Rund um das Champions League-Spiel gegen Bergamo

Mit Ata­lan­ta BC kommt heu­te Abend ver­mut­lich einer der schwers­ten Geg­ner in der Cham­pi­ons League-Liga­pha­se ins Neckar­sta­di­on. Gleich­zei­tig hat sich der VfB kon­so­li­diert und ist per­so­nell gut auf­ge­stellt — ein akti­ve­rer Auf­tritt als am Frei­tag in Lever­ku­sen ist den­noch nötig, um die Heim­se­rie zu wah­ren.

Real, Spar­ta, Juven­tus und jetzt Ata­lan­ta. Was für klang­vol­le Ver­eins­na­men in die­sem Herbst unse­ren Spiel­plan schmü­cken, ist immer noch unglaub­lich. Heu­te Abend also das zwei­te Heim­spiel in der Cham­pi­ons League und die nächs­te Nagel­pro­be fürs Neckar­sta­di­on, das seit über einem Jahr kei­ne Nie­der­la­ge des VfB mehr gese­hen hat. Auch wenn die Mann­schaft mit dem Brust­ring zuletzt nicht mehr die gro­ßen Glanz­punk­te setz­te wie beim 5:1 gegen Dort­mund oder dem 1:0 in Turin, zeigt sie wei­ter­hin, dass sie schwer zu schla­gen ist. Erst drei von ins­ge­samt 15 Pflicht­spie­len gin­gen nach 90 Minu­ten ver­lo­ren, gegen Kiel und Kai­sers­lau­tern erle­dig­te die Mann­schaft ihre Pflicht­auf­ga­ben und in Lever­ku­sen hol­te sie trotz eines gebrauch­ten Tages noch einen Punkt. Bestimmt hät­ten wir in der ver­gan­ge­nen Situa­ti­on aus der ein oder ande­ren Par­tie einen oder meh­re­re Punk­te mehr geholt, für die aktu­el­le Situa­ti­on mit Mehr­fach­be­las­tung und einer völ­lig ande­ren Wahr­neh­mung sei­tens der Geg­ner ist die Bilanz aber durch­aus in Ord­nung. Klar, schon in der letz­ten Sai­son muss­ten wir uns für jeden Erfolg stre­cken, die­ser Stress­test fällt natür­lich in der aktu­el­len Spiel­zeit noch ein­mal hef­ti­ger aus. Eine Leis­tung wie in Turin wird der VfB in die­ser Woche gleich zwei Mal brau­chen, um erfolg­reich zu sein. Gleich­zei­tig ver­schaf­fen einem die letz­ten Ergeb­nis­se in bei­den Wett­be­wer­ben etwas Bein­frei­heit.

Aber kom­men wir zur

Personalsituation

Die hat sich etwas gebes­sert: Nach Ameen Al-Dak­hil ist auch Leo­ni­das Ster­giou end­lich wie­der ein Kan­di­dat für den Kader, so dass neben dem Lang­zeit­ver­letz­ten Daxo Zag­adou eigent­lich nur Jamie Lewe­ling der­zeit aus­fällt. Erfreu­li­cher­wei­se ist dafür Chris Füh­rich immer bes­ser in Form.

Mögliche Aufstellung

Es ist eine inten­si­ve Woche, ich gehe aber nicht davon aus, dass Hoe­neß ange­sichts der Qua­li­tät der Geg­ner mas­siv rotie­ren wird. Am ehes­ten noch vor­ne, wo wie­der Demi­ro­vic statt El Bil­al star­tet, der aber mit Sicher­heit die Gele­gen­heit von der Bank nut­zen will, sich bei sei­nem Stamm­ver­ein zu bewei­sen. Even­tu­ell star­ten Rie­der oder Cha­se für Mil­lot und Rou­ault, das hal­te ich aber für unrea­lis­tisch.

Statistik

Ata­lan­ta ist nach Lazio, Par­ma, Napo­li, Sampdo­ria, den bei­den Turi­ner Ver­ei­nen und Peru­gia der ach­te ita­lie­ni­sche Ver­ein, auf den der VfB im Euro­pa­po­kal trifft. Sie­ge gelan­gen nur gegen Tori­no, Juven­tus und Peru­gia. Es ins­ge­samt das 29. Cham­pi­ons-League-Spiel des VfB seit Ein­füh­rung des Wett­be­werbs 1992 und das 15. Heim­spiel in die­sem Wett­be­werb. Ata­lan­ta ist aktu­ell in Ita­li­en ziem­lich hei­ßer Scheiß und das nicht erst seit die­ser Sai­son — sie­he Tri­umph in der Euro­pa League im ver­gan­ge­nen Som­mer. Am Wochen­en­de schlu­gen sie Tabel­len­füh­rer Napo­li mit 3:0 und haben der­zeit die meis­ten Tore in der Serie A geschos­sen. Span­nend ist offen­siv die Effi­zi­enz der Berga­ma­schi: Sie haben acht Tore mehr erzielt als erwar­tet. Außer­dem brin­gen sie mit 61 liga­weit die meis­ten Schüs­se aufs Tor, was wie­der­um bedeu­tet, dass fast jeder zwei­te Schuss aufs Tor auch rein­geht. Außer­dem haben sie nach FBref die meis­ten shot crea­ting actions und goal crea­ting actions der Serie A. Aller­dings haben sie auch schon 14 Tore in elf Spie­len kas­siert, also nicht das ver­meint­li­che Defen­siv­boll­werk wie Juven­tus. Mit 41 zuge­las­se­nen Tor­schüs­sen lie­gen sie im Mit­tel­feld der Liga und auch ihr Tor­hü­ter kann in den post-shot xG nicht beson­ders glän­zen, also auf dem Feld beson­ders viel aus­bü­geln. Die Devi­se heißt also: Hin­ten sicher ste­hen und vor­ne die Chan­cen nut­zen.

Fazit

Wie ein­gangs gesagt haben wir uns mit dem Sieg in Turin ein klei­nes Pols­ter geschaf­fen und wür­den selbst bei einer Heim­nie­der­la­ge noch eini­ger­ma­ßen weich fal­len — vor­aus­ge­setzt wir holen die ver­mut­lich aus­rei­chen­den wei­te­ren sechs Punk­te in Bel­grad und gegen Bern und dann nach Weih­nach­ten in Bra­tis­la­va. Es braucht auf jeden Fall heu­te Abend eine ähn­lich kon­zen­trier­te Leis­tung wie in Turin, um gegen die­se extrem gefähr­li­che Mann­schaft zu bestehen. Gleich­zei­tig könn­te ein Sieg der Mann­schaft noch­mal einen extre­men Schub geben, der uns durch die kom­men­den Wochen trägt. Die Chan­ce ist da so wie vor zwei Wochen im Juven­tus Sta­di­um.

Titel­bild: © Fran­ces­co Pecoraro/Getty Images

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