Unterm Todesstern

Mit dem Abstieg hat sich der VfB eine Viel­zahl von Pro­ble­men geschaf­fen. Das größ­te Pro­blem war aber schon vor­her da und sitzt direkt in der Nach­bar­schaft.

Wir VfB-Fans haben es ja nach dem zwei­ten Abstieg in den letz­ten drei Jah­ren wirk­lich nicht ein­fach. Gott (!) Sei (!) Dank (!) ste­hen wir in die­sen schwe­ren Zei­ten nicht allei­ne da. In unse­rer dun­kels­ten Stun­de leuch­tet uns ein drei­za­cki­ger Stern den Weg aus dem Tal der Trä­nen: Erst ver­län­gert die Mer­ce­des-Benz Bank ihren Ver­trag als Haupt- und Tri­kot­spon­sor des VfB bis 2023 und dann, am Mitt­woch nach dem Abstieg, ver­si­chert der neue Chef der Daim­ler AG, Ole Käl­le­ni­us, dem VfB, dass der Anker­in­ves­tor auch zukünf­tig hin­ter dem Ver­ein ste­he. Der VfB Stutt­gart 1893 e.V. und die Daim­ler AG — mehr als nur stra­te­gi­sche Part­ner. Freun­de fürs Leben!

Das ist natür­lich der Ein­druck, den uns Ver­ein und Anker­in­ves­tor ver­mit­teln wol­len und es ist kom­plet­ter Bull­shit. Statt­des­sen ver­deut­lich­te Daim­ler mit der wäh­rend der lau­fen­den Auf­sichts­rats­sit­zung der VfB AG ver­schick­ten Pres­se­mit­tei­lung den Mit­glie­dern, wer in der Mer­ce­des­stra­ße das Sagen hat. Und zwar auf bei­den Stra­ßen­sei­ten. Nicht, dass das eine neue Erkennt­nis wäre, aber jetzt, wo es dar­auf ankommt, aus dem Deba­kel des Abstiegs Kon­se­quen­zen zu zie­hen, wird das Macht­ge­fäl­le am Wasen beson­ders deut­lich: Es gibt kei­ne Kon­se­quen­zen. Oder: Der Daim­ler sagt uns deut­lich, dass er Kon­se­quen­zen nicht wünscht.

Ein Präsident mit einem Auftrag

Denn die Unter­stüt­zung für den Ver­ein besteht ein­zig und allein dar­in, den­je­ni­gen zu schüt­zen, der die Inter­es­sen des Daim­lers in der AG aber vor allem auch im ein­ge­tra­ge­nen Ver­ein ver­tritt: Wolf­gang Diet­rich. Wozu hät­te man ihn sonst als Prä­si­den­ten des Ver­eins inthro­ni­sie­ren sol­len, wenn man ihn jetzt fal­len lässt? Und ja: Inthro­ni­sie­ren ist das rich­ti­ge Wort. Denn schon vor der Wahl Diet­richs zum Prä­si­den­ten reg­te sich Pro­test gegen ihn. Wegen der Art und Wei­se, wie er schon als Pro­jekt­spre­cher bei Stuttgart21 mit Kri­ti­kern umging. Wegen sei­ner Fir­ma Quat­trex, die finan­zi­ell mit Zweit­li­ga-Kon­kur­ren­ten des VfB in Ver­bin­dung stand. Alles kein Pro­blem für jeman­den, der ein Ziel vor Augen hat. Kri­ti­schen Mit­glie­dern wur­de unter güti­ger Mit­hil­fe von Gun­ter Bar­ner vor­ge­wor­fen, eine Nicht-Wahl Wolf­gang Diet­richs lege den Ver­ein in “Schutt und Asche” und was Quat­trex angeht, gelang es schein­bar, sowohl die DFL, als auch die eige­ne Com­pli­ance-Abtei­lung zu fop­pen. Am Ende hat­te man immer­hin 57 Pro­zent des Stimm­viehs auf Linie gebracht. 

Natür­lich wur­de Diet­rich aber nicht ins Amt gehievt, weil er ger­ne Mer­ce­des fährt oder beim Daim­ler einen Bera­ter-Ver­trag hat. Son­dern weil er skru­pel­los genug war, die Aus­glie­de­rung durch­zu­peit­schen und dem Daim­ler den Ein­fluss beim Pro­fi­ver­ein vor der Haus­tür zu sichern, der sich mit den bis­he­ri­gen, im über­schau­ba­ren Rah­men gehal­te­nen Spon­so­ring­zah­lun­gen nicht errei­chen ließ. Diet­rich, der alte Medi­en­pro­fi, lie­fer­te. Mit einer Aus­glie­de­rungs­kam­pa­gne auf unters­tem Niveau, gespickt mit Dif­fa­mie­run­gen und “Wahr­heits­beu­gun­gen”. Im Zen­trum der Aus­glie­de­rungs­kam­pa­gne: Der Anker­in­ves­tor, der jah­re­lan­ge treue Beglei­ter, der stra­te­gi­sche Part­ner. Denn, wie uns Finanz­vor­stand Ste­fan Heim mehr als ein­mal weis machen woll­te: Der Daim­ler hat ein Inter­es­se an einem erfolg­rei­chen VfB, weil der Arbei­ter am Band dann mor­gens viel bes­ser gelaunt in die Hal­le kommt. Ja, auf dem Niveau wer­den beim VfB Mit­glie­der für dumm ver­kauft.

Ein Stadionname zum Schnäppchenpreis

Dass dem gelieb­ten Anker­in­ves­tor das Inter­es­se der Mit­glie­der und Fans und des Ver­eins sel­ber schon immer nur sekun­där wich­tig war, ver­deut­licht schon die Tat­sa­che, dass das Neckar­sta­di­on, in dem der VfB sei­ne Heim­spie­le aus­trägt, schon seit 25 Jah­ren nicht mehr die­sen Namen trägt. 1993 erwarb Daim­ler die Namens­rech­te am Sta­di­on für ein Taschen­geld von 10 Mil­lio­nen Mark — auf unbe­stimm­te Zeit. Jah­re, bevor Ver­ei­ne mit den absur­des­ten Spon­so­ren-Sta­di­on-Namen Geld schef­fel­ten, stell­te man sich in Stutt­gart, in die­sem Fall bei der Stadt, beson­ders dumm an und schenk­te dem schon damals schwer­rei­chen Kon­zern qua­si eine Wer­be­flä­che. Was war der Daim­ler bloß nur für ein Wohl­tä­ter!

2008 wur­de das Sta­di­on ein zwei­tes Mal umbe­nannt. Mitt­ler­wei­le war Namens­spon­so­ring gang und gäbe und weil der Daim­ler dem VfB so ein treu­er Part­ner war, zahl­te er ihm zu Finan­zie­rung des Umbaus noch ein­mal 20 Mil­lio­nen Euro für Namens­rech­te, die er eigent­lich schon hat­te. Ein klei­nes Geschenk unter Freun­den. Aber halt an den Daim­ler. Mit der Ein­mal­zah­lung erwarb der Kon­zern näm­lich die Namens­rech­te für die fol­gen­den 30 Jah­re. Aufs Jahr gerech­net sind das etwa 660.000 Euro. Zum Ver­gleich: Laut die­sem Arti­kel in der Wirt­schafts­wo­che aus 2016 zahl­te bei­spiels­wei­se Coface für die Namens­rech­te am gleich­na­mi­gen Sta­di­on in Mainz etwa 2 Mil­lio­nen Euro. Jähr­lich. Aus Dank­bar­keit für was auch immer lässt man sich also im Stadt­rat und in der Geschäfts­stel­le des Ver­eins seit einem Vier­tel­jahr­hun­dert beim Sta­di­on­na­men über den Tisch zie­hen.

Auch sonst hielt sich der Auto­bau­er lan­ge erstaun­lich bedeckt, was die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung des Ver­eins angeht. Seit man im Jahr 1976 begann, den Brust­ring auf dem Tri­kot um einen Spon­so­ren­auf­druck zu ergän­zen, war dort nicht ein Mal der Sil­ber­stern des Nach­barn zu sehen, bis man sich 2012 dazu durch­rang, die Haus­bank auf den Tri­kots zu plat­zie­ren. In der Zwi­schen­zeit warb der VfB für Tex­ti­li­en, Bier, Milch, Foto­ap­pa­ra­te, Atom­kraft­wer­ke, zwie­lich­ti­ge Finanz­dienst­leis­ter und Han­dy­ver­trä­ge, aber nie für jenen Kon­zern, des­sen Umsatz angeb­lich bei VfB-Sie­gen sprung­ar­tig ansteigt, weil sei­ne Mit­ar­bei­ter sie­ges­trun­ken bes­ser und schnel­ler fer­ti­gen.

Des Investors Präsident

Nun ist über­schau­ba­re finan­zi­el­le Unter­stüt­zung das eine. Eine ganz ande­re Haus­num­mer ist es, wenn man als Ver­tre­ter des Haupt­spon­sors im Auf­sichts­rat eines Ver­eins die eige­nen wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen über die des Ver­eins stellt. So lau­tet zumin­dest der Vor­wurf, den die Stutt­gar­ter Nach­rich­ten 2013 erho­ben. Daim­ler, in Per­son des damals stell­ver­tre­ten­den und spä­ter ers­ten Vor­sit­zen­den des Auf­sichts­rats, Joa­chim Schmidt, soll einen lukra­ti­ven Wer­be­ver­trag des VfB mit Kon­kur­rent Por­sche ver­hin­dert haben. Ja, der ver­link­te Arti­kel ist von Gun­ter Bar­ner und des­sen Arti­kel soll­te man immer mit Vor­sicht genie­ßen, weil nie klar ist, wel­chem Groß­kop­fer­ten er gera­de einen Gefal­len tun möch­te. Ob Die­ter Hundt also des­halb auf Linie war, weil sei­ne Fir­ma als Zulie­fe­rer vom Daim­ler abhän­gig war: Kei­ne Ahnung. Es könn­te ihm auch ein­fach nur egal gewe­sen sein.

Deut­lich wird aber, dass ein mög­li­ches finan­zi­el­les Enga­ge­ment eines Kon­kur­ren­ten beim VfB beim Daim­ler auf wenig Gegen­lie­be stößt. Wäre es da nicht viel ein­fa­cher, sich den Ein­fluss beim Ver­ein für Bewe­gungs­spie­le ein­fach zu kau­fen? Nichts ande­res hat man mit der Inthro­ni­sie­rung von Wolf­gang Diet­rich und der von ihm durch­ge­prü­gel­ten Aus­glie­de­rung getan. Offen­sicht­lich wird das durch das ent­lar­ven­de Zitat von Wil­fried Porth, der beim VfB mitt­ler­wei­le zwei Abstie­ge beauf­sich­tigt hat: “Er ist der Prä­si­dent, den wir woll­ten”. Nicht nur, dass er in die­sem unsäg­li­chen Inter­view dem “Umfeld” die hohe Erwar­tungs­hal­tung in die Schu­he schiebt und gleich­zei­tig betont, dass sein  Unter­neh­men ja über­all im Pre­mi­um­seg­ment unter­wegs und des­we­gen mit der sport­li­chen Situa­ti­on des VfB nicht zufrie­den sei. Nein, er sagt den Mit­glie­dern des VfB auch noch ins Gesicht, dass sein Unter­neh­men, das de jure nur eine Min­der­heit der Antei­le hält, de fac­to nicht nur in der VfB AG, son­dern auch im VfB e.V. das Sagen hat. Dass Por­sche sei­ne auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung 2016 etwas wirr ange­kün­dig­te För­de­rung der VfB-Jugend­ar­beit zu Guns­ten von Mer­ce­des 2018 wie­der ein­stell­te, ist sicher auch nur Zufall. 

Kein Einfluss mehr

Und jetzt: Befin­den wir uns in einem veri­ta­blen Dilem­ma. Durch die Aus­glie­de­rung haben wir als Mit­glie­der nur noch Kon­trol­le über den Vor­stand des e.V.: Dr. Bernd Gai­ser, den noch zu wäh­len­den Nach­fol­ger von Tho­mas Hitzl­sper­ger und: Wolf­gang Diet­rich. Wir kön­nen den Auf­sichts­rat weder abwäh­len, noch ihm die Ent­las­tung ver­wei­gern, weil der VfB e.V. kei­nen Auf­sichts­rat  mehr hat ‑was vie­le Mit­glie­der erschre­cken­der­wei­se immer noch nicht kapiert haben. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit, um die­sen Wahn­sinn zu stop­pen, ist also eine Nicht-Ent­las­tung und Abwahl Diet­richs als Prä­si­dent. Dass der Auf­sichts­rat der AG nicht gewillt ist, sei­nen Vor­sit­zen­den zu stür­zen, wur­de durch die Stel­lung­nah­me am Don­ners­tag deut­lich in der sich Kär­cher-Chef Hart­mut Jen­ner — der 2016 über­haupt erst mit­half, Diet­rich ins Amt zu brin­gen — und VfB-Legen­de Her­mann Ohli­cher — der sich wahr­schein­lich ein­fach freut, beim VfB wich­tig zu sein — dem­entspre­chend zu Wort mel­de­ten.

Ande­rer­seits: Wol­len wir über­haupt, dass ein Inves­tor einen von den Mit­glie­dern demo­kra­tisch gewähl­ten Prä­si­den­ten stürzt? Ist das nicht genau das, was in Mün­chen-Gie­sing pas­siert, in Kai­sers­lau­tern in Ham­burg und anders­wo, wo sich ein Ver­ein an einen Inves­tor ver­kauft hat, der frü­her oder spä­ter sei­nen Ein­fluss gel­tend machen will? War nicht das gro­ße Argu­ment für die Aus­glie­de­rung, dass der Daim­ler kein durch­ge­knall­ter Mil­li­ar­där ist, der sich frü­her oder spä­ter mit sei­nen durch­ge­knall­ten Vor­stel­lun­gen ins Tages­ge­schäft ein­mischt? Genau an die­sem Punkt sind wir jetzt ange­langt. Ich bin mir sicher, dass es vor der Mit­glie­der­ver­samm­lung am 14. Juli noch eine ent­spre­chen­de Kam­pa­gne geben wird, in der vor einer Abwahl Wolf­gang Diet­richs ein­dring­lich gewarnt wird, so wie der dama­li­ge Auf­sichts­rats­chef Mar­tin Schä­fer das 2016 tat. Damals funk­tio­nier­te es trotz Abstieg. Dies­mal auch?

Das Problem heißt Daimler

Wie man es dreht und wen­det: Das Pro­blem heißt nicht nur Diet­rich, das Pro­blem heißt vor allem Daim­ler. Denn dem geht es vor­ran­gig um die Wah­rung der eige­nen Inter­es­sen und nicht um den VfB. Aber die PR-Maschi­ne läuft bereits. Wie schon im Abstiegs­kampf wird jetzt ver­sucht, einen künst­li­chen Zusam­men­halt zwi­schen den Ver­ant­wort­li­chen des Abstiegs und den Fans und Mit­glie­dern zu beschwö­ren. Doch mitt­ler­wei­le ver­fängt sich das Tot­schlag­ar­gu­ment “Wer gegen Diet­rich ist, ist gegen die Mann­schaft”, das ich hier schon mal the­ma­ti­siert habe, nicht mehr. Statt­des­sen tritt die gan­ze Arro­ganz der Macht zu Tage, wenn sich Diet­rich an sei­nen Thron klam­mert und ver­sucht, das als Treue­be­kennt­nis zum Ver­ein zu ver­kau­fen. Wenn Wil­fried Porth ihm die Hand reicht und sagt: “Du bist mein Prä­si­dent”. 

Den Daim­ler wer­den wir nicht mehr los, aber dafür haben wir ja alle ein Gra­ti­stri­kot jetzt, ne? Nein, der hat sich ein­ge­nis­tet beim VfB wie das Impe­ri­um in der Gala­xie. Den sil­ber­far­be­nen Death Star, der auf der ande­ren Sei­te der Mer­ce­des­stra­ße über uns hängt, ist in der Tat unka­putt­bar. Aber Darth Diet­rich kön­nen wir los wer­den. Ohne Laser­schwert, ganz demo­kra­tisch. Nicht mit dem Daim­ler, nicht wegen des Daim­lers, son­dern trotz des Daim­lers.  Oder wie es der geschätz­te Kol­le­ge Mar­tin vom Brust­ring­Talk for­mu­liert hat:

Mit Euch gibt es kein Wir! 

Titel­bild: Death Star by Richard Moniz under CC BY-SA 2.0 (bear­bei­tet)

14 Gedanken zu „Unterm Todesstern“

  1. Was einem wirk­lich Angst macht ist das dass schon immer for­mu­lier­te Argu­ment, dass nach der Aus­glie­de­rung das Geld weg ist und wir schlech­ter daste­hen als je zuvor. Scha­de dass sich so vie­le Mit­glie­der von den „Taschen­spie­ler­tricks “ eines Wolf­gang Diet­richs haben blen­den las­sen und wir unse­re See­le, den e.v. , schlicht­weg „ver­kauft“ haben. Ihr habt das wie­der ein­mal sehr gut recher­chiert und zusam­men­ge­fasst. Aber es ist wirk­lich sehr schwer den „Kopf“ wie­der hoch­zu­neh­men nach dem Abstieg gegen einen doch sehr „limi­tier­ten“ Geg­ner aus Ber­lin, der nach dem 0:1 schlicht­weg aus­ein­an­der­ge­nom­men wor­den wäre. Das wird ein (hof­fent­lich) sehr har­tes Jahr in der zwei­ten Liga, abe4 irgend­wann fehlt einem ein­fach die Kraft den VfB noch zu unter­stüt­zen nach die­sem „desas­trö­sem“ Jahr in der „Bel­le Eta­ge“ des deut­schen Fuß­balls. Und das unse­rer neu­er Trai­ner „Zor­ni­ger light“ eigent­lich zur „Unzeit“ kommt. Bin sehr skep­tisch ob das mal gut­geht. Ein „sehr“ ent­täusch­ter Fan des VfB Stutt­gart e.v.

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    • Hal­lo K.G.,

      Alter­na­ti­ven? Viel­leicht ein VfB-Prä­si­dent, der nicht dem Anker­in­ves­tor zu gefal­len ver­sucht, son­dern den Mit­glie­dern. Da wird sich mit Sicher­heit jemand fin­den.

      Und ansons­ten: Ist Kri­tik nur erlaubt, wenn man eine per­so­nel­le Alter­na­ti­ve zur Hand hat?

      Vie­le Grü­ße, Lenn­art

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  2. Ent­behrt jeder Logik. Einer­seits soll es Daim­ler ja offen­bar nichts brin­gen, in den VfB zu inves­tie­ren, wie der Ver­fas­ser selbst andeu­tet. Ande­rer­seits will Daim­ler, die dunk­le Macht aber — obwohl es ja nichts bringt — über ihren ein­ge­schleus­ten Prä­si­den­ten Diet­rich die Macht über­neh­men ? Ja, was denn jetzt ? Ganz ehr­lich: was hat Daim­ler denn vom Invest­ment beim VfB ? Einem Kri­sen­ver­ein seit vie­len Jah­ren ? Die haben sicher gro­ße Freu­de dar­an, mit dem Kri­sen­club in Ver­bin­dung gebracht zu wer­den und dafür auch noch Mil­lio­nen bezahlt zu haben. Ach ja, das fan­tas­ti­sche Namens­recht, ich ver­gaß…

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    • Hal­lo MM,

      was Daim­ler von einem Invest­ment beim VfB hat? Dass die Kon­kur­renz aus Zuffen­hau­sen nicht mehr vor der Haus­tür rum­lun­gert. Steht aber auch im Text. Der Ver­fas­ser deu­tet auch kei­nes­wegs an, dass es dem Daim­ler nichts bringt, in den VfB zu inves­tie­ren.

      Vie­le Grü­ße, Lenn­art

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  3. Ja logisch, Daim­ler inves­tiert in den VfB, damit es Por­sche nicht tun kann und dann nicht selbst ein unglaub­li­ches Ver­mö­gen mit dem VfB macht. Wel­chen wahn­sin­ni­gen Ver­mö­gens­vor­teil hat­te den Daim­ler bit­te bis­her aus dem trotz allem kost­spie­li­gen Invest­ment ? Da fällt mir tat­säch­lich nur der Heim Gedan­ke ein. Mal neben­bei, die Geschich­te mit Por­sche pas­sier­te, als Daim­ler längst Spon­sor war. Um Dei­ne Wort­wahl zu wäh­len: der Arti­kel ist kom­plet­ter Bull­shit. Mit Nai­vi­tät ist das noch zurück­hal­tend beschrieben…Der Ver­such WD los­zu­wer­den, soll­te nicht mit den absur­des­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen “unter­mau­ert” wer­den. Es ist ledig­lich rich­tig, dass Daim­ler und der AR zu viel Ein­fluss haben und der AR aus zu vie­len Per­so­nen besteht. Das ist aber nichts Neu­es. Das kennt man beim VfB so seit Jahr­zehn­ten.

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    • Hal­lo MM,

      also ich hal­te es ja für rea­lis­ti­scher, dass Daim­ler ver­sucht, den Ein­fluss eines Kon­kur­ren­ten vor der eige­nen Haus­tür ein­zu­däm­men, als dass man sei­nen Mit­ar­bei­tern einen Gefal­len tun möch­te. Natür­lich schef­felt kei­ner von bei­den damit Mil­lio­nen. Dar­um geht es aber auch nicht.

      Lies dir den Arti­kel von Bar­ner noch ein­mal durch. Wenn es so stimmt, dann ging es um die Nach­fol­ge von EnBW als Haupt- und Tri­kot­spon­sor.

      Daim­ler mag schon immer viel Ein­fluss gehabt haben, aber jetzt haben sie ihn eben auch noch mit Antei­len an der AG.

      In die­sem Fall geht es auch dar­um auf­zu­zei­gen, war­um Diet­rich über­haupt im Amt ist und dass es noch ein grö­ße­res Pro­ble­me gibt als ihn: Porth.

      Klar, kann man natür­lich alles in drei Zei­len als Bull­shit abtun, wenn man den Text nicht rich­tig liest. Ist halt ein biß­chen blau­äu­gig.

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  4. Wie viel BMW hat denn Hoe­neß bei Bay­ern zuge­las­sen? Stand da nicht mal Opel auf dem Fet­zen?
    Daim­ler war da jah­re­lang cle­ve­rer, die hat­ten immer den Dau­men auf dem VfB, ging ja auch lan­ge gut, aber schein­bar ist der Porth der Sache nicht gewach­sen und der Dai­mer jetzt schon wie­der zweit­klas­sig …

    @MM: schon schön, von Dir zu lesen, Igno­ranz in reins­ter Essenz … und das mei­ne ich nicht posi­tiv für Dich

    @Lennart: mach bit­te wei­ter so, vlt. weni­ger Pod­cast und mehr schrei­ben

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  5. Kri­tik ist wich­tig und zuläs­sig. Auch dann, wenn der Kri­ti­ker kei­ne Lösungs­vor­schlä­ge hat, außer der For­de­rung “Diet­rich raus!” Das dis­qua­li­fi­ziert den Kri­ti­ker und offen­bart neben feh­len­der Kom­pe­tenz rei­ne Ver­schwö­rungs­theo­rien. Soll­ten aber nicht Fak­ten statt Mut­ma­ßun­gen, fal­sche Ver­däch­ti­gun­gen (Quat­trex) und alte Rech­nungs­be­glei­chun­gen (S21) Basis einer Ana­ly­se sein? Gegen­sei­ti­ge Schuld­zu­wei­sun­gen sind nicht ziel­füh­rend. Fakt bleibt aber, dass im Pro­fi­fuß­ball das Geld regiert, dass ‘Geld eben ein­fach Tore schießt’, ob man das nun gut fin­det oder nicht. Viel­leicht fin­det man in den unters­ten Ama­teur­li­gen noch die hei­le Welt der ’11 Freun­de sollt ihr sein’. Im Pro­fi­fuß­ball soll­te man Rea­li­täts­ver­lust aber mög­lichst ver­mei­den. Anker­in­ves­to­ren (so man glück­li­cher­wei­se hat) lächer­lich machen oder gar ver­teu­feln, Ihnen dunk­le Machen­schaf­ten zu unter­stel­len ohne Bewei­se zu lie­fern, der boy­kot­tiert den finan­zi­el­len Spiel­raum auf dem Trans­fer­markt und damit die posi­ti­ve Ent­wick­lung. Nun könn­te man genau die­se infra­ge stel­len und den Nega­tiv­trend aus­schließ­lich an den han­deln­den Per­so­nen fest­ma­chen. Aber dann reicht Kri­tik allein nicht mehr aus. Dann muss man schon noch nach Alter­na­ti­ven fra­gen dür­fen. Ist es nicht zu bil­lig nur zu meckern? Lasst doch die Ver­ant­wort­li­chen um die neue sport­li­che Lei­tung erst mal in Ruhe ihre Arbeit machen. Es bringt nichts, schon jetzt wie­der alles schlecht zu reden, indem man den neu­en Trai­ner mit dem “Prä­di­kat Zor­ni­ger light” ver­sieht. Und zum guten Schluss noch ein Vor­schlag zur Güte: jetzt gilt das “wir sind immer für euch da” aus der Cannstat­ter Kur­ve mehr denn je. Lie­bes­ent­zug in Form von phy­si­scher Abwen­dung, wie in der abge­lau­fe­nen Sai­son, ist kon­tra­pro­duk­tiv. Hört end­lich auf mit der stän­di­gen Mies­ma­che­rei! Es nervt!

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    • Hal­lo Knut,

      dan­ke für Dein Feed­back zum Arti­kel, da gehe ich ger­ne detail­liert drauf ein.

      “Kri­tik ist wich­tig und zuläs­sig. Auch dann, wenn der Kri­ti­ker kei­ne Lösungs­vor­schlä­ge hat, außer der For­de­rung “Diet­rich raus!” Das dis­qua­li­fi­ziert den Kri­ti­ker und offen­bart neben feh­len­der Kom­pe­tenz rei­ne Ver­schwö­rungs­theo­rien.”

      Mein Lösungs­vor­schlag ist die Abwahl von Wolf­gang Diet­rich. Ich bin aber nicht in der gesell­schaft­li­chen Posi­ti­on, dass ich Leu­te ken­ne, die für die­ses Amt in Fra­ge kom­men. Soll ich dann ein­fach gar nichts sagen, obwohl ich weiß, dass Wolf­gang Diet­rich schlecht für den Ver­ein ist? Die Alter­na­ti­ve zum im Arti­kel ange­spro­che­nen Pro­blem wäre kei­ne Aus­glie­de­rung gewe­sen.

      “Soll­ten aber nicht Fak­ten statt Mut­ma­ßun­gen, fal­sche Ver­däch­ti­gun­gen (Quat­trex) und alte Rech­nungs­be­glei­chun­gen (S21) Basis einer Ana­ly­se sein?”

      Wegen Stuttgart21 gibt es kei­ne offe­nen Rechun­gen. Ich woh­ne nicht in Stutt­gart und das Bahn­pro­jekt als sol­ches ist mir völ­lig wurscht. Wel­che kon­kre­ten fal­schen Ver­däch­ti­gun­gen meinst Du bzgl. Quat­trex? Wolf­gang Diet­rich hat sel­ber gesagt, dass er bis 31. Dezem­ber 2017, also 15 Mona­te nach sei­ner Wahl, noch Antei­le an Quat­trex hielt. Das ist ein Fakt. Genau­so wie die Tat­sa­che, dass die Mit­glie­der vor der Mit­glie­der­ver­samm­lung damals dar­über nicht in Kennt­nis gesetzt wur­den, dass der letz­te Ein­trag im Han­dels­re­gis­ter, der Diet­rich und Quat­trex mit ein­an­der ver­bin­det, erst im Mai 2019 gelöscht wür­de.

      “Gegen­sei­ti­ge Schuld­zu­wei­sun­gen sind nicht ziel­füh­rend.”

      Was willst Du mir mit die­sem Satz sagen? Diet­rich hat Feh­ler gemacht. Soll­te man auf die­se Feh­ler nicht hin­wei­sen?

      “Fakt bleibt aber, dass im Pro­fi­fuß­ball das Geld regiert, dass ‘Geld eben ein­fach Tore schießt’, ob man das nun gut fin­det oder nicht. Viel­leicht fin­det man in den unters­ten Ama­teur­li­gen noch die hei­le Welt der ’11 Freun­de sollt ihr sein’. Im Pro­fi­fuß­ball soll­te man Rea­li­täts­ver­lust aber mög­lichst ver­mei­den. Anker­in­ves­to­ren (so man glück­li­cher­wei­se hat) lächer­lich machen oder gar ver­teu­feln, Ihnen dunk­le Machen­schaf­ten zu unter­stel­len ohne Bewei­se zu lie­fern, der boy­kot­tiert den finan­zi­el­len Spiel­raum auf dem Trans­fer­markt und damit die posi­ti­ve Ent­wick­lung.”

      Dass Geld den Pro­fi­fuß­ball regiert, dar­in stim­me ich dir zu. Dass Geld eben nicht auto­ma­tisch Tore schießt, hat der VfB in der abge­lau­fe­nen Sai­son ein­drucks­voll bewie­sen: Mit den höchs­ten Trans­fer­aus­ga­ben der Ver­eins­ge­schich­te haben wir die wenigs­tens Bun­des­li­ga-Tore der Ver­eins­ge­schich­te geschos­sen. Was den Anker­in­ves­tor angeht: Ich sehe aktu­ell kei­ne mit dem Anker­in­ves­tor ein­her­ge­hen­de posi­ti­ve Ent­wick­lung. Was ich statt­des­sen sehe: Ein Inves­tor, der sich wie­der­holt in Belan­ge ein­mischt, die nur Ver­eins­mit­glie­der etwas ange­hen. Ein Inves­tor, der sich ger­ne als gro­ßer Wohl­tä­ter dar­stellt, den VfB und die Stadt beim Namens­spon­so­ring des Neckar­sta­di­ons aber genau­so klein hält, wie er das jah­re­lang beim sons­ti­gen Spon­so­ring getan hat. Wenn Daim­ler so ein Wohl­tä­ter ist, wie­so stei­gen sie nicht grö­ßer als Haupt­spon­sor ein, als sie es in der Ver­gan­gen­heit taten? Kannst Du mir die Fra­ge beant­wor­ten. Außer­dem gehst Du von einer fal­schen Kau­sa­li­tät aus: Es ist nicht so, dass der VfB einen Anker­in­ves­tor such­te und in Daim­ler einen gefun­den hat. Daim­ler hat einen Prä­si­den­ten gesucht, mit dem man die Aus­glie­de­rung end­lich durch­bringt. Anders kann ich es mir nicht erklä­ren, dass man Wolf­gang Diet­rich ohne Gegen­kan­di­dat auf­stellt und kurz vor der Wahl noch Angst unter den Mit­glie­dern schürt.

      “Nun könn­te man genau die­se infra­ge stel­len und den Nega­tiv­trend aus­schließ­lich an den han­deln­den Per­so­nen fest­ma­chen. Aber dann reicht Kri­tik allein nicht mehr aus. Dann muss man schon noch nach Alter­na­ti­ven fra­gen dür­fen. ”

      s.o.

      “Ist es nicht zu bil­lig nur zu meckern? Lasst doch die Ver­ant­wort­li­chen um die neue sport­li­che Lei­tung erst mal in Ruhe ihre Arbeit machen. Es bringt nichts, schon jetzt wie­der alles schlecht zu reden, indem man den neu­en Trai­ner mit dem “Prä­di­kat Zor­ni­ger light” ver­sieht.”

      Die Kri­tik in mei­nem Arti­kel rich­tet sich an Wolf­gang Diet­rich und Daim­ler. Viel­leicht ist das durch die For­ma­tie­rung nicht deut­lich, aber das was Du zitierst, steht im Kom­men­tar von Oli­ver Roth.

      “Und zum guten Schluss noch ein Vor­schlag zur Güte: jetzt gilt das “wir sind immer für euch da” aus der Cannstat­ter Kur­ve mehr denn je. Lie­bes­ent­zug in Form von phy­si­scher Abwen­dung, wie in der abge­lau­fe­nen Sai­son, ist kon­tra­pro­duk­tiv.”

      Kannst Du mir bit­te sagen, wann außer beim desas­trö­sen 0:6 in Augs­burg es phy­si­sche Abwen­dung gege­ben hat? Abge­se­hen davon ist der VfB mehr als der Prä­si­dent, ein Trai­ner, ein Sport­di­rek­tor oder eine Mann­schaft. Man kann in dem Ver­ein han­deln­de Per­so­nen kri­ti­sie­ren, ohne sich vom Ver­ein abzu­wen­den.

      “Hört end­lich auf mit der stän­di­gen Mies­ma­che­rei! Es nervt!”

      Der Vor­wurf der “stän­di­gen Mies­ma­che­rei” ist so pau­schal, dass ich dar­auf nicht groß ein­ge­hen will. Du fin­dest auf unse­rer Sei­te genü­gend Arti­kel, die sich dif­fe­ren­ziert mit The­men aus­ein­an­der­set­zen. Weißt Du was mich nervt: Dass wir zum zwei­ten Mal in drei Jah­ren abge­stie­gen sind. Dass wir uns im Auf­stiegs­kampf gegen noch mehr Kon­kur­renz durch­set­zen müs­sen als vor drei Jah­ren. Dass wir Geld, dass wir ein­mal durch die Aus­glie­de­rung ein­ge­nom­men haben, in den Wind geschos­sen haben. Dass wir seit dem Amts­an­tritt von Wolf­gang Diet­rich vor 2,75 Jah­ren fünf ver­schie­de­ne Trai­ner und drei ver­schie­de­ne Sport­di­rek­to­ren hat­ten. Und dass wir als Mit­glie­der uns jetzt vom Daim­ler rein­pfu­schen las­sen müs­sen.

      Vie­le Grü­ße, Lenn­art

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      • Hal­lo Lenn­art —

        Mir fehlt die Zeit, um auf dei­ne Replik detail­liert ein­zu­ge­hen. Des­halb nur soviel: Solan­ge du dich nicht “in der gesell­schaft­li­chen Posi­ti­on” befin­dest und sich auch ander­wei­tig kei­ne per­so­nel­le Alter­na­ti­ve zeigt, wer­den wir wohl mit den jetzt han­deln­den Per­so­nen umge­hen müs­sen. Und wer garan­tiert denn, dass dei­ne “Lösungs­vor­schlä­ge” zum gro­ßen posi­ti­ven Umschwung füh­ren? Mir geht’s nicht um die Per­son Diet­rich. Mir geht’s ledig­lich um die ein­sei­ti­gen Schuld­zu­wei­sun­gen, die uns gegen­wär­tig nicht wei­ter brin­gen. Noch­mal: lasst die Leu­te end­lich wie­der in Ruhe arbei­ten! Ansons­ten müsst ihr euch einen gehö­ri­gen Anteil am kom­men­den Miss­erfolg ver­bu­chen las­sen. Sor­ry, mein Mei­nung. Und mehr habe ich nicht mehr zu sagen, außer, dass wir hof­fent­lich alle unse­rem VfB viel Erfolg wün­schen. In die­sem Sin­ne!

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