angezogen (285) und Borna Sosa die drittmeisten Flanken.
Blicken wir kurz auf den kommenden Gegner, Borussia Dortmund. Da sticht natürlich Erling Haaland mit zehn Treffern, den zweitmeisten der Liga und 29 Torschüssen, den drittmeisten der Liga heraus. Nur: Er fällt aktuell verletzt aus. Auffällig ist die hohe Passsicherheit der Dortmunder Abwehr. Axel Witsel bringt 94,8 Prozent seiner Pässe an, Manuel Akanji 93,8 und Mats Hummels 91,4. Das sind die Plätz 2, 3 und 7 im ligaweiten Ranking. Der beste Stuttgarter Passspieler ist, wenig überraschend, Wataru Endo mit einer Quote von 84,5. Natürlich spielen Verteidiger häufig viele kurze Pässe im Spielaufbau, aber auch als Mannschaft hat der BVB mit 87,9 die beste Passquote. Der VfB landet mit 81,9 Prozent nur auf Platz 10. Entsprechend hat der BVB zusammen mit den Bayern auch den meisten Ballbesitz: 60 Prozent. Schauen wir mal am Samstag, ob ihnen das hilft, wenn ihr bester Stürmer ausfällt.