Rund um das Spiel in Mönchengladbach

Nach einer über­zeu­gen­den Leis­tung gegen FC Augs­burg ist die Stim­mung bin­nen weni­ger Tage wie­der ins Posi­ti­ve gekippt. Jetzt tref­fen Wim­mers Win­ner wie­der aus­wärts auf eine Borus­sia, die die­ses Mal jedoch schlag­bar scheint.

Der VfB konn­te sich gegen sei­ne alte Trai­ner-Neme­sis aus den bay­ri­schen Schwa­ben­land durch­set­zen. Und wie! Nach 90 Minu­ten stan­den 31 Tor­schüs­se sowie 3,12 xG (Sai­son­höchst­leis­tung!) zu Buche und gleich drei Spie­ler im Brust­ring stan­den in der Kicker-Elf des Tages. Über die­sen Erfolg lässt sich nicht strei­ten, schließ­lich brau­chen wir im Kampf gegen den Abstieg jeden ein­zel­nen Punkt. Doch obwohl wir offen­siv furi­os auf­spiel­ten, waren es wie­der typisch VfBsche Feh­ler, die uns am Sams­tag viel­leicht zwei oder drei Punk­te gekos­tet hät­ten. Die Abwehr? Mal wie­der ein frü­hes Gegen­tor, aus­ge­löst durch einen indi­vi­du­el­len Aus­set­zer. Vor­ne? mal wie­der Chan­cen­wu­cher des Grau­ens. Zudem hat­ten wir Glück, dass der VAR Sou­sas Sosas Hand­spiel nicht als Elf­me­ter gewer­tet hat­te.

Ob unbe­rech­tigt oder nicht (ich blick bei der Hand­spiel­re­gel eh nicht mehr durch), wir haben schon für weni­ger einen Hand­elf­me­ter kas­siert. Was wäre, wenn Stie­ler oder Jöl­len­beck das Hand­spiel gepfif­fen hät­ten und wir dann 0:2 zurück­lä­gen? Ich den­ke, die Stim­mung an der Mer­ce­des­stra­ße wäre wie­der am Tief­punkt. Any­way, das Leben ist kein Kon­junk­tiv und die Mann­schaft reist mit Selbst­ver­trau­en nach Glad­bach. Dort erwar­ten uns die Foh­len, die zwar tabel­la­risch vor uns lie­gen, aber seit dem Der­by­sieg am neun­ten Spiel­tag kein Spiel mehr für sich ent­schei­den konn­ten. Am Sonn­tag erla­gen sie sogar dem sel­ben Schick­sal wie der FCA als sie kurz vor Schluss das ent­schei­den­de Gegen­tor zum 1:2 End­stand kas­sier­ten. Durch­aus ein Geg­ner, der gera­de am Wan­ken ist und die Win­ter­pau­se kaum noch abwar­ten kann. Wenn wir da wei­ter­ma­chen, wo wir auf­ge­hört haben, sind drei Punk­te auf jeden Fall drin und dann wür­de das Abstiegs­ge­spenst auch im Borus­sia-Park halt machen. Soll­te dies gelin­gen, könn­te die Win­ter­pau­se durch­aus für uns wesent­lich ruhi­ger ver­lau­fen. Denn dann wet­te ich, wird die Chef­trai­ner­fra­ge geklärt sein und Micha­el Wim­mer kann das Wort “Inte­rims” auf sei­ner Visi­ten­kar­te durch­strei­chen. Was uns eben­falls Hoff­nung machen soll­te, ist die

Personalsituation

Mavro­pa­nos und Vagno­man sind zurück im Trai­ning und könn­ten schon in Glad­bach wie­der im Kader ste­hen. Enzo Mil­lot und Tan­guy Cou­li­ba­ly wer­den dage­gen sicher aus­fal­len. Bei Enzo Mil­lot ist das mehr als ärger­lich, schließ­lich konn­te er seit dem Bochum-Spiel ordent­lich auf­blü­hen, Cou­li­ba­ly dage­gen ist maxi­mal ein Rota­ti­ons­spie­ler und hät­te sowie­so nicht gespielt.

Mögliche Startaufstellung

meineaufstellung.de

Never chan­ge a win­ning Team! Außer viel­leicht Zag­adou. Der 23-jäh­ri­ge Fran­zo­se wird für sei­nen Pat­zer gegen Augs­burg mit der Bank bestraft. Für ihn rückt Mavro­pa­nos wie­der in die Innen­ver­tei­di­gung. Nor­ma­ler­wei­se sehen wir dann Mavro­pa­nos als RV und Anton als IV, aber Wal­dis Vor­stö­ße waren zuletzt gefähr­li­cher und wur­den tat­säch­lich mit einem Tor belohnt. Sosa und Füh­rich sind links ein­ge­spielt, wäh­rend rechts unser Top-Scorer Silas mit sei­nen Inver­sen Läu­fen Druck auf­baut. Aha­ma­da und Endo wer­den das Mit­tel­feld absi­chern. Im Sturm steht wahr­schein­lich unser Och­sen­sturm Remas­te­red. Ich hab rich­tig Bock, die bei­den in Akti­on zu sehen. Pfeif­fer, den ich eigent­lich immer kri­ti­sie­re, gefiel mir sehr gut seit paar Spie­len. In der Ver­tei­di­gung könn­te auch alter­na­tiv Pas­cal Sten­zel für Ito rein­ro­tie­ren. Ich sehe auch ein Sze­na­rio wo Tomas statt Pfeif­fer spielt: Soll­te Wim­mer eher auf Gegen­pres­sing und Umschalt­spiel set­zen, könn­te der quir­li­ge Por­tu­gie­se den Vor­zug erhal­ten. Dann rech­ne ich aber mit einem 4–3‑3.

Statistik

Bei der Wie­der­auf­la­ge des UEAF-Pokal­halb­fi­na­le von 1980 konn­te sich der VfB in genau 100 Bun­des­li­ga­spie­len 41 mal durch­set­zen wäh­rend Glad­bach bei 30 Unent­schie­den nur 29 Mal das Spiel für sich ent­schei­den konn­te. Des­we­gen ste­hen auch die Schwa­ben in der ewi­gen Bun­des­li­ga­ta­bel­le wei­ter­hin knapp vor den Foh­len auf Platz 4 mit acht Punk­ten Vor­sprung. Die Stär­ke von Glad­bach liegt vor allem im Pass­spiel. Im Kurz­pass­spiel ste­hen sie auf Augen­hö­he mit den Bay­ern und Frei­burg. Aller­dings kön­nen sie sel­ten Kapi­tal dar­aus schla­gen. Nur 174 von den 5285 Päs­sen führ­te zu einer Tor­chan­ce. Zum Ver­gleich: Der VfB hat aus 3974 Päs­sen 198 Tor­chan­cen kre­iert. All­ge­mein spielt der VfB nach den Bay­ern die meis­ten Tor­chan­cen her­aus. Wahr­schein­lich hat­te das chan­cen­rei­che Augs­burg-Spiel sei­nen Ein­fluss dar­auf, aber gegen Augs­burg schießt man nicht mal eben so 31 Mal aufs Tor. Glad­bach lässt dage­gen die viert­meis­ten Chan­cen aus dem Spiel her­aus zu und bei­na­he jeder zwei­te Schuss geht direkt aufs Glad­ba­cher Tor. Gott sei Dank für sie haben sie Som­mer, sonst stün­den sie wahr­schein­lich tabel­la­risch wesent­lich schlech­ter dar.  Apro­pos Yann Som­mer: Der Schwei­zer Natio­nal­tor­wart gilt nach wie vor als einer der Bes­ten der Bun­des­li­ga. Er kas­sier­te 2,5 Tore weni­ger als erwar­tet. Flo­ri­an Mül­ler kas­sier­te zum Ver­gleich 3,8 Tore mehr als erwar­tet. Aber Yann Som­mer fällt sicher gegen uns aus. Das heißt, die­sen Vor­teil zwi­schen den Lini­en wer­den die Borus­sen nicht haben, was wie­der­um mehr für unse­ren VfB spricht.

Fazit

Soll­ten die Defen­si­ven Aus­set­zer sich auf ein Mini­mum redu­zie­ren und Yann Som­mer kei­nen guten Tag erwi­schen, könn­te der VfB eine Chan­ce auf Punk­te bei der Elf vom Nie­der­rhein haben. Zwar gehen die Foh­len als Favo­rit in das Spiel, sie sind aber gera­de in einer Mini­kri­se und trau­ern viel­leicht noch dem ver­lo­re­nen Punkt in Köper­nick nach. Wir dür­fen nicht ver­ges­sen, dass wir gera­de noch knapp über den Strich ste­hen. Vor allem glau­be ich nicht, dass Lever­ku­sen lan­ge noch dort unten ver­weilt. Wenn es sein muss, kau­fen sie Frei­burg, Mainz oder Bre­men kaputt und ret­ten sich so. Des­we­gen müs­sen wir gegen so einen anfäl­li­gen und kri­seln­den Geg­ner unbe­dingt punk­ten. Unser mie­ser Sai­son­start erlaubt uns kei­ne Aus­rut­scher gegen sol­che Geg­ner mehr. All­ge­mein sind die nächs­ten drei Spie­le wahr­schein­lich die Wich­tigs­ten der bis­he­ri­gen Sai­son. Wol­len wir einen ent­spann­ten Win­ter haben, will der VfB sich bei der Mar­ke­ting­rei­se durch Ame­ri­ka so gut es geht auf das Sport­li­che kon­zen­trie­ren, müs­sen wir min­des­tens noch 4 Punk­te holen. Die Mann­schaft steht steh mit dem Rücken zur Wand, jetzt muss es wei­ter vor­wärts gehen!

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