Rund um das Spiel in Berlin

Holt der VfB in Ber­lin die nächs­ten Punk­te gegen den direk­ten Abstieg? Vor der Par­tie in der Haupt­stadt spra­chen wir mit Her­tha-Fan Jan (@realkudzuarms) über sei­nen Ver­ein und das Spiel.

Rund um den Brust­ring: Hal­lo Jan und vie­len Dank, dass Du Dir Zeit für unse­re Fra­gen nimmst. Du warst zwar schon­mal bei uns im Pod­cast zu Gast, stell Dich doch bit­te zunächst noch ein­mal vor. Wie bist Du Her­tha-Fan gewor­den und was hat es mit Dei­nem Pod­cast Don’t Men­ti­on The Fuss­ball auf sich?

Jan: Hal­lo, sehr ger­ne. Ich bin Jan, 40, bin Her­tha­ner und in zwei Pod­cast-Pro­jek­ten invol­viert, von denen eines noch in den Kin­der­schu­hen steckt. DMTF bedeu­tet “Don’t Men­ti­on the Fuss­ball” und bezieht sich eigent­lich auf einen Sketch aus “Fawl­ty Towers”, einer BBC-Come­dy mit John Clee­se und Con­nie Booth. Hier der Sketch, es zu erklä­ren, wür­de zu weit füh­ren. Und das dou­ble entendre ist, dass es bei uns auch öfter mal vor­kommt, dass es nicht viel Fuß­ball gibt, so wie unse­re Mann­schaft spielt. Mit mei­nem Freund Simon, der zu jedem Heim­spiel unse­rer Her­tha aus Eng­land nach Ber­lin anreist, haben wir uns ein­fach vor ein Mikro gesetzt und los­ge­quatscht. Wir sind jetzt bei etwas über 20 Fol­gen, da wir nur auf­neh­men, wenn Simon auch da ist. Neben­bei habe ich mit zwei Mit­strei­tern die Idee zu einem deutsch­spra­chi­gen Pod­cast, der sich eher mit der Geschich­te Ber­lins und der Geschich­te des Fuß­balls in Ber­lin beschäf­ti­gen soll. Da sind wir aber noch in der Fin­dungs­pha­se.

Wie ich zu Her­tha gekom­men bin? Sehr spät. Durch mei­ne Frau, die war schon als Kind mit ihrem Vater im Sta­di­on, unter ande­rem beim legen­dä­ren “Nebel­spiel” in der Cham­pi­ons League gegen Bar­ce­lo­na. Bei mir ist das durch den Migra­ti­ons­hin­ter­grund mei­nes Vaters und mein Geburts­jahr etwas kom­pli­ziert. Mein Vater stammt aus Mett­mann und ist Anhän­ger der For­tu­na aus Düs­sel­dorf. Und als ich im rele­van­ten Alter war, hat­te sich Her­tha BSC gera­de aus der 2. Bun­des­li­ga in die Ama­teur-Ober­li­ga abge­stie­gen. Mich hat es dann zum Bas­ket­ball ver­schla­gen , es war die Zeit von Magic, Jor­dan und dem Dream Team. Spä­ter, als Her­tha dann wie­der in die 1. Bun­des­li­ga auf­stieg, waren Freun­de von mir immer dabei, mich hat das aber nie gereizt. Wobei ich mich noch erin­ne­re, nach dem Fina­le von Mexi­ko 1986 Trä­nen ver­gos­sen zu haben.

Als ich mei­ne Frau ken­nen­lern­te, kam irgend­wann das The­ma Fuß­ball auf, wobei mei­ne Frau eher die­se Fuß­ball­af­fi­ni­tät für sich behielt, sie woll­te mich nicht abschre­cken, wie sie heu­te sagt. Wir sind dann öfter mal mit ihrem Vater ins Sta­di­on, wenn es für Mit­glie­der bil­li­ge Ticket­an­ge­bo­te gab. Klick gemacht hat es dann in der Rück­run­de unter Luhuk­ay nach dem Auf­stieg, als Per Skjelbred sich in einen Luft­zwei­kampf mit Ves­ter­gaard (damals TSG) warf, der etwas zwei Köp­fe grö­ßer war als der klei­ne Per. Dann wur­de in der Fol­ge­sai­son die ers­te Dau­er­kar­te im Ober­ring gekauft und Luhuk­ay ging, Dár­dai kam. Und jetzt bin ich zwei­ter Vor­sit­zen­der eines OFC, gehe mit Frau und Schwie­ger­va­ter zu jedem Heim­spiel und bin tie­fer drin, als mei­ne Frau das jemals sich gewünscht haben könn­te. Die Geis­ter, die sie rief…

Nur ein Sieg aus den letz­ten zehn Spie­len — man wird das Gefühl nicht los, dass die Sai­son bei Her­tha gera­de am Austru­deln ist, nach­dem Ihr ja in der Hin­run­de eher in der obe­ren Tabel­len­hälf­te zu fin­den wart und bei­spiels­wei­se mit einem 2:0 gegen Mün­chen auf Euch auf­merk­sam gemacht habt. Täuscht der Ein­druck?

Nee, ganz und gar nicht. Die Sai­son ist schon län­ger durch, spä­tes­tens seit dem 27. Spiel­tag durch, als man 0:5 in Mordor unter­lag. Davor hat die Alte Damen uns arme Fans ja mit nicht ganz so schlech­ten Leis­tun­gen (3:0 Sieg in Glad­bach) etwas Hoff­nung gege­ben, dass die Serie der groß­ar­ti­gen bis soli­den Hin­run­den durch deso­la­te Rück­run­den ad absur­dem geführt wur­de. Bei uns ist die Luft raus, gegen den Tabel­len­letz­ten aus Han­no­ver konn­te zu Hau­se nicht gewon­nen wer­den — gegen ein Team, das Stand heu­te 66 Gegen­to­re kas­siert hat. Gegen Bay­ern und Glad­bach gewin­nen, ein 2:2 in Dort­mund holen (mit­samt den Vor­fäl­len im Gäs­te­block zwi­schen der Poli­zei und eini­gen Fans, die für den Fort­gang der Sai­son zumin­dest unter­schwel­lig noch wich­tig wer­den soll­ten), dann aber dann von Düs­sel­dorf aus­wärts 1:4 abschlach­ten las­sen und von selbst kri­sen­ge­schüt­tel­ten Stutt­gar­tern besie­gen las­sen.

Her­thas Pro­blem waren immer nicht die gro­ßen, son­dern die klei­nen Geg­ner. So ver­las­se ich eini­ge Heim­spie­le, wie das gegen Han­no­ver, mit ner Men­ge Groll. Wir als Fans von, wie soll ich das for­mu­lie­ren, sagen wir mal Mit­tel­klas­se­ver­ei­nen erwar­ten ja bei wei­tem nicht jede Woche einen Sieg, aber die sol­len sich doch bit­te den Arsch auf­rei­ßen auf dem Feld. Und genau das fehlt mir. Da kann man mir jetzt viel erzäh­len von over­per­form­ten xGs und Ver­let­zungs­pech (das wir die­ses Jahr schon ziem­lich stark hat­ten), aber ich kann ja trotz­dem erwar­ten, dass jeder in die Zwei­kämp­fe geht und bei geg­ne­ri­schem Ball­be­sitz nicht im locke­ren Mit­chell Wei­ser-Gedenk­trab in die eige­ne Hälf­te kommt. Her­tha läuft die­se Sai­son bis auf weni­ge Out­lier signi­fi­kant weni­ger als der Geg­ner, egal ob mit Ball oder ohne. Und das pran­ge­re ich an, wo ist die “klei­ne und flei­ßi­ge Mann­schaft”, die Dár­dai immer so oft zitiert hat?

Ist das Ende von Pal Dar­dai als Chef­trai­ner nach vier­ein­halb Jah­ren Amts­zeit auch ein Ergeb­nis der sport­li­chen Ent­wick­lung in die­ser Sai­son? Und wie bewer­test Du die Tren­nung?

Das ist eine sehr schwie­ri­ge Fra­ge. Wie viel Zeit habt ihr? Also: es haben sicher auch eini­ge atmo­sphä­ri­sche Stö­run­gen zu Dár­dais Aus geführt, aber die sport­li­che Ent­wick­lung ist hier sicher­lich Her­t­hin­hos Kern (ich möch­te Marc Schwitz­ky grü­ßen). Euro­pa wur­de, gera­de jetzt in der Retro­spek­ti­ve im Ver­gleich mit der Ein­tracht und ihrem zuge­ge­ben uner­war­te­ten Durch­marsch in der Euro­pa League, abge­schenkt aus Angst vor einer Schief­la­ge in der Bun­des­li­ga. Klar hat­ten wir ver­gleichs­wei­se unse­xy Geg­ner, aber das war nichts. Und jetzt hat man sta­gniert bzw. schnei­det die­ses Jahr schlech­ter ab und ver­fehlt das Sai­son­ziel.

Am Anfang fand ich es total schlimm, ich war gera­de­zu trau­rig. Eine Erklä­rung, die ich glau­be ich im Rasen­funk (Grü­ße!) gehört habe, hat mir dann aber eine emo­tio­na­le Krü­cke gege­ben, das zu akzep­tie­ren (Platz 1 beim PK-Bin­go für Dár­dai nach schlech­ten Spie­len). Denn auch Klopp hat beim BVB irgend­wann nicht mehr funk­tio­niert. So ist das halt manch­mal. Es war für mich auch bezeich­nend, wie weni­ge öffent­li­che Aus­sa­gen es von den Spie­lern gab. Viel­leicht sind eini­ge auch erleich­tert, Dár­dai ist ein guter Coach, aber auch sehr direkt, womit nicht jeder umge­hen kann.

Siehst Du auf­grund des Abschieds von Dar­dai als Chef­trai­ner und ange­sichts der Tabel­len­si­tua­ti­on ein Moti­va­ti­ons­pro­blem bei Dei­ner Mann­schaft?

Defi­ni­tiv. Wobei das als Fuß­ball­pro­fi aber eigent­lich auch nicht sein kann. Beim groß­ar­ti­gen Pod­cast Damen­wahl (Grü­ße an Hen­ry, Stef­fen und Micha) wur­de das die­se Woche bereits the­ma­ti­siert, denn die Spie­ler spie­len ja auch ein biss­chen für sich, für ihre Markt­wer­te und even­tu­el­le Wech­sel zu grö­ße­ren Ver­ei­nen.

Wel­che Trai­ner sind denn eigent­lich als Dar­dai-Nach­fol­ger im Gespräch? Gibt es da schon Namen und hast Du einen Favo­ri­ten?

Oh Mann, klar, die Blöd kam mit der “Exklu­siv­mel­dung”, dass Seo­ane von Young Boys Bern kom­men wür­de, was sich aber als abso­lu­ter Quatsch erwie­sen hat. Alle wer­den gera­de gehan­delt, in eini­gen Whats App-Grup­pen ist das mitt­ler­wei­le ein Run­ning Gag. Aber ich bin froh, dass es Hecking, Tedes­co und auch der schö­ne Bru­no offen­bar nicht wer­den. Hin­ten kackt die Ente, bei uns gibt es das geflü­gel­te Wort “fix ist erst, wenn der Lan­ge [Geschäfts­füh­rer Sport Micha­el Preetz] twit­tert,” und so hal­te ich es jetzt auch. Ich hof­fe nur, dass eine span­nen­de exter­ne Lösung gefun­den wird. Denn im Gegen­satz zu sei­nen groß­ar­ti­gen Trans­fers der letz­ten Jah­re ist die Sta­tis­tik von Preetz bei der Trai­ner­wahl bis­her eher durch­wach­sen bis schlecht. Das könn­te ihm auch auf die Füße fal­len, wenn der neue Trai­ner nicht funk­tio­niert. Denn Dár­dai hat einen unwahr­schein­li­chen Kre­dit bei den Fans, ganz im Gegen­satz zur Geschäfts­lei­tung.

Nach Platz 7 und Platz 6 in den Jah­ren 2015 und 2016 wur­de Her­tha BSC letz­tes Jahr 10., in die­sem Jahr ist ein ein­stel­li­ger Tabel­len­platz nur noch theo­re­tisch mög­lich. Ver­kauft sich die Mann­schaft unter Wert oder ist das Mit­tel­feld Dei­ner Mei­nung nach die ange­mes­se­ne Tabel­len­re­gi­on? In wel­chen Mann­schafts­tei­len muss die Mann­schaft dei­ner Mei­nung nach im Som­mer ver­stärkt wer­den?

Ach, eigent­lich haben wir schon genug Jungs, die ordent­lich kicken kön­nen, und wir konn­ten Leu­te wie Sinan Kurt und Alex Ess­wein (sor­ry!) los­wer­den. Der Nach­wuchs hat letz­tes Jahr die U‑19-Meis­ter­schaft gewon­nen. Beson­ders beein­dru­ckend fand ich bis­her den klei­nen Bru­der von Karim Rekik, Omar, der bei uns im Nach­wuchs spielt und ein Mör­der­typ ist.

Was uns fehlt, ist eher die Men­ta­li­tät, und da habe ich mir schon eine Lösung über­legt: Her­tha ver­pflich­tet Peter Nie­mey­er als Lei­ter der Lizenz­spie­ler­ab­tei­lung, in etwa so wie das Dort­mund mit Kehl gemacht hat. Der kann dann auch den Jungs bei­brin­gen, wie man zum War­ri­or wird. Und dann holen wir, um auch die Fuß­ball­ro­man­ti­ker etwas ein­zu­bin­den, Kevin-Prin­ce Boat­eng von Sas­suo­lo zurück an die Spree. Der kann dann ger­ne auch nur jedes fünf­te Spiel machen, weil er immer mit Rot vom Platz geht, aber der hat genau das, was uns fehlt, ein Arsch­loch, der auch mal rein­haut und nicht zurück­zieht. Die haben wir mei­nes Erach­tens momen­tan nur im Sturm in Per­son von Davie und Vedad, so einen brauchst du aber in der Abwehr oder im defen­si­ven Mit­tel­feld. Danach bekommt er einen Anschluss­ver­trag als Atti­tu­de Coach. Pro­blem sol­ved.

Ernst­haft: Her­tha soll an einem etwas älte­ren Innen­ver­tei­di­ger von Cel­tic dran sein, sowas brau­chen wir. Leu­te mit etwas Erfah­rung, die auch die vie­len jun­gen Leu­te an die Hand neh­men, so wie das zum Bei­spiel Salo­mon Kalou mit Ondrej Duda gemacht hat, der in die­sem Jahr end­lich etwas von dem zei­gen konn­te, was sich der Ver­ein von ihm ver­spro­chen hat.

Seit 2015 in Berlin: Vedad Ibisevic. Bild © VfB-exklusiv
Seit 2015 in Ber­lin: Vedad Ibi­se­vic. Bild © VfB-exklu­siv

Zwei Namen fal­len beim Blick auf Euren Kader auf: Zum einen Jona­than Klins­mann, der Sohn unse­rer Ver­eins­le­gen­de und Vedad Ibi­se­vic, der 2015 von Stutt­gart nach Ber­lin wech­sel­te. Wie lässt sich die Kar­rie­re von Klins­mann an und wie geht es mit der von Ibi­se­vic wei­ter, des­sen Ver­trag im Som­mer aus­läuft? Und wie haben sich die bei­den die­se Sai­son gemacht?

Also Jona­than hielt ich am Anfang für eine rei­ne Mar­ke­ting­num­mer. Er hat am Anfang auch eine Men­ge Lehr­geld zah­len müs­sen, hat aber in den Spie­len der U‑23, die ich selbst gese­hen habe, und was ich so von Bekann­ten höre, eine ganz gute Figur gemacht. Zudem hat ihm Dár­dai, als das Aus­schei­den in der EL schon sicher war, ein Spiel geschenkt, in dem er einen Elf­me­ter hal­ten konn­te. Ich habe mal kurz mit ihm spre­chen kön­nen, er ist ein guter Typ, lei­der sind wir bei Her­tha aber mit Tor­hü­tern mehr als gut ver­sorgt. Auch sein Vater Jür­gen hat ange­deu­tet, dass er jetzt den nächs­ten Schritt machen soll, wes­we­gen ich von einem Weg­gang im Som­mer aus­ge­he.

Vedad ist eine gute Fra­ge. Das ist ein Toss Up, es gibt gute Argu­men­te für und auch gegen eine Ver­län­ge­rung. Ich bin ihm unglaub­lich dank­bar, auch wegen sei­ner Tore und sei­ner Bedeu­tung für die Mann­schaft gab es den Auf­schwung bei Her­tha. Wenn er geht, dann sicher nach Ame­ri­ka, wo er ja auch im Col­lege gespielt hat, ehe er in Euro­pa Pro­fi wur­de. Sei­ne Aus­ras­ter wer­den jetzt von der Bou­le­vard­pres­se als der Grund für eine mög­li­che Tren­nung zitiert. Ich mag Vedad sehr, wir wer­den sehen was pas­siert. Ich erin­ne­re mich noch genau an sein ers­tes Tor, er kam ja erst kurz vor der Dead­line. Am bes­ten ich fah­re noch­mal zum Trai­ning und sage ihm Dan­ke für alles. Gute Idee.

Ein Spie­ler der Her­tha ist der­zeit an den VfB aus­ge­lie­hen: Alex­an­der Ess­wein. Nach Medi­en­be­rich­ten hat er im Leih­ver­trag eine Klau­sel, nach der der VfB ihn ab einer gewis­sen, bereits erreich­ten Anzahl an Ein­sät­zen ver­pflich­ten muss, wenn der Ver­ein die Klas­se hält. Wie ist Dei­ne Ein­schät­zung zu Ess­wein gene­rell und was war Dei­ne Reak­ti­on auf die Mel­dung zu die­ser — noch unbe­stä­tig­ten — Klau­sel?

Mitt­ler­wei­le wur­de es bestä­tigt, oder? Wer macht bei euch denn die Ver­trä­ge, ein Eich­hörn­chen? Ess­wein ist ein schnel­ler Spie­ler, das war es aber auch. Bei uns ist AE7 Fuß­ball­gott eher durch nicht vor­han­de­ne Tech­nik auf­ge­fal­len. Er war stets bemüht. Hat­te ein oder zwei gute Spie­le, das war es aber auch. Hat sich immer rein­ge­hau­en, es hat aber ein­fach nicht mehr gereicht, was ja auch die Wei­ter­ent­wick­lung des Kaders etwas unter­streicht. Ganz Bana­ne war sein öffent­li­ches Nach­tre­ten in der Blöd, das neh­me ich ihm noch etwas übel. Ansons­ten ist er ein net­ter Typ, der sich im Trai­ning immer herr­lich über sich selbst geär­gert hat. Viel­leicht schießt er euch ja in der Rele­ga­ti­on ins Ziel, ehe­ma­li­ge Her­tha­ner haben da ja eine Geschich­te, fragt mal beim Haes­pfau nach.

Im Som­mer wech­selt Euer Co-Trai­ner, Rai­ner Wid­may­er zurück zum VfB, bei dem er bereits Co-Trai­ner war. Wel­chen Ein­fluss und wel­chen Stel­len­wert hat­te sei­ne Arbeit bei Her­tha?

Rai­ner Wid­may­er hat­te bei uns ja schon einen klei­nen Legen­den­sta­tus, nach­dem er ein Spiel im Pokal für uns als Chef­trai­ner mach­te und eine gran­dio­se PK gege­ben hat, die ich lei­der nicht mehr fin­de bei You­Tube. Sein Anteil am Erfolg war sicher­lich groß, genau­es weiß man nicht. Ich hätte es span­nend gefun­den, wie Dárdai ohne Wid­may­er gespielt hätte. Das er geht ist sehr scha­de, aber auch abso­lut nach­voll­zieh­bar. Tol­ler Typ der für den Fuß­ball und sei­nen Job brennt. Jeder Kon­takt war sehr freund­lich und herz­lich. Auch wenn wir ihn kaum ver­ste­hen hier in Ber­lin. ?

Was sind der­zeit die Stär­ken der Her­tha-Mann­schaft und von wel­chen Schwä­chen könn­te der VfB pro­fi­tie­ren?

Na ja, das habe ich ja oben bereits ange­spro­chen, wir sind eine Lame Duck, kei­ner gibt mehr alles, wobei ich da noch was erwar­te. Außer­dem habt ihr ja letz­te Woche ordent­lich Selbst­ver­trau­en tan­ken kön­nen. Mario Gomez trifft ja öfter gegen uns. Ich erwar­te nichts von die­sem Spiel.

Wenn Du die der­zei­ti­ge Situa­ti­on von Her­tha BSC mit einem Song beschrei­ben müss­test, wel­cher wäre das und war­um?

Da muss ich mal ganz shame­l­ess plug­gen. Unser Fan­club­mit­glied Moritz ist Film­mu­sik­kom­po­nist und hat einen Song für Fabi­an Lust­en­ber­ger, der Her­tha im Som­mer in Rich­tung Schweiz ver­las­sen wird, geschrie­ben. Hier könnt ihr es euch angu­cken.

Ansons­ten fällt mir eher das Titel­lied von Scrubs ein. “I can’t do it all by mys­elf, I’m no Super­man”. Oder irgend­was mit Fail­ure. Ich höre eh seit Tagen Rage Against the Machi­ne, also kann ich da nicht so rich­tig was zu sagen.

Wel­che The­men beschäf­ti­gen denn die Her­tha-Fans der­zeit abseits des grü­nen Rasens? 

Sta­di­on, Bezie­hung Fan­sze­ne-Geschäfts­füh­rung, natür­lich Dár­dai, da erwar­te ich von unse­rer akti­ven Sze­ne eini­ges an Cho­reo am letz­ten Spiel­tag. Uns als Fans fehlt es eigent­lich an Nest­wär­me, die der Ver­ein ein­fach nicht gene­rie­ren kann. Das wird mit dem Abschied von Pál nicht unbe­dingt bes­ser.

Hast Du für die VfB-Fans. die nicht vom Prenz­lau­er Berg zum Spiel anrei­sen, noch einen Geheim­tipp, was man in der Haupt­stadt getan oder gese­hen haben soll­te?

Ach die gehen doch eh alle in die ach so ange­sag­ten Restau­rants oder in ihre impor­tier­ten Spätz­le­re­stau­rants. Ech­te Ber­li­ner essen ihren Döner auch nicht bei der Tou­rifal­le Mus­ta­fas Gemü­se­dö­ner, son­dern klas­sisch an der Yorck­stra­ße bei Hisar. Ansons­ten haben wir ein Ramo­nes Muse­um, tol­le Seen und man soll­te mal ein Kon­zert in der Wuhl­hei­de mit­neh­men, das ist nice. Wenn ihr auf Natur steht, Gru­ne­wald oder auch die Domä­ne Dah­lem. Am wich­tigs­ten sind aber natür­lich die Sicht­ach­sen und das Gar­ten­denk­mal im Olym­pia­park. 😉

Abschlie­ßend: Dein Tipp fürs Spiel?

Ein rot­zi­ges 1:1. Wenn wir nicht ver­lie­ren.

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