Neu im Brustring: Yannik Keitel

Als zwei­ten Neu­zu­gang für die kom­men­de Sai­son prä­sen­tier­te der VfB Stutt­gart Yan­nick Kei­tel, der dank aus­lau­fen­den Ver­trags ablö­se­frei an den Neckar wech­selt. Für den Defen­siv-Spe­zia­lis­ten ist das der ers­te Ver­eins­wech­sel in sei­ner Pro­fi­kar­rie­re.

Der Freiburger Weg

Bereits mit elf Jah­ren trai­nier­te er im NLZ des SC Frei­burgs, wel­ches laut Nik Staiger sehr spie­ler­ori­en­tiert, aber auch tak­tisch arbei­tet. Er durch­lief prak­tisch jede Nach­wuchs­mann­schaft der Breis­gau­er, wo er zum Jugend­na­tio­nal­spie­ler reif­te. Er über­zeug­te auch Frei­burgs Trai­ner-Legen­de Chris­ti­an Streich, der ihm 2020 zum Pro­fi-Debut beim Aus­wärt­s­piel in Dort­mund ver­half. Im April 2020 unter­zeich­ne­te er einen vier Jah­res-Ver­trag, der die­sen Juni aus­ge­lau­fen ist und trotz Bestre­bun­gen von der SC-Sei­te nicht ver­län­gert wur­de. Das ist kei­ne Über­ra­schung mein­te Nik Staiger, schließ­lich fehl­te dem 24-jäh­ri­gen Sech­ser die Per­spek­ti­ve bei den Frei­bur­gern. Der mitt­ler­wei­le ver­eins­lo­se Trai­ner Streich hat­te gro­ße Ansprü­che an die Sech­ser-Posi­ti­on, wes­we­gen es für Kei­tel kein Vor­bei­kom­men am rou­ti­nier­ten Höf­ler gab. Dass er auf­grund von Ver­let­zun­gen die­se Sai­son ca. elf Spie­le ver­pas­sen muss­te, hat dem 15- fachen U‑21 Natio­nal­spie­ler eher nicht gehol­fen.

Neues Kapitel

Keitel im Juniorenpokal-Halbfinale 2019 gegen den späteren Pokalsieger. Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images
Kei­tel im Junio­ren­po­kal-Halb­fi­na­le 2019 gegen den spä­te­ren Pokal­sie­ger. © Alex­an­der Scheuber/Bongarts/Getty Images

Jetzt ver­lässt er erst­mals den Breis­gau und unter­schreib bis 2028 beim unse­rem VfB Stutt­gart. Trotz sei­nes fort­ge­schrit­te­nes schätzt Nik Staiger Kei­tels Poten­zi­al als noch nicht völ­lig aus­ge­schöpft ein. “Ich hal­te extrem viel von Kei­tel und glau­be, dass er mit sei­nen 24 Jah­ren der Poten­zi­al­ent­wick­lung etwas zurück­hängt — die Ver­let­zun­gen haben sei­ne phy­si­sche Leis­tungs­fä­hig­keit limi­tiert, wäh­rend er sich […] vor allem men­tal krass ent­wi­ckelt hat. Er ist sehr reif und das macht ihn zu einem unfass­bar span­nen­den Talent.”, sag­te der freie Redak­teur, der unter Ande­rem für die Badi­sche Zei­tung und Spox.com arbei­tet.

Stärken und Schwächen

Doch was erwar­tet die VfB Fans? Ein aggres­si­ver Lea­der wie Ata oder doch ein vir­tuo­se am Ball wie Stil­ler? Eher zwei­te­res mein Nik, doch traut er ihm die Lea­der-Rol­le durch­aus zu. Kei­tel hat zwei Jah­re lan­ge bei der U21-Natio­nal­mann­schaft die Bin­de getra­gen und auch in den U‑Mannschaften des SC Frei­burgs war er als Kapi­tän unter­wegs. Er ist gut mit dem Ball am Fuß, sein Pass­spiel ist sau­ber und er sein Pass-Arse­nal ist sehr weit gefä­chert. Aber auch gegen den Ball fiel er durch sei­ne Zwei­kampf­stär­ke und Ball­be­haup­tung auf. Nach­tei­le dage­gen sieht Nik in sei­ner Phy­sis. Er ist zwar kopf­ball­stark, was beim flach spie­len­den VfB eher zweit­ran­gig ist, aber ihm fehlt es an Tem­po und Beweg­lich­keit was beim Abfan­gen vom Päs­sen und Tie­fen­si­che­rung nega­tiv her­vor­sticht, sei­ne Flan­ken sind zudem nicht gera­de die Prä­zi­ses­ten. Vom Spie­ler­ver­hal­ten ist er mehr die hol­ding Six. Statt in den Straf­raum zu sto­ßen, bleibt er lie­ber etwas Tie­fer und fin­det dort die Räu­me für einen Vor­stoß.

Auch wenn FBref Kei­tel mit Innen­ver­tei­di­gern ver­gleicht, ste­chen sei­ne Stär­ken im Ver­gleich hier her­vor:

Fazit

Mit Kei­tel haben wir einen span­nen­den Back-Up Spie­ler für Stil­ler ver­pflich­tet, der noch eini­ges an Poten­zi­al hat. In Frei­bur­ger Fan­krei­sen ist man trau­rig über den Weg­gang, gönnt ihn aber die Luft­ver­än­de­rung und auch die Cham­pi­ons League. In die­sem Sin­ne, Herz­lich Will­kom­men Yan­nik!

Titel­bild: © Neil Baynes/Getty Images

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