Der VfB gewinnt tatsächlich auch das immens wichtige Spiel beim Tabellenletzten Köln und klettert in die obere Tabellenhälfte.
Nach 7 Minuten war klar, der VfB wird den Rekord des 1 FC.Kaiserslautern aus dessen Meistersaison 97/98, mit 5 1:0 Siegen in Folge nicht hinterher eifern. Altmeister Pizarro sorgte für das 1:0 für die Rheinländer, am Ende jubelte jedoch wieder die Mannschaft mit dem Brustring in der Domstadt.
Die Tore für den letzten Endes doch sehr schmeichelhaften 2:3 Auswärtssieg besorgte Nationalstürmer Mario Gomez, nach schlimmen Patzern in der Hintermannschaft der Kölner und des designierten Torhüters Timo Horn, sowie, die VfB Gemeinde staunt immer noch, durch den gebürtigen Stuttgarter Rechtsverteidiger Andreas Beck. 44 Minuten hatte Köln das Spiel im Griff, Stuttgart in der ersten Hälfte nicht im Spiel, insbesondere in Form von Badstuber und Insua, welcher das 1:0 durch einen Ballverlust in der eigenen Hälfte maßgeblich mit einleitete. Sei s drum am Ende jubelte, im Übrigen seit dem Oktober 2000 in Köln unbesiegt, unser VfB. Der sehenswerte Freistoßtreffer von Jojic kam dann doch zu spät. Der Doppelschlag kurz vor der Pause, lähmte den FC die gesamte 2te Hälfte lang.
Was bedeutet dieser Sieg?
Klassenerhalt? Das böse E‑Wort?
Vierter Sieg in Folge, bedeutet in der Tabelle Platz 9, 15 Punkte (!) Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, und eine immer größer werdende Akzeptanz des noch anfangs stark kritisierten Trainer Tayfun Korkut. Verfrühte Frühlingsgefühle bei allen, die es mit den roten Stuttgartern halten, und zwei sehr häufig zitierte Fragen, die uns allen unter anderem auch in den sozialen Medien immer wieder über den Weg laufen:
1. Wer hat sich denn da als Korkut verkleidet?
2. Typisch schwäbisch: Isch des no mei VfB? 😉 (Für die Hochdeutschen unter uns: Ist das noch mein VfB ? )
Spaß beiseite, bleiben wir alle auf dem Teppich. Zu oft hat uns fehlende Bodenhaftung am Ende alles zu Nichte gemacht. Einen ausführlichen mahnenden Rückblick in die Vergangenheit
erspare ich uns allen an dieser Stelle. Ron Robert Zieler, der maßgeblich mit seinen starken Leistungen zum aktuellen Höhenflug beiträgt, mahnt im Kicker alle zur Bescheidenheit, Dennis Aogo machte nach dem Spiel sehr deutlich, dass noch ein langer Weg bevorsteht, und kritisierte dabei scharf die Vorstellung des VfB, besonders in der zweiten Hälfte. Es scheint also innerhalb der Mannschaft angekommen zu sein, dass weiter die Tugenden der harten Arbeit angesagt sind. Und das sehe ich ganz ähnlich:
Alles über dem Strich ist die Torte, ein einstelliger Tabellenplatz die Sahne, E…… die Kirsche obendrauf……
Cooler Korkut
Korkut scheint unbeeindruckt von all den Aktivitäten rund um unseren Club, er macht in meinen Augen seine Arbeit von Anfang an, mehr als professionell, ruhig aber dennoch bestimmt und ist mit dem Fokus schon wieder voll auf dem Leipzig Spiel am Samstag gerichtet. Er setzt auf Kontinuität, ein eingespieltes Stammpersonal, eine einfache, doch recht solide 4–4‑2 Taktik mit dem von vielen unter Wolf vermissten Sturmduo Gomczek, und einer neuen im Team angekommenen Siegermentalität, die die ganze Liga und auch einige Experten verblüfft.
Ebenfalls ein Schlüssel der letzten Spiele: Der ebenfalls von vielen kritisierte Wintertransfer Erik Thommy, der in Köln alle 3 Toren vorbereitete, und mit dem wir, sofern er dieses Leistungslevel halten kann und auch verletzungsfrei bleibt, noch viel Spaß haben werden.
Noch ein kleiner Nebensatz zu den Beleidigungen gegen Zieler, die nach dem Spiel für eine Menge Gesprächsstoff gesorgt haben bzw. es immer noch tun: Diese respektlosen, widerlichen Äußerungen mit Emotionalität und Spontanität zu entschuldigen, geht gar nicht. Hier schließe ich mich dem Worte des Kölner Blogger Kollegen an, der dies mit dem vielzierterten Vergleich des zu schnellen Fahrens sehr treffend kommentiert! Sonst ist alles gesagt zu diesem Thema, und Nein die meisten Kölner sind doch ganz okay 😉
Frühlingsgefühle erhalten
Ja , manchmal freut es mich doch, wenn wir auch in unserem manchmal durchaus berechtigten Gebruddel , das ja auch durchaus eines unserer Charaktermerkmale scheint, eines Besseren gelehrt werden. 😉
Ein vorschnelles Urteil über Reschke möchte ich an dieser Stelle ebenfalls außen vorlassen. Sicherlich waren einige Äußerungen in Interviews unglücklich, dennoch sollte man auch mal die Kirche im Dorf lassen, und am Ende der Saison ein sachliches erstes Fazit ziehen. Denn nur so schaffen wir es, die Frühlingsgefühle in Cannstatt, auch über diesen hinweg zu halten…
In diesem Sinne: Ned gbruddlet isch globt gnug (Nicht gebruddelt ist gelobt genug)