Am Donnerstag hat der VfB einen, zumindest nominellen, Ersatz für Antonio Rüdiger verpflichtet. Gleichzeitig überrascht Filip Kostic kurz vor Ultimo mit Wechselabsichten. Schließlich wirft auch das samstägliche Spiel gegen die Eintracht aus Frankfurt seine Schatten voraus.Zunächst zum neuen Mann im Brusting. Toni Sunjic kommt von Kuban Krasnodar, wie der VfB heute bestätigte. Der Innenverteidiger ist, wie bereits gestern geschrieben, bosnischer Nationalspieler und wird als kopfballstark eingeschätzt. Was bedeutet das jetzt für Adam Hlousek? Bereits gegen Hamburg wurde deutlich, dass man mit ihm als Innenverteidiger nicht durch die gesamte Saison gehen kann. Steht gegen Frankfurt bereit Sunjic auf dem Platz, mit dem Timo Baumgartl noch kein gemeinsames Spiel bestritten hat. Es wäre nicht die einzige Unsicherheit in der Verteidigung: Auf die rechte Außenbahn rückt aufgrund der Gelb-Rot-Sperre Florian Kleins wahrscheinlich Daniel Schwaab nach, der es irgendwie geschafft hat, sich bei Dutts Großreinemachen so geschickt zu verstecken, dass er immer noch im Kader steht. Glaubt man Dutts Worten, ist Sunjic jetzt die 1a-Lösung für die Innenverteidigung. Da ich immer noch nicht mehr weiß als gestern, bleibt mir nichts übrig, als mich überraschen zu lassen.
Kostics kalte Füße
Überraschend kam heute auch die Ankündigung im kicker, Filip Kostic wolle den Verein verlassen. Es wird gemutmaßt, dass Kostic immer noch beleidigt sei, weil ihm im ersten Halbjahr beim VfB die Qualität abgesprochen wurde. Er wolle sich nun weiterentwickeln. Am Mittwochabend soll es deshalb ein Gespräch zwischen Dutt und Zorniger sowie Kostic und seinem Berater gegeben haben. Die Bild weiß dazu zu berichten:
Robin Dutt auf Nachfrage zu Filip Kostic: “Es ist richtig, dass Gespräche stattgefunden haben. Filip und sein Bruder haben sich dabei” (1/3)
— BILD VfB Stuttgart (@BILD_VfB) August 27, 2015
“…uns gegenüber korrekt und sehr respektvoll verhalten. Fakt ist, dass wir Filip nicht abgeben wollen und werden.” (2/2)
— BILD VfB Stuttgart (@BILD_VfB) August 27, 2015
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Damit ist das Thema für mich auch ehrlich gesagt erledigt. Ich weiß nicht genau, was Kostic da reitet, vielleicht hat er angesichts des Tabellenstandes und des sich langsam schließenden Transferfensters Muffensausen bekommen. Auch bei Didavi wurde ein Wechsel kolportiert und trotzdem ist er momentan neben Ginczek einer der wichtigsten Spieler auf dem Platz. Erneut wird Dutt also den sportlichen Erfolg über eine möglicherweise hohe Ablösesumme (Kostics Vertrag läuft bis 2019) stellen. Wer diese Ablösesumme bezahlen soll, ist auch noch offen. Laut kicker sind der FC Schalke und — kein Witz — der HSV interessiert. Bei Schalke könnte bei einem Abgang von Julian Draxler tatsächlich Bedarf bestehen, berichtet fussballtransfers.com. Aber ich gehe wie gesagt nicht davon aus, dass Dutt da noch kurzfristig schwach wird. Vielleicht wäre es für Kostic auch hilfreich, sich mal einen Moment zurück zu lehnen und zu schauen, was er hat, anstatt wie ein gewisser belgischer Nationalspieler jedes Jahr für einen anderen Verein aufzulaufen (oder auch nicht).
Die Rückkehr des “Glücklosen”
Das Spiel des VfB gegen die Eintracht hat zweierlei Vorzeichen. Zum einen will, nein muss der VfB endlich einen Dreier einfahren. Zum anderen ist es die Rückkehr von Armin Veh ins Neckarstadion. Ich muss ja sagen, ich war auch damals euphorisch, als Veh zum VfB zurück kam. Auch wenn die Vergötterung, die ihm bei der Mitgliederversammlung entgegen schlug, schon etwas absurd war. Viel absurder war dann noch sein Abgang, den ich ihm bis heute übel nehme. In dieser Phase gab es eh schon viele Personen im Verein, die sich selber über den VfB gestellt haben. Viele davon trugen wöchentlich einen roten Brustring spazieren. Dass dann auch noch Veh hinwirft, der den Wechsel zum VfB vorher als Herzensangelegenheit bezeichnet hatte, war das Sahnehäubchen auf der desolaten Situation, in der sich der Verein zu diesem Zeitpunkt befand. Jetzt also wieder die Eintracht. Soll er machen.
Natürlich ist das ganze auch ein Medienthema. Der Reutlinger Generalanzeiger beschäftigt sich ausführlich mit der Thematik und wirft einen Blick auf die Zeit seit Vehs Abgang. Beim kicker blickt man sogar zurück bis zu seiner Verpflichtung als Nachfolger von Trappatoni 2005. Die Frankfurter Neue Presse betrachtet das Ganze aus Frankfurter Sicht. Hoffen wir, dass Veh auch am Samstag wieder dem Gegner zum Sieg gratulieren muss.
Meldungen
Die Stuttgarter Nachrichten sprechen das Thema Frauenfußball beim VfB an.
Die U19 des VfB ist im DFB-Junioren-Vereinspokal gegen Hannover 96 ausgeschieden, Spielbericht im kicker.
Das Stuttgarter Wochenblatt hat einen Sportpsychologen zur aktuellen Situation beim VfB befragt.
Auf Fupa.net gibt es ein sehr lesenswertes Interview mit Odisseas Vlachodimos, die Fragen wurden zum Teil in der VfB-Twitter-Community gecrowdsourct.