Zum letzten Gegnerinterview in dieser Saison haben wir uns FCB-Fan Stefen Niemeyer (@FCBlogin) eingeladen und reden mit ihm über das Spiel am Samstag und die Bayern.
Rund um den Brustring: Hallo Stefen, vielen Dank dass Du Dir Zeit für unsere Fragen zu dem Spiel nimmst, das früher einmal Südgipfel hieß. Wir haben uns ja kurz nach der Verpflichtung von Holger Badstuber über ihn unterhalten, damals hattest Du aber keine Gelegenheit Dich vorzustellen. Also los: Wie bist Du zum FCB gekommen, worum geht es bei “Über die Linie”?
Stefen: In den siebziger Jahren war „Fansein“ etwas völlig anderes als heute. Es gab keine tägliche Info- und Umterhaltungsberieselung, keine Livespiele deines Lieblingsvereins im Fernsehen oder Internet. Die Verbindung zur Welt da draußen waren die Tageszeitung mit einer Seite Sport, wo es um tatsächlich um Sport und nicht vorrangig nur um Fußball ging und die wöchentliche Sportschau mit ein paar Minuten Spielbericht. Von drei Spielen und nicht jedem. Auf einem Dorf in der Lüneburger Heide groß geworden gab es für mich auch kein „Support your local club“ – wir hatten nicht einmal einen Fußballverein, sondern spielten stundenlang zu zwanzig barfuß, in Sandalen oder Turnschuhen auf einer großen Wiese vorm Ortseingang. Oder schossen zu zweit oder dritt auf dem Bauernhof auf Kopfsteinpflaster gegen ein großes Scheunentor. Ich trat einmal in die Steine statt gegen den Ball, das tat zwar weh, aber wir wollten weiterspielen – seitdem kann ich auch mit links schießen.
Zum „großen“ Fußball kam ich erst ‚mit der WM 1974 – ich war sieben und sah zig Spiele live im Fernsehen. Meine Lieblingsspieler waren Müller, Meier, Beckenbauer (dass ein gewisser Uli Hoeneß auch dabei war, wusste ich lange nicht, er brannte sich erst im EM-Finale 1976 in mein Gedächtnis ein…), und die waren alle beim FC Bayern. Also wurde ich Bayern-Fan. Was aber eben etwas völlig anderes bedeutete als heute.
Ende der Siebziger wohnten wir in Ratingen nahe Düsseldorf, da durfte ich öfters ins Rheinstadion und bekam die Hochzeiten von Fortuna Düsseldorf mit. Egon Koehnen, Wolfgang Seel, Gerd Zewe, Klaus Allofs … Wenn viel los war, kamen schon mal über 20.000 Zuschauer ins Stadion, zum Beispiel bei meinem ersten Bayern-Spiel im Stadion. Es war der 9. Dezember 1978 und wurde die bis heute höchste Bundesliga-Niederlage, 1–7. Das war für mich schon ziemlich enttäuschend und dramatisch, was die Helden von früher auf dem Platz machten, wie sie sich wehrlos abschlachten ließen. Maier bekam einen Schuss aufs Tor, er stand erst reglos da, dann sprang er dem Ball hinterher als wäre es eine Kanonenkugel gewesen. War es aber nicht. Er versuchte nicht einmal, den Ball zu bekommen. Ein schlimmes Erlebnis und einer der Gründe, warum ich bis heute nur müde über „Erfolgsfan“-Vorwürfe lächeln kann. In der Zeit hatte ich übrigens einen Bayern-Aufnäher hinten auf der Hosentasche und bekam öfters „Bayern am A…“ hinterhergerufen. Aber wie gesagt, insgesamt spielte „Fußballfan-Sein“ für Kinder und Jugendliche im Alltag ein weitaus geringere Rolle.
Heutzutage kann ich auch in der Diaspora über das Internet Gleichgesinnte finden und mich mit ihnen austauschen, das ist insgesamt sehr bereichernd, wenn man sich nicht von den Trollen runterziehen lässt. Die neuen Möglichkeiten erweitern den Horizont und bieten viele Einblicke, um mehr vom Sport, dem Geschäft und den Menschen zu verstehen. Diese Einblicke will ich vermitteln, indem ich ein paar Menschen ausführlicher vorstelle, in der Regel in Form von Interviews. Eine Sache, die ich schon im Studium entdeckte, ist, dass es mir großen Spaß macht und in der Regel keine Schwierigkeiten bereitet, mich mit relativ „berühmten“ oder bekannten Leuten zu unterhalten. So ist es zur Idee gekommen, in lockerer Folge Sportjournalisten vorzustellen, wozu ich den Blog „Über die Linie!“ nutze. Aktuell habe ich ein Interview schon länger liegen, dass noch abgetippt, erweitert und veröffentlich werden muss. Ich hoffe, dazu komme ich noch im Mai endlich.
Zunächst einmal Glückwunsch zur Meisterschaft. Auch wenn es die sechste in Folge ist, Ihr einen meilenweiten Vorsprung und fast drei Mal so viele Tore wie der VfB geschossen habt, ich finde das gehört sich einfach. Aber Hand aufs Herz: Packen Dich Bundesligaspiele im Frühjahr noch emotional? Gib uns einen Einblick in Dein Seelenleben, was die Liga angeht.
Ich habe letztens im Erfolgsfans-Podcast (Stadionfolge zum Madrid-Hinspiel) geschildert, dass die Meisterschaft immer noch eine besondere war, obwohl es die sechste in Folge ist. Für mich war nach dem furiosen BVB-Start und den #UnruheBayern unter Ancelotti die Schale nicht wieder erreichbar. Deshalb wundere ich mich über die ganzen Kommentare, die schon wieder von einer Zwangsläufigkeit der Meisterschaft ausgehen, obwohl sie nach den ersten Wochen gar nicht absehbar war, so dass die Sprüche dem Verlauf der Saison schlicht nicht gerecht werden. Da es nun die sechste Meisterschaft in Folge war, hatte ich in der Tat keine großen emotionalen Ausbrüche (ganz anders als zum Beispiel nach dem ersten Kimmich-Tor gegen Madrid), aber ich habe sie sehr, sehr genossen. Die Saison ist ein Musterbeispiel dafür, dass es auch und gerade bei einer Spitzenmannschaft nicht gleichgültig ist, wer der Trainer ist.
Der FC Bayern, das wird gerne übersehen, ist ein hochkomplexes und emotionales Gebilde. Es knirschte und krachte an vielen Ecken, Sammer und Reschke waren weg, teils hatten sie von Uli, teils von Kalle genug; die Mannschaft trainierte und spielte nicht mehr gut; die Spieler verloren ihre technische Präzision (z.B. die Passqualität) und entwickelten sich nicht mehr weiter; Kalle und Uli waren und sind sich in zentralen Fragen nicht oder nur unter großen Mühen einig — und so tippte ich auf den BVB als Herbst- und Bundesliga-Meister. Carlos Aufstellung für das PSG-Spiel war das Kündigungsschreiben, und der Verein, namentlich Uli, fand in #DonJupp die Rettung. Dass Heynckes so zielstrebig und präzise vorging, ist für mich ein Zeichen, dass er trotz Ruhestand immer noch so nah wie möglich am Fußball dranblieb, alles sehr genau beobachtete und sich ständig Gedanken machte, was er ändern würde. Innerlich war er also, so empfinde ich das, immer bereit, so dass Uli sich nicht einmal nackig machen musste, um ihn von der Nothilfe zu überzeugen.
Es ging bei Bayern also sofort aufwärts, zeitgleich brach der BVB zusammen (das Attentat, das kaputte Mannschaftsgefüge, Bosz‘ Inflexibilität, das Zögern der Führung, das perspektivlose Stöger-Engagement…); bei RBL fand die zu junge und zu dünn besetzte Mannschaft keine Kontinuität, während die offene Trainerfrage und Machtfragen zwischen Rangnick, Mintzlaff und Hasenhüttl bis heute für unproduktive Unruhe gesorgt hat; Bayer spielte trotz fehlender englischer Wochen nicht konstant genug, während Heynckes wie ein Zauberer mit seiner Zielstrebigkeit und Erfahrung für neuen Zusammenhalt sorgte und Brazzo als Sportdirektor neben der schwachen Außendarstellung nach innen aber einen mindestens guten Job macht.
Im Übrigen finde ich es schade und verschenkt, eine Saison allein auf Meisterschaft und Titel zu beschränken. Es sind so viele spannende oder interessante Geschichten zu erzählen.
Die Frage, warum der FC Bayern die Liga derart dominiert, wurde ja bereits zur Genüge diskutiert und dabei entweder dem FCB oder der schwachen Konkurrenz die Schuld zugeschoben. Kannst Du Dir vorstellen, dass es in absehbarer Zeit eine europaweite Eliteliga gibt, in die der FC Bayern dann aufsteigen und damit wieder Spannung in den Kampf um die deutsche Meisterschaft bringen würde?
Die DFL ist keine Konstruktion, die den Fußball aktiv und innovativ gestaltet. Sie reagiert, und das spät, auf Entwicklungen. Seit Peps erstem Jahr, also seit 2014 ist die Bundesliga eine einseitige Angelegenheit, diese Saison hat gezeigt, dass es eine lange Schwächephase der Bayern braucht, um einen spannenden sportlichen Wettbewerb um die Meisterschaft zu erleben. Wie stoppen wir den Bein- und Braindrain der Liga Richtung England? Was muss die Liga, was müssen die einzelnen Klubs bieten, dass sie für Weltklasse-Manager, ‑Trainer, ‑Wissenschaftler, ‑Mediziner, ‑Spieler usw. interessant werden? Nützt oder hindert die 50+1‑Regel dabei? Diese Diskussionen müssen geführt werden, ob am Ende eine europäische Meisterschaftsliga stehen wird, würde ich grundsätzlich nicht ausschließen, allein weil ich das von der europäischen Idee her sinnvoll halte. Aber das wird noch dauern, derweil läuft uns England davon, weil sie ihr Geld inzwischen strategisch sehr sinnvoll anlegen statt es einfach nur rauszuballern.
Zurück zum hier und jetzt: Nach dem Ausscheiden im Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid hieß es, nie sei es so machbar gewesen, Real zu schlagen und die Champions League zu gewinnen. Wie siehst Du das?
Klar war es möglich, in das Finale einzuziehen. Real hat im ersten Spiel eine enorme Effizienz gezeigt, während uns das Spielglück fehlte. Die Summe an Chancen zeigt, wie wenig und doch viel uns gefehlt hat. Ähnlich im Rückspiel, als wir noch dominanter waren. Über individuelle Fehler oder nicht gegebene Elfmeter brauchen wir nicht lamentieren, es ist ja nicht so, dass uns in den letzten Jahren gegebene Elfmeter gerettet oder die Gegner keine Fehler gemacht hätten. Es waren auch so genug Chancen da.
Aber das Ausscheiden wird nicht zu einem ähnlichen Kampf- und Korpsgeist wie nach 2012 führen. Trotzdem, neue Saison, neues Glück.
Freust Du dich eigentlich auf Euren neuen Trainer Niko Kovac oder bist Du, wie manch einer, eher skeptisch? Was erwartest Du von ihm?
Einerseits könnte man Kovac als dritte Wahl betrachten, andererseits muss ihm vor eineinhalb Jahren schon jemand gesagt haben, dass er sich für den FCB bereithalten sollte. Sonst hätte er nicht auf einer Ausstiegsklausel bestanden – und die Empfehlung wird nicht vom kroatischen Fahrer von Uli Hoeneß gekommen sein.
Kovac hat sich von seinen „Taktik nicht nötig“-Sprüchen entfernt und sich deutlich weiterentwickelt. Seine Mannschaft galt zeitweise als sehr flexibel. Zudem ist Kovac in der Lage, ein international und mit schwierigen Charakteren besetztes Team zu führen (hier ein aufschlussreiches FAZ-Interview mit ihm zu dem Thema). Und er ist einer, der sich schlicht mit viel Fleiß und Ehrgeiz an die Arbeit gemacht hat und sich für eine Ochsentour nicht zu schade war, während andere jahrelang warteten, dass ihnen als verdiente Ex-Spieler der rote Teppich ausgerollt wird (damit ist natürlich nicht Lahm gemeint).
Was Kovac bisher völlig fehlt, ist die Erfahrung mit der internationalen Doppel- und Dreifachbelastung, mit dem weitaus größeren medialen Furor, dem weitaus höheren und wahrscheinlich recht unmittelbaren Erfolgsdruck. Insofern gehe ich da mit Neugier und einer gesunden Portion Skepsis ran.
Dass Tuchel nicht unser Trainer geworden ist, hat mich erleichtert, denn er stand für unproduktive Unruhe. Dass Nagelsmann es noch nicht wird, hat vielleicht sein gutes, er hat ja gerade im (übrigens ziemlich gut gemachten) neuen Bild-Podcast Phrasenmäher geschildert, wie ungeduldig und aufbrausend er noch ist. Ihm fehlt noch das dicke Fell, dass es braucht, um Rückschläge wie das CL-Ausscheiden gegen Liverpool oder das mediale Spiel zu beherrschen.
Kovac hat seine Chance, Vielversprechendes zu leisten. Wenn es danach nicht aussieht, wird er nächsten Sommer wieder weg sein, und Bayern würde dank Ausstiegsklausel leichten Zugriff auf einen erneut gereiften Nagelsmann haben. Wenn der will. Gut möglich, dass diese Frage als Dauermelodie der kommenden Bayern-Saison ertönt… Wir werden sehen.
Anderes Thema: Lukas Mai — der letzte Spieler aus der eigenen Jugend, der sich bei den Profis durchsetzen konnte, war Thomas Müller, wenn ich das richtig sehe. Warum ist das deiner Meinung nach so und könnte Mai diese Serie brechen?
Der Nachwuchs stand und steht bei den Prioritäten des FC Bayern nicht ganz oben. Der Bayern-Campus, unser Nachwuchsleistungszentrum, ist gebaut und seit einem Jahr in Betrieb, muss aber ohne erstklassige Führung auskommen. Mit Sammer und Reschke haben wir zwei herausragende Akteure verloren, die einen sehr guten Blick auf die Jugend haben. Gerland hat noch immer ein gutes Auge auf so manche Spieler, steht aber dem ganzen „neumodischen Krams“ nicht offen genug gegenüber. Sprich, die umfassende Professionalisierung im Fußball ist nicht gerade sein Steckenpferd.
Scholl hatte sich vom Acker gemacht, statt von und mit Pep zu lernen, es gab viel zu wenig Kontinuität und was es noch weniger gibt, ist eine Spiel- oder Ausbildungsphilosophie.
Wir haben durchaus einiges versucht mit eigenen oder zugekauften Spielern, aber aus zig verschiedenen Gründen hat es z.B. bei Gaudino jr., Weiser jr., Schöpf, Friedl etc. nicht gereicht oder gepasst. Dorsch z.B. geht, weil er einer derjenigen war, dessen Profivertrag der Erfüllung von Auflagen diente, aber eine Integration in die Mannschaft wurde nicht versucht. Kein Wunder, dass er weg will (und wohl dem Glubb nach dessen Aufstieg in die Bundesliga weiterhelfen wird). Lukas Mai hat in der Tat ein sehr vielversprechendes Debut hingelegt, und ich bin gespannt, welche Möglichkeiten Kovac den ganz jungen Spielern einräumen wird. Mehr kann ich aber noch nicht sagen, seine letzten Einsätze waren ja Spiele mit relativ geringem Druck. Gut für den Einstieg, aber mehr auch noch nicht. An einem Trio wie Hummels, Boateng und Süle muss man erstmal vorbeikommen.
Fast schon traditionell finden sich im Kader des FC Bayern immer auch ehemalige VfB-Spieler. Über Joshua Kimmich und dessen bisherige Karriere wurde ja schon ausgiebig gesprochen. Zuletzt waren aber zwei andere Akteure im Fokus. Beginnen wir mit Sven Ulreich, der jetzt schon einen Großteil der Saison Manuel Neuer vertritt. Wie ist Deine Sicht auf ihn? Hat er sich im Vergleich zu seiner Zeit beim VfB so stark verbessert, wie viele sagen?
Kimmich? Wird Fußballgott.
Zu Ulreich: Ich kann mich noch gut an die hämischen und mitleidsvollen Kommentare von VfB-Fans erinnern, die den FCB für den Transfer ausgelacht haben. Den Erwartungen entsprach Ulreich in zu vielen Szenen, so dass wir nie ein gutes Gefühl hatten, wenn er spielte. Das hat sich unter Heynckes komplett gewandelt. Ulreich hat bis auf das Rückspiel in Madrid eine fantastische Saison gespielt und sich vom einem Unruhefaktor zur verlässlichen Stütze und Matchwinner entwickelt, so dass aus ihm ZuNullreich und SventheWall wurde. Ich denke nicht, dass der Rückspiel-Patzer ein Rückschlag ist, von dem er sich nicht mehr erholen wird. Aber wenn Manuel Neuer wieder gesund wird, wird der sicher wieder die Nummer eins sein. Für Ulreich sicher ein zwiespältiges Gefühl noch so einer Saison.
Der andere Spieler ist Sebastian Rudy, der zuletzt immer wieder mit einer möglichen Rückholaktion seitens des VfB in Verbindung gebracht wird. Wie hat er sich in seinem ersten Jahr in München gemacht und kannst Du Dir vorstellen, dass den Verein schon wieder verlassen könnte?
Rudy war lange der einzige Spieler, der sich unter Heynckes nicht weiterentwickelte, der nicht besser wurde. Das hat sich in den letzten Spielen wieder geändert. Unter Heynckes waren aber Martínez und zuletzt sogar Süle auf der Sechs gesetzt, so dass es mich nicht wundert, wenn er anderswo immer spielen will. Die Bild berichtet, dass Schalke scharf auf ihn sei, sie könnten ihn als Verbesserung nach dem Meyer-Abgang sicher gut gebrauchen. Hätte der VfB da eine Chance außer um als Preistreiber zu dienen? Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, was Kovac will, die Kaderplanung wird sicher eines der Themen für den neuen Trainer, allerspätestens nach dem Pokalfinale.
Kommen wir zum Spiel. Angesichts der individuellen und mannschaftlichen Stärke des FCB ist es fast überflüssig, nach den Stärken der Mannschaft zu fragen. Siehst Du derzeit Schwächen, die es dem VfB erlauben würden, einen oder sogar drei Punkte aus München zu entführen?
Nein. Wir wollen die Meisterschaftssaison und Heynckes‘ (vorerst) allerletztes Bundesliga-Spiel mit einem Sieg beenden. Die Pokalfinalisten wollen im Rhythmus bleiben und sich für das Endspiel empfehlen, das wird also kein lockerer Trainingskick, bei dem wir Gomez ein paar Tore schenken. Tut mir aber nicht leid für Euch. 😉
Aber meine Frage an Dich: Wird es Badstubers letztes Spiel für den VfB? Wie hat er sich geschlagen? Hat sich der Transfer für euch und für ihn gelohnt?
Gute Frage. Gelohnt hat sich der Transfer definitiv für beide Seiten. Badstuber hat die Abwehr entscheidend stabilisiert und somit auch ein bißchen Druck von unseren jungen Innenverteidigern genommen. Was vielen VfB-Fans derzeit ein wenig sauer aufstößt ist sein Kokettieren mit einem Wechsel zu einem Champions-League-Teilnehmer. So wertvoll er für uns ist, sehe ich ihn nicht als Stammspieler in der Champions League. Und ich sehe uns auch in der Lage, ihn zu ersetzen, auch wenn ich nichts dagegen hätte, wenn er auch in der schweren zweiten Saison nach dem Aufstieg den Brustring trägt. Meine letzte Frage: Das Auswärtsspiel in München ist für die anwesenden VfB-Fans die Abschlusstour dieser Bundesliga-Saison. Hast Du einen Geheimtipp für uns, was man in München abseits des hinlänglich bekannten sehen und unternehmen sollte?
Es geht nicht um das Spiel? Fahrt nach Murnau in die beste Eisdiele Bayerns oder früh morgens erstmal an den Starnberger See für ein erfrischendes Bad. Für München selbst empfehle ich, sich für einen Tag ein Rad zu leihen, sich ein paar grüne Oasen an der Isar auszusuchen und am Nachmittag mit dem Radl zur Arena zu fahren. Für das Spiel der Amateure in der Hermann-Gerland-Kampfbahn wird die Zeit ein bisschen knapp, insofern empfehle ich für den Weg zur Arena einen Zwischenstopp auf dem Bayern-Campus, irgendwelche Jugendspiele laufen da immer, und von dort aus ist es nicht mehr weit zur Arena.
Vielen Dank für das Gespräch und — nach dem Pokalfinale dann — eine schöne Sommerpause Dir!
Hey, ich bin nicht nur Bayern-Fan, sondern freue mich, trotz Putin, auf die WM, also: Nach dem Pokal ist vor dem WM-Turnier — die Pause wird kurz.
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