Am vergangenen Sonntag fand die ordentliche Mitgliederversammlung des VfB statt — und verlief wesentlich harmonischer als die letzten Male. Jannick war für uns vor Ort.
Eine positive Grundstimmung erfüllte die Scharrena, welche erstmals als Austragungsort für die MV genutzt wurde, am vergangenen Sonntag. Ein vorher angekündigtes „Bonbon“ für alle VfB-Fans, ein souverän auftretender Thomas Hitzlsperger, ein leicht emotional wirkender „Fast-Schwabe“ Michael Reschke sorgten trotz stickiger Raumluft für eine doch etwas feierlich wirkende Atmosphäre innerhalb der anwesenden VfB-Familie, was man ja von den letzten Versammlungen in der Regel nicht behaupten konnte. Aber der Reihe nach.
Eröffnet wurde die diesjährige MV durch die Zusammenfassung des Bayernspiels. Die Anwesenden bejubelten nochmals die vier Tore, welche auf den beiden riesigen Leinwände gezeigt wurden, als wenn das Spiel gerade live gezeigt wird. Ein furioser Beginn, welcher durch Wolfgang Dietrich, der sichtlich gelöst und ja, auch ein wenig berührt wirkte, fortgesetzt wurde. Zunächst begrüßte er die anwesenden rund 1300 Mitglieder, erläuterte den Ablauf der Veranstaltung, erklärte das neue (!) Abstimmungssystem, welche mittels dem eigenen Smartphone oder ausgeliehenen Tablets stattfinden sollte. Emotional wurde es besonders auch, als sich Wolfgang Dietrich bei Hannes Wolf für den Aufstieg und seine Arbeit für den Verein bedankte. Dies wurde vom anwesenden Publikum mit einem langen Applaus gewürdigt. Ein kleiner Rückblick auf das erste Jahr VfB AG beschnitt die ersten Teil der Rede des Präsidenten. Er betonte mehrmals auch nochmals die Vorteile der Ausgliederung, versuchte diese auch nochmals vor den Mitgliedern zu rechtfertigen u.a. auch im Bezug auf die bisher getätigten Transfers. Dazu kann man sicherlich stehen wie man will, sollte aber nicht hier zur Debatte stehen. Meiner Meinung nach, sollte man hier die Zukunft Antworten geben lassen.
Einen sehr sympathischen Auftritt legte Präsidiumsmitglied Dr.Bernd Gaiser hin, der in einer lockeren fast schon untypisch schwäbisch offenen Art ? die finanzielle Situation des e.V. wiedergab. Danach folgte der bereits oben, in meiner Wahrnehmung sehr gute Auftritt vom neuen Chef des Nachwuchsleistungszentrum Thomas Hitzlsperger. Er gab klar und deutlich wieder, dass der VfB wieder in diesem Bereich zu seinen erfolgreichen Wurzeln zurückkehren muss, und auch wieder Nachhaltigkeit einziehen muss. Und dass hierbei auch die Ausgliederung, mit den daraus resultierenden Geldern eine wichtige Rolle spielen kann.
Nun folgte der Auftritt des Neu-Schwaben Reschke, der die Saison auch aus seiner Sicht Revue passieren ließ. Dies alles in seiner doch sehr souveränen Art und dem markanten rheinischen Dialekt. Er ließ auch durchblicken, dass die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen sei, was ja nun auch die aktuellen Gerüchte um verschiedene Spieler zeigen. Bei den Fans bedankte sich Reschke mit einem Video, welches nochmals verschiedene Szenen aus der Cannstatter Kurve, inkl. der Karawanne, zeigte. Auch hier unterstrich er nochmals die große Bedeutung dieser grandiosen Unterstützung. Das Bonbon gab es ebenfalls, nämlich die Vertragsverlängerung bis einschließlich 2020 des Trainerteams um Tayfun Korkut.
Bei den Wortmeldungen ging es ebenfalls doch recht gesittet zu. Selbst Christian Prechtl, der ja als großer Kritiker von Dietrich bekannt wurde, lobte den Vorstand. Kritikpunkte fanden sich nur in Sachen Handtaschenmitnahme oder zu wenig Aktivitäten in Sachen Jubiläum. Alles also im Rahmen. Zur Causa Steinhöfel empfehle ich an dieser Stelle die aktuelle Folge, des STR Podcasts, die das sehr gut aufgearbeitet haben und auch auf die Beiträge von Brustring1893 und dem Vertikalpass. So war es auch kein Wunder, dass der Vorstand, Aufsichtsrat und Vereinsbeirat mit großer Mehrheit entlastet worden sind.
Zum Schluss bleibt mir nur eines zu sagen: Lassen wir uns überraschen, ob diese doch positive 1:4 Glückseligkeit lange anhält und wir im nächsten Jahr eine ähnlich angenehme Atmosphäre haben. Dies wäre wohl das größte Geschenk zum Jubiläum.