Null

Null zu zwei ver­liert der VfB in Leip­zig. Bei null Schüs­sen aufs Tor kein Wun­der.

Mitt­woch­abend, am Sams­tag steht bereits das nächs­te Spiel an. Des­we­gen an die­ser Stel­le nur ein kur­zer schrift­li­cher Rant.

Man kann in Leip­zig ver­lie­ren. Deren Mann­schaft ist offen­sicht­lich, selbst wenn es dort der­zeit nicht opti­mal läuft, immer noch indi­vi­du­ell bes­ser besetzt als unse­re im Som­mer ver­stärk­te Trup­pe. Wenn es gut läuft und man über sich über hin­aus wächst, könn­te die­se Trup­pe dort einen Punkt holen oder sogar gewin­nen. Dafür müss­te man halt über sich hin­aus wach­sen. Aber außer­ge­wöhn­li­che Leis­tun­gen gibt es beim VfB momen­tan nur im nega­ti­ven Sin­ne oder ab und zu auf der Posi­ti­on des Tor­hü­ters. Zwei Gra­fi­ken dazu, von Understat.com und Whoscored.com:

                                  

Nach­dem die Brust­ring­trä­ger gegen Düs­sel­dorf schon schreck­lich harm­los waren und nur einen ein­zi­gen Schuss aufs Tor zustan­de­brach­ten, unter­bo­ten sie die­se Leis­tung in Leip­zig noch. Der Tor­wart der Gast­ge­ber muss­te nicht einen ein­zi­gen Schuss parie­ren. Kei­nen ein­zi­gen! Gegen eine Abwehr, die kei­nes­wegs unüber­wind­bar ist. Für Düs­sel­dorf nicht, für Han­no­ver nicht und auch für Frank­furt nicht. Trai­ner Tay­fun Korkt habe eine Match­plan, ließ Micha­el Resch­ke vor dem Spiel wis­sen. Aber wie soll der aus­se­hen?

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Denn es scheint egal zu sein, wer beim VfB der­zeit auf dem Platz steht. Ako­lo spiel­te dies­mal für Gon­zá­lez im Sturm, Sosa und Maf­feo auf den Außen für Beck und Insua. Eine gefähr­li­che Flan­ke von Bor­na Sosa war der ein­zi­ge Mehr­wert die­ser Per­so­nal­ro­cha­de. Abge­se­hen davon kom­bi­nier­te sich der VfB vor dem geg­ne­ri­schen Straf­raum wie­der zu Tode und war nicht mal ansatz­wei­se in der Lage, das Spiel schnell oder über­ra­schend zu gestal­ten. Bis zur Straf­raum­gren­ze sieht das alles ganz nett aus, aber dann spielt wie­der irgend­wer einen däm­li­chen Pass und der Ball ist weg. Wenn per Zufall doch mal ein Kon­ter zustan­de kommt, wird der Ball leicht­fer­tig ver­dad­delt.

Leicht­fer­tig. Das fasst das Spiel des VfB ziem­lich gut zusam­men. Ande­re Mann­schaf­ten holen aus so einem Spiel einen Punkt, weil sie alles ins Spiel rein­wer­fen und den Favo­ri­ten auf dem fal­schen Fuß erwi­schen. Der VfB erwischt nie­man­den auf dem fal­schen Fuß. Weil wir den Geg­ner erst­mal fest­hal­ten, wenn er zu stür­zen droht und ihm dann behut­sam einen Stuhl unter­schie­ben. Der Wil­le ist wohl irgend­wo da, aber die Lei­den­schaft? Fehl­an­zei­ge. Man kann einen Aus­gleich auch erzwin­gen, wenn man denn will. Statt­des­sen haben wir 55 Pro­zent Ball­be­sitz und fan­gen damit nichts Pro­duk­ti­ves an.

Jedes Spiel pennt ein anderer

Tja, und wenn man kei­ne Tore schießt soll­te man zumin­dest hin­ten dicht hal­ten. Aber die­se Sai­son besteht bis­her aus einer Ansamm­lung an gro­tes­ken Abwehr­feh­lern. Fast jedes Spiel eiert hin­ten jemand ande­res rum. Dies­mal war es Ron-Robert Zie­l­er, der einen Distanz­schuss, der über­haupt erst mög­lich wur­de, weil der VfB den Ball wie eine Jugend­mann­schaft in die Mit­te klär­te, statt zur Sei­te in die Mit­te lenk­te. Danach war das Spiel im Grun­de gelau­fen. Da ist es auch egal, dass Timo Wer­ner noch ein Tor aberkannt wird. Am Ende schaut dann halt Gent­ner zu, wie Augus­tin den Sack zumacht. Einer pennt immer. Ob man dann bei Rück­stand Bad­s­tu­ber für einen offen­si­ven Außen­ver­tei­di­ger ein­wech­selt und Gon­zá­lez und Donis bringt: egal.

Irgend­was stimmt nicht beim VfB und das nicht erst seit heu­te Abend. Es muss sich aber so bald wie mög­lich etwas ändern. So wie wir heu­te gespielt haben, wird das weder gegen Bre­men, noch gegen den BVB, der heu­te Nürn­berg mit 7:0 platt gemacht hat, etwas. Ich erken­ne kei­nen “Match­plan” und ich erken­ne kei­ne Gegen­maß­nah­men von Korkut. Viel­leicht ist es auch die Mann­schaft, die — mal wie­der — einen neu­en Impuls von außen braucht. An wem es auch immer liegt: Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass Tay­fun Korkut Ende Okto­ber noch an der Sei­ten­li­nie steht. Dafür funk­tio­niert ein­fach zu wenig. Und das seit mitt­ler­wei­le sechs Spie­len.

Ein wei­te­rer Trai­ner­wech­sel wäre natür­lich ein erneu­tes Armuts­zeug­nis für unse­ren Ver­ein. Aber das sind fünf Spie­le ohne Tor und ein Tor­schuss in den letz­ten 180 Minu­ten lei­der auch.

 

2 Gedanken zu „Null“

  1. Du kannst dem Vfb geben wen du willst als trai­ner die Mann­schaft funk­tio­niert nur eine Sai­son danach ver­fal­len sie in den Arbeits­ver­wei­ge­rungs­mo­dus!!!!
    So wird man abstei­gen das ist fakt Fuss­ball ist ein Sport für emo­tio­nen ‚nicht für emo­ti­ons­lo­se 11 Gestal­ten die sich hin­ter­her hin­stel­len und behaup­ten wie toll die ers­te hal­be Stun­de war.…

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  2. Ein Trai­ner, der die *gesam­te* Vor­be­rei­tungs­zeit mit *allen* Spie­lern (außer 2 WM Fah­rer) zur Ver­fü­gung hat, müss­te wesent­lich bes­se­re Abläu­fe auf den Platz brin­gen, als die­ses unko­or­di­nier­te zöger­li­che Angst­ha­sen­ge­ki­cke. 0 Tor­schüs­se mit einem für 40 Mil­lio­nen ver­stärk­ten Kader? Are you kid­ding me? So lang­sam fan­ge ich an zu glau­ben, dass wir in der Rück­run­de ledig­lich Glück hat­ten. Unter Han­nes Wolf hat­ten wir auch wenig Punk­te zu Beginn der letz­ten Sai­son, aber es war eine Tak­tik und Abläu­fe erkenn­bar. Aktu­ell bewegt sich der VfB in einer Grau­zo­ne ver­schie­de­ner tak­ti­scher Sys­te­me und davon keins so rich­tig und es wer­den stän­dig Posi­tio­nen ver­än­dert. Bloß man­che Nicht-Leis­tungs­trä­ger haben immer noch Ihren Frei­fahrt­schein.

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