Nach dem Sieg gegen die Bayern ist der schwere Teil des Restprogramms mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen. Mit dem FC Augsburg kommt ein auf dem Papier machbarer, doch lange kein einfacher Gegner.
Diese Wahnsinns-Saison geht langsam zu Ende und obwohl man darüber traurig sein kann, dass es nur noch zwei Spiele in dieser Rekord-Saison sind, so können wir einerseits froh sein, nie wirklich in Abstiegsgefahr geraten zu sein, andererseits können wir uns auf die erste internationale Spiele seit was weiß ich wie vielen Jahren freuen. Aber bevor wir alle schon mental die Koffer packen und die letzten zwei Spiele schulterzuckend zu Kenntnis nehmen, möchte ich daran erinnern, dass es doch noch um etwas geht. Denn dank unseres Sieges gegen den FC Bayern sind wir wieder zwei Punkte an dem Rekordmeister dran und könnten bei einem Patzer noch vorbei ziehen. Das gibt am Ende zwar keine Trophäe, aber es würde Balsam für die geschundene VfB-Seele sein, sollte man am einstigen Rivalen (Ja, liebe Kinder, VfB gegen Bayern galt früher als eine Rivalität. Nicht umsonst spricht man immer von einem Südschlager!) vorbeiziehen. Doch zuerst müssen wir erstmal Augsburg schlagen und auch wenn das Hinspiel-Ergebnis plus die 1:5 Klatsche Augsburgs in Dortmund zu einem “pff, die schlagen wir locker!” anregt, so soll doch Vorsicht geboten sein. Denn die Fuggerstädter haben sich vom Abstiegskandidaten zu einem meiner Meinung nach waschechten Europapokalaspiranten gemausert. Die Hinrunde unter Jess Thorup war zwar meh, aber nach der Winterpause drehte man voll auf. In der Rückrundentabelle liegt man auf einem hervorragenden Platz 5. Auch wenn im Laufe der Rückrunde den Augsburgern die Puste auszugehen scheint, sind sie auf jeden Fall ein anderes Team, als im Hinspiel. Nichtdestotrotz geht der VfB als Favorit in dieses Duell, auch weil Augsburg klare Schwächen hat. Zum einen sind sie recht konteranfällig, zum anderen ist Koubek nicht gerade der souveränste Torwart. Was auch für uns spricht ist die
Personalsituation
Denn außer den Langzeitverletzten sind eigentlich alle fit. Allen voran Nikolas Nartey, der endlich wieder im Mannschaftstraining ist. Hätte ich einen Wunsch frei, so wäre es auf jeden Fall ein Kurzeinsatz in den letzten zwei Spielen für den noch jungen Dänen.
Mögliche Startaufstellung
Die Bayern-Besieger dürfen wieder ran mit einer Ausnahme. Für Rouault kehrt der gegen Bayern gelb-gesperrte Mittelstädt zurück. Stergiou hat sich den Startplatz auf jeden Fall verdient.
Statistik
In 21 Bundesligapartien führt der VfB denkbar knapp mit 10 Siegen zu 9 Niederlagen. Drei der 10 Siege gelangen den württembergischen Schwaben in der WWK-Arena. Die Augsburger setzen offensiv auf viele Flanken. Das ist sehr sinnvoll, da sie auch die viertmeisten Kopfballduelle für sich entscheiden können. Sie haben durchschnittlich weniger Ballbesitz als der Gegner und auch die Zweikampfführung ist nicht oft vom Erfolg geprägt. Ansonsten fällt Augsburg in keiner Kategorie so richtig auf, sie sind eben Bundesligamittelfeld. Aufpassen muss der VfB vor allem auf Demirovic. Der Bosnier ist mit 15 Toren der gefährlichste Torschütze der Fuggerstädter und auch bundesligaweit auch Rang 5 der Torjägerliste.
Fazit
Augsburg darf man nicht unterschätzen, aber dennoch ist diese im Vergleich zu den letzten beiden Aufgaben machbar. Für den VfB geht es noch um was, auch wenn die Champions League eingetütet wurde. Spielen wir konzentriert und geben von Anfang an Gas, brauchen wir uns um nichts zu fürchten. Und selbst wenn wir verlieren ist es kein Weltuntergang, denn nach all der Scheiße geht es endlich auf die Reise. Ich kann es kaum erwarten.
Titelbild: © Adam Pretty/Getty Images