Unangenehm

Gegen Bie­le­feld geht das zwei­te direk­te Duell im Abstiegs­kampf bin­nen einer Woche ver­lo­ren. Vor der Län­der­spiel­pau­se und dem anschlie­ßen­den Spiel in Dort­mund befin­det sich der VfB in einer gefähr­li­chen Situa­ti­on.

Es nervt. Alles.

Zehn Punk­te aus elf Spie­len und jetzt unter den letz­ten sechs Geg­nern in die­sem Jahr noch Bay­ern und Dort­mund vor der Brust. Stamm­kee­per noch ange­schla­gen, zwei von drei Stamm­ver­tei­di­gern ver­letzt und teil­wei­se ersetzt durch einen 20jährigen ohne Spiel­pra­xis. Zwei durch ein geschei­ter­tes Expe­ri­ment völ­lig unbrauch­ba­re Außen­bah­nen, ein über­spiel­tes und über­for­der­tes zen­tra­les Mit­tel­feld und Offen­siv­spie­ler weit dies- oder jen­seits ihres Zenits. Weil dir drei zen­tra­le Stür­mer aus­fal­len.

Es nervt. Kein Pass kommt an, beson­ders nicht die No-look-Hacken­päs­se, die letz­te Sai­son nur funk­tio­nier­ten, weil die Mann­schaft sich jede Woche auf dem Trai­nings­platz sah, statt sich in der Reha-Welt die Klin­ke in die Hand zu drü­cken. Die Alter­na­ti­ve: Lan­ger Hafer und Stan­dards, aber dafür muss man Offen­siv­zwei­kämp­fe gewin­nen und: Auto­ma­tis­men haben. Wie letz­te Sai­son, als alle wuss­ten, was sie zu tun hat­ten und Kalajd­zic aus allen Lebens­la­gen traf. Statt­des­sen ren­nen wir uns gegen­sei­tig über den Hau­fen, knal­len das Ding aus 30 Metern 30 Meter drü­ber oder tref­fen aus einem Meter genau die Hacke des Ver­tei­di­gers.

Aufbaugegner für die direkte Konkurrenz

Es nervt. Schon zum zwei­ten Mal Auf­bau­geg­ner für einen direk­ten Kon­kur­ren­ten. Wenigs­tens Platz 18 scheint schon ver­ge­ben zu sein. 23 Spie­le vor Sai­son­ende stel­len Leu­te wie­der Fra­gen wie “Gegen wen sol­len wir gewin­nen, wenn nicht gegen die?”, das Umfeld scheint für die ers­te gro­ße Kri­se der aktu­el­len sport­li­chen Füh­rung nicht gerüs­tet, die Mann­schaft in die­ser Beset­zung auch nicht. Ein Spiel, in dem wirk­lich qua­si nichts funk­tio­nier­te. Wie soll man da vor dem Spiel gegen Borus­sia Haa­land nicht in Fata­lis­mus ver­fal­len?

Es nervt. Es kommt alles nicht völ­lig über­ra­schend, wenn auch tail nicht in die­sem Aus­maß, aber es nervt. Weil die Angst nach einem Drit­tel der Sai­son dann doch lang­sam anfängt, um sich zu grei­fen. Auf den Rän­gen sowie­so, auch auf dem Platz. Fliegt dann hier wie­der alles aus­ein­an­der? Geht es wie­der bei Null los?

Macht grad keinen Spaß

Muss man alles aus­hal­ten. Aber macht halt echt kei­nen Spaß grad, Geduld zu haben. Aber wo willst Du drauf­hau­en? Die Ein­stel­lung, die in der Bun­des­li­ga immer stimm­te? Den Trai­ner weil er nicht end­lich mal einen von den Ama­teu­ren rein­wirft, die in der vier­ten Liga im Mit­tel­feld rum­düm­peln und auch nicht mit der Mann­schaft ein­ge­spielt sind? Den Kader­pla­ner, weil wir kei­nen Back­up für den Back­up des Back­ups im Sturm haben?  Den Ath­le­tik­trai­ner, weil sich bei einer Sta­ti­on die Mus­kel­ver­let­zun­gen häuf­ten, als wären Sport­ler­kör­per Com­pu­ter, bei denen Du nicht aus einer 1 ohne Wei­te­res eine 0 machen kannst? Klingt alles deplat­ziert.

Hilft alles nichts, müs­sen wir durch. Auch wenn es unan­ge­nehm wird.

Titel­bild: © Alex Grimm/Getty Images

1 Gedanke zu „Unangenehm“

  1. Sehr gut ana­ly­siert, alles sehr tref­fend for­mu­liert und trotz­dem ist kei­ne Lösung in Sicht, wir gehen auf dem Zahn­fleisch und die Spie­ler möch­ten Spek­ta­kel und Hacke, Spit­ze und Tor spie­len anstatt sich in den Abstiegs­kampf rein­zu­kämp­fen. Abso­lut ver­ständ­lich, aber wenn du den Abstiegs­kampf nicht annimmst steigst du ver­mut­lich ab.
    Ver­mut­lich wür­den wir das nicht aus­hal­ten ohne völ­lig aus­ein­an­der­zu­bre­chen, Abstieg ist abso­lut kei­ne Opti­on, aber wer sagt es den Spie­lern, alles Jung­spun­de mit (nor­ma­ler­wei­se) viel Spaß am Spek­ta­kel.
    Was ich aber nie ver­ste­hen wer­de ist dass die dies­ma­li­gen Prot­ago­nis­ten auch wie­der „alter­na­tiv­los“ agie­ren mit kei­ner Opti­on auf Ände­rung oder Anpas­sung des ein­mal ein­ge­schla­ge­nen Weges (bekannt von Dutt, Korkut, Resch­ke und Kon­sor­ten). War­um wird nicht auf Ver­än­de­run­gen reagiert und man geht lie­ber in die zwei­te Liga (das geht halt wie­der auf Kos­ten des VfB) und die Ver­ant­wort­li­chen zie­hen wei­ter.
    Ein­fach mal, zumin­dest klei­ne, Kor­rek­tu­ren ein­zie­hen und weg von dem bis­he­ri­gen Weg dass wir die Liga „rocken“ müs­sen und das Ende des „Jugend­wahns“ ein­zu­ge­hen und ver­su­chen wie­der mehr Sta­bi­li­tät rein­zu­brin­gen.
    Wie das gehen soll­te weiß ich sel­ber lei­der auch nicht!

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