Auf und nieder, immer wieder

Nach teils sehr guten und enga­gier­ten Auf­trit­ten gegen Hop­pen­heim und in Ingol­stadt ließ der VfB heu­te bei der 0:2‑Heimniederlage gegen Lever­ku­sen den letz­ten Biss ver­mis­sen und mach­te es den Gäs­ten zu leicht, zu Toren und Punk­ten zu kom­men. Der Vor­sprung auf Platz 17 beträgt jetzt nur noch fünf Punk­te.

Die Aus­gangs­la­ge war im Grun­de klar: Lever­ku­sen war unter der Woche gegen Vill­are­al kläg­lich aus dem UEFA-Pokal aus­ge­schie­den und hat­te in den ver­gan­ge­nen Wochen immer wie­der Pro­ble­me mit dem von Trai­ner Schmidt ver­ord­ne­ten Pres­sing, wel­ches sie — ähn­lich wie den VfB in der Hin­run­de — anfäl­lig für Gegen­to­re mach­te. Man muss­te also gewarnt sein, vor einem ange­schla­ge­nen Geg­ner mit star­ken Ein­zel­spie­lern, der auf Wie­der­gut­ma­chung hoff­te. Der VfB, mit einer etwas sta­bi­le­ren Abwehr und mit einem leich­ten Auf­wärts­trend muss­te also vor allem eins machen: Sich für den Gewinn von einem oder sogar drei Punk­ten zer­reis­sen und Lever­ku­sen nie­der­kämp­fen.

VfB wartet aufs Leverkusener Pressing

Viel hatte Bernd Leno nicht zu tun © Bild: VfB-Bilder.de
Viel hat­te Bernd Leno nicht zu tun © Bild: VfB-Bilder.de

Mit der glei­chen Prä­mis­se hät­te man schon in das Spiel gegen Han­no­ver gehen müs­sen. Damals unter­schät­ze man den Tabel­len­letz­ten, gab nur 90 statt der not­wen­di­gen 110 Pro­zent und ver­lor das Spiel. Auch heu­te hat­te man von Beginn an nicht das Gefühl, dass die Mann­schaft den Geg­ner unter Druck set­zen und zu Feh­lern zwin­gen wol­le. Statt­des­sen spiel­ten sie abwar­tend und lie­ßen dem Lever­ku­se­ner Pres­sing damit viel zu viel Raum. Hät­te der VfB dabei aber wenigs­tens defen­siv sicher gestan­den! Die gesam­te Mann­schaft leis­te­te sich wie schon gegen Glad­bach immer wie­der Fehl­pläs­se und durch Unkon­zen­triert­heit beding­te Ball­ver­lus­te. Beim 0:1 der Gäs­te ließ man zudem jede Gegen­wehr ver­mis­sen, wie ein Mes­ser durch war­me But­ter glit­ten Juli­an Brandt und der Ball Rich­tung Tor. Offen­siv ging vor der Halb­zeit kaum etwas. Dida­vi tauch­te völ­lig unter und so blie­ben den Brust­ring­trä­gern nur lan­ge Bäl­le, die in Kopf­ball­du­el­len nur zu sel­ten erobert wer­den konn­ten.

Es fehlen wieder ein paar Prozent

Der VfB trat heute wieder zu nett auf. © Bild: VfB-Bilder.de
Der VfB trat heu­te wie­der zu nett auf. © Bild: VfB-Bilder.de

Zuletzt hat­te der VfB ja durch­aus mal nach der ers­ten Halb­zeit eine Reak­ti­on gezeigt. Schließ­lich lag man nur 0:1 hin­ten. Dies­mal: Nichts. Statt­des­sen kam der VfB immer einen Schritt zu spät und Lever­ku­sen viel zu ein­fach zu sei­nem zwei­ten Tor. Der VfB müh­te sich zwar red­lich, kam auch end­lich zu ein paar ech­ten Tor­chan­cen, ver­gab die­se aber auf ein­fachs­te Wei­se. Mit Schlen­zern aus 16 Metern (Maxim) und Kopf­bäl­len direkt auf den Mann bringt man halt Bernd Leno auch nicht in Ver­le­gen­heit. So plät­scher­te das Spiel sei­nem Ende ent­ge­gen, unter­bro­chen nur durch ein kur­zes Auf­bäu­men. Da bringt es auch nichts, sich damit auf­zu­hal­ten, dass Chris­ti­an Gent­ner als Kapi­tän wie­der unter­tauch­te oder sich der erfah­re­ne Georg Nie­der­mei­er wie­der zu däm­li­che Fouls hin­rei­ßen ließ: Der Mann­schaft fehl­ten heu­te von vor­ne bis hin­ten die ent­schei­den­den Pro­zen­te, um über­haupt eine Chan­ce auf einen Punkt­ge­winn zu haben. Viel­leicht war es auch die Abwe­sen­heit von Kevin Groß­kreutz, die der Mann­schaft den Wil­len nahm, bis zum Äußers­ten zu gehen. Der hät­te auf jeden Fall nicht zehn Minu­ten vor Schluß dem einen Krampf simu­lie­ren­den Gegen­spie­ler das Bein gegen­ge­dehnt.

Mehr Konstanz wagen!

Kann man gegen Lever­ku­sen ver­lie­ren? Klar kann man. Aber wie schon gegen Glad­bach galt heu­te: Nicht so! Jeder wuss­te nach den Ergeb­nis­sen vom Sams­tag, was auf dem Spiel stand. Gebracht hat es wenig. Jetzt beträgt der Vor­sprung auf den vor­letz­ten Tabel­len­platz nur noch fünf Punk­te. Natür­lich kann der VfB den Klas­sen­er­halt noch locker aus eige­ner Kraft schaf­fen. Aber ein wenig mehr Kon­stanz wäre schon wün­schens­wert, damit Pader­born die­ses Jahr nicht in Wolfs­burg liegt. Die Mann­schaft macht es sich mit Auf­trit­ten wie gegen Han­no­ver, in Mön­chen­glad­bach und heu­te gegen Lever­ku­sen immer wie­der sel­ber schwer. Nicht zu ver­ges­sen: Neben den Duel­len mit den direk­ten Kon­kur­ren­ten Darm­stadt, Bre­men und Augs­burg muss der VfB auch noch gegen Bay­ern und Dort­mund ran. Hät­te der VfB aus den letz­ten sie­ben Spie­len nicht nur zwei Sie­ge geholt, könn­te man dem wesent­lich ent­spann­ter ent­ge­gen bli­cken.

Statt­des­sen ist der VfB in zwei Wochen gegen eine bis­si­ge Darm­städ­ter Mann­schaft wie­der zum Sie­gen gezwun­gen, um nicht wei­ter unten rein zu rut­schen. Nach den Erfah­run­gen in der bis­he­ri­gen Sai­son ist zu hof­fen, dass die Spie­ler bis dahin wie­der den Ernst ihrer Lage begrif­fen haben.

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