Aller schlechten Dinge sind drei und kein Ende in Sicht…

Die Mann­schaft mit dem Brust­ring muss erneut eine her­be Nie­der­la­ge ein­ste­cken. Die Drit­te in Fol­ge unter Trai­ner Wein­zierl und dies mit einer nie zuvor dage­we­se­nen kata­stro­pha­len Bilanz eines Neu-Trai­ners (0–11 Tore!). Die Hoff­nung auf schnel­le Bes­se­rung schwin­det….

Stil­le. Die meis­ten der 58.000 Zuschau­er haben sich bereits 5 Minu­ten vor Abpfiff auf den Weg nach Hau­se gemacht. Ver­ein­zelt ver­nimmt man den einen oder ande­ren etwas lau­te­ren Dia­log, aber im Gro­ßen und Gan­zen scheint sich an die­sem Abend eine regel­rech­te Schock­star­re unter den Fans breit gemacht zu haben.

Rück­blick: Ca. zwei Stun­den zuvor sind vie­le der Fans vor­sich­tig opti­mis­tisch, dass viel­leicht heu­te doch der Kno­ten platzt und die Jungs aus Cannstatt die not­wen­di­gen drei Punk­te gegen die lau­ni­sche Diva vom Main ein­fah­ren. Mar­kus Wein­zierl setz­te hier­zu wie­der auf eine tak­ti­sche Aus­rich­tung in Form einer Drei­er­ab­wehr­ket­te (Baum­gartl, Bad­s­tu­ber, Pavard) und Erik Thom­my als einer Art 10er (3–4‑3).

In allen Bereichen unterlegen

Nach 4 Minu­ten Spiel­zeit der ers­te Schock: Ante Rebic, sei­nes Zei­chens WM-Fina­list Kroa­ti­ens und Held des dies­jäh­ri­gen Pokal­fi­nals, traf zum ver­meint­li­chen 0:1 für die Ein­tracht. Schnell kam aber aus dem köl­schen Kel­ler die Rück­mel­dung, dass dem Tor eine Abseits­stel­lung des Kroa­ten vor­an gegan­gen war und der Tref­fer somit nicht zähl­te. In der 9. Minu­te hat­te der VfB in Form von Gomez die Rie­sen­chan­ce, die­sen Umstand für sich zu nut­zen und in Füh­rung zu gehen: Nach but­ter­wei­cher Flan­ke von Maf­feo, kam er nach einem Stel­lungs­feh­ler der Frank­fur­ter Ver­tei­di­ger frei zum Kopf­ball, setz­te die­sen aber knapp neben das Gehäu­se. In der 11. Minu­te dann aber wie­der das alte Leid aus Sicht aller Brust­ring­lieb­ha­ber: Hal­ler besorg­te das 0:1 für die Hes­sen. Läu­fe­risch, men­tal, in fast allen fuß­ball­re­le­van­ten Kom­po­nen­ten waren die Hes­sen an die­sem Abend über­le­gen bzw. eine Klas­se bes­ser. Dies äußer­te sich im Spiel beson­ders in Form des Offen­siv­tri­os Hal­ler, Rebic, Jovic, über wel­ches der VfB kei­ner­lei Kon­trol­le gewin­nen konn­te, und auch ein gewis­ser Filip Kostic (Ex-Mit­ar­bei­ter der VfB AG) sorg­te nicht nur mit sei­ner gel­ben Kar­te im Spiel für Furo­re. Auch das zuwei­len sehr har­te Spiel der Frank­fur­ter Defen­siv­ab­tei­lung, sorg­te bei den Stutt­gar­ter Spie­lern für eini­ge Pro­ble­me und die ein oder ande­re Bles­sur (sie­he unten). In der 32. Minu­te ver­such­te sich Gon­zá­lez noch­mals an der Dis­zi­plin des Tore­schie­ßens, ehe kurz dar­auf ein wei­te­res Mal ein Mit­glied des hes­si­schen Trio Infer­na­le das 0:2 mar­kier­te. Hier ging ein Feh­ler von Bad­s­tu­ber vor­aus (ja genau, der „Cham­pi­ons League Hol­ger“), der sich vom Tor­schüt­zen im Lauf­du­ell abko­chen ließ. Dies­mal konn­te Rebic sei­nen Tref­fer zu recht beju­beln.

Nur die Kurve bäumt sich auf

Ein wirk­li­ches Auf­bäu­men in Hälf­te Zwei fand dies­mal auf Sei­ten der Stutt­gar­ter Mann­schaft nicht statt: Zwar hat­te man mehr Spiel­an­tei­le, kam aber nicht wirk­lich gefähr­lich vor das Tor der Ein­tracht. Aus­nah­me war der ver­meint­li­che Anschluss­tref­fer durch Özcan, aber auch hier griff dann rela­tiv schnell Bibia­na Stein­haus ein, und nahm allen anwe­sen­den VfB-Fans auch die letz­te Hoff­nung. Gon­zá­lez‘ Halb­chan­ce (klei­ner Fact: Seit nun­mehr 18 Tor­schüs­sen war­tet der arme Jun­ge auf sein 1.Tor!) in Hälf­te Zwei bedarf eben­falls kei­ner wei­te­ren Wor­te. Kurz­um, die Gäs­te ver­wal­te­ten ihre Füh­rung cle­ver, kamen durch Rebic (79.) zu einer gro­ßen Chan­ce auf das 0:3, wel­ches dann schließ­lich der ein­ge­wech­sel­te Nico­lai Mül­ler besorg­te.

Die Cannstat­ter Kur­ve sang das gan­ze Spiel über durch und sich den Frust von der See­le. Im Lau­fe der zwei­ten Hälf­te auch mit dem zum Spiel­feld hin zuge­dreh­ten Rücken. Ein gel­len­des Pfeif­kon­zert, eini­ge war­me Wor­te, gab es am Ende für die Pro­fis, die sicht­lich bedröp­pelt das Spiel­feld ver­lie­ßen, nach­dem sie sich der Kur­ve in alt­be­wehr­ter Ver­lie­rer­ma­nier gestellt hat­ten.

Nun noch kurz ein Bericht aus dem Laza­rett: Özcan, zur 2.Hälfte ein­ge­wech­selt, fällt für die gesam­te Hin­run­de aus (auch von unse­rer Sei­te GUTE BESSERUNG BERKAY!). Maf­feo, nach Foul von Kostic ange­schla­gen, fällt zwar nicht so lan­ge aus, aber den­noch ist ein Ein­satz gegen Nürn­berg noch frag­lich. Auch nährt sich die Hoff­nung, dass A. Donis even­tu­ell gegen den Club wie­der fit ist. Wann ein Dida­vi, der eben­so wie sein grie­chi­scher Kol­le­ge dem schwä­bi­schen Offen­siv­spiel enorm fehlt, wie­der zurück kommt, steht noch in den Ster­nen.

Erfreu­lich in die­sem Punkt, um noch wenigs­tens eine posi­ti­ve Nach­richt zu ver­kün­den: Neu­zu­gang Marc Oli­ver Kempf stand nach über­wun­de­ner Ver­let­zungs­pau­se wie­der im Kader für ein VfB Pflicht­spiel.

Am heu­ti­gen Tage mel­de­te sich dann noch Sport­vor­stand Micha­el Resch­ke bei VfB TV zu Wort. Er zeig­te Ver­ständ­nis für die Reak­ti­on der Fans, drosch aber auch die alt­be­kann­ten Durch­hal­te­phra­sen her­aus. Ob die­se nun fruch­ten, wird sich in den nächs­ten Tagen und Wochen zei­gen.

Wir dür­fen gespannt sein. Noch ist kein Ende der Durst­stre­cke in Sicht.

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