Da ich am Wochenende unterwegs war — und so wahnsinnig viel auch nicht passiert ist, Sommerloch eben — kommt heute eine etwas längere Ausgabe von Rund um den Brustring.
Nationalmannschaft
Wie schon letzte Woche berichtet und kommentiert ist der VfB bei der U19-Europameisterschaft mit zwei Bundesliga-Profis vertreten. Ergänzt wird das VfB-Kontingent in Griechenland durch Marius Funk sowie die drei österreichischen Nachwuchsspieler Adrian Grbic (von der A‑Jugend aufgerückt), Stefan Peric und Daniel Ripic (beide vom Red Bull-Farmteam FC Liefering zum VfB gewechselt. (VfB-Webseite).
VfB II
Die zweite Mannschaft hat die ersten Testspiele zur neuen Saison erfolgreich bestritten. Beim sogenannten “Südgipfel-Cup” in Winterlingen setzte sich die Mannschaft von Jürgen Kramny gegen die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth (1:0) sowie gegen die kleinen 60er (2:0) durch. Neuzugang Daniele Gabriele (den ich in diesem Blog bereits vorgestellt habe) war in beiden Testspielen im Einsatz. Der VfB mit dem Überblick über das Turnier. Beim Schwarzwälder Boten findet sich ein ausführlicherer Spielbericht sowie Fotos vom Turnier.
Transfers
Bei den an diesem Wochenende über die Bühne gegangenen Transfers geht es gleich bei der zweiten Mannschaft weiter. Wie u.a. das Mindener Tageblatt berichtet, wechselt Außenverteidiger Steffen Lang zu Arminia Bielefeld. Der 21jährige bestritt für die Amateure 105 Spiele in der dritten Liga und spielte vorher auch in der B- und A‑Jugend-Bundesliga für den VfB.
Von den Profis des VfB wechselte Karim Haggui in die zweite Liga zu Fortuna Düsseldorf, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Haggui, der vor zwei Jahren als Ersatz für Tasci geholt wurde, hat sich in den zwei Spielzeiten, in denen er meist auf der Bank saß, soweit ich das mitbekommen habe, klaglos damit abgefunden. Es fiel mitunter schwer, zu glauben, dass er noch schlechter sei als die Abwehrkollegen, die sich auf dem Platz zum x‑ten Mal das Ding selber ins Netz gelegt hatten. Alles Gute in Düsseldorf, Karim!
Das wünscht auch der, den wir als Heinz Kamke kennen, auf angedacht dem, den wir bisher als unseren Torwart kannten: Sven Ulreich. Dabei wird die Karriere Ulreichs — wie immer sprachlich sehr ansprechend — nachgezeichnet und jedem, der meint, der VfB verscherbele erneut eines seiner Juwele, noch einmal vor Augen geführt, woran es Ureich in den ganzen Jahren haperte:
Man mag es, um doch bei Ulreich zu bleiben, für nebensächlich erachten, dass der Spielaufbau seit Jahren in unterschiedlich starker Ausprägung zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Abstößen auf Martin Harniks Kopf besteht. Bei etwas mehr Erfolg könnte man den Umstand, dass dieser, wenn man so will, Spielzug unter VfB-Anhängern längst den Status eines Running Gags erreicht hat, sogar entspannt weglächeln.
Zum ersten und bisher einzigen Neuzugang des VfB in dieser Sommerpause, Philip Heise, gibt es auf spox.com ein lesenswertes Portrait. Heise wird dabei eine große Zukunft prophezeit. Ich hoffe, dass er das Vakuum, was in der letzten Saison auf der linken Abwehrseite bestand, endlich beheben kann und nie wieder einen Adam Hlousek dort rumstümpern sehen muss.
Transfergerüchte
Przemyslaw Tyton war ja angeblich schon am Donnerstag beim Medizincheck in Stuttgart von einer Vertragsunterschrift ist Stand Montag abend aber noch nichts bekannt. Goldmann Sax macht sich, nicht nur deswegen langsam Gedanken, dass der VfB wie in den letzten Jahren auch mit den Transfers etwas hinten dran hängt. Ich kann das nachvollziehen, ich hoffe einfach auch, dass Dutt im Verborgenen werkelt und rechtzeitig zum Trainingsauftakt in einer Woche noch ein paar Neuzugänge aus dem Hut gezaubert hat. Dazu gehört wahrscheinlich auch, dass Antonio Rüdiger endlich bei einem anderen Verein unterschreibt und dieser andere Verein eine Ablösesumme überweist, mit der wir unsere Neuzugänge refinanzieren können. Laut Stuttgarter Nachrichten setzt Robin Dutt in Zukunft wohl auf die Karte, unbekannte Spieler günstig zu verpflichten, sie groß zu machen und sie dann weiter zu verkaufen. Der klassische Weg eines Ausbildungsvereins also. Ich bin mir nicht sicher, wie das in Stuttgart ankommt. Beim VfB hat man sich nie als der klassische Ausbildungsverein gesehen, der sich allein über das Ausbilden und Weiterverkaufen von Talenten definiert hat. Auch wenn es letztendlich immer so gekommen ist.
Ein Name, der in diesem Artikel auftaucht, aber nicht weiter kommentiert wird, ist der von Michal Pazdan, ebenfalls polnischer Nationalspieler, in Diensten von Jagiellonia Bialystok.
Der Wechsel von Bobby Wood zum VfB ist jedenfalls auch noch nicht in trockenen Tüchern, so die Stuttgarter Nachrichten, weil bei den 60ern (mal wieder) alles drunter und drübergeht. Wer sich darüber informieren will, was in München gerade vor sich geht, dem sei die aktuelle Link11 von Fokus Fussball ans Herz gelegt.
Martin Harnik wird dem VfB wohl erhalten bleiben, berichten die Stuttgarter Nachrichten, denn Dutt hat den plumpen Avancen von Martin Kind eine Absage erteilt. Man wolle mit Harnik verlängern. Finde ich prinzipiell erstmal gut, weil ich Harnik für einen ziemlich intelligenten Spieler, auch abseits des Platzes halte. Auf dem Platz hat er im Abstiegskampf wieder in die Form gefunden, es wird interessant sein, wie er unter Zorniger auftreten wird. Im Grunde war er auf dem rechten Flügel ja gut aufgehoben, leider stand er sich zu häufig mit verloren Zweikämpfen, versprungen Bällen und verzogenen Torschüssen selbst im Weg.
Ehemalige Brustringträger
Beim ehemaligen saarländischen Bundesligisten treffen sich zwei ehemalige VfB-Jugendspieler wieder, wie der kicker berichtet. Zum einen Patrick Schmidt, von 2009 bis 2012 beim VfB, zum anderen Tobias Trautner, der aus Degerloch ins Saarland wechselt und, ja genau, der Sohn von Ebbo Trautner ist.
Vermischtes
Der VfB engagiert sich mit der Aktion VfBfairplay für Flüchtlinge. Eine gute Sache, wie ich finde, auch bei anderen Verein hat sich gezeigt, was der Fußball für eine verbindende Wirkung hat und wie gut es den jungen Menschen aus krisen- und kriegsgebeutelten Ländern tut, beim Kicken die Sorgen über die eigene Situation ein wenig zu vergessen. Sehen leider nicht alle so, als der VfB das ganze auf seiner Facebook-Seite ankündigte, kamen gleich Kommentare im Tonfall “Interessiert keinen, schaut lieber, dass wir nicht absteigen”. Als ob der VfB nicht gleichzeitig Flüchtlingen helfen und den Klassenerhalt schaffen könne. Wie auch immer, auf der Homepage des VfB erfahrt ihr mehr über die Aktion.
Die Pyro-Aktionen gegen Bremen und in Paderborn kosten den VfB laut Stuttgarter Zeitung 15.000 Euro.
Laut einem Bericht von spox.com war der VfB wohl auch mal an Yussuf Poulsen, jetzt bei Red Bull, Standort Leipzig, angestellt, interessiert. Wäre mal interessant zu erfahren, mit welchen beiden jungen Stürmern der VfB damals den Vertrag verlängerte. Ob Poulsen sich auch in der Bundesliga durchsetzt werden wir ja zum Glück in diesem Jahr nicht erfahren.
Der VfB startet am 1. Juli ins erste Trainingslager, die Stuttgarter Nachrichten haben ein paar Infos zusammen getragen. Bereits zwei Tage vorher ist der Trainingsauftakt und die Präsentation des neuen Trikots. Dem Vernehmen nach, wird es nach über 40 Jahren wieder einen durchgehenden Brustring haben. Der VfB hat ein paar Promofilmchen in Auftrag gegeben, ihr findet sie im dazugehörigen Artikel der Stuttgarter Zeitung.
Sommerpause ist Interview-Zeit. Eins in der Stuttgarter Zeitung mit Krassimir Balakov, der sich, ganz Uwe Seeler, Sorgen um den VfB macht, eins in der Bild, dessen zentrale Aussagen die Stuttgarter Nachrichten zusammenfassen, mit Huub Stevens.