Rund um das Champions League-Spiel in Turin

Kaum ist der VfB aus Mün­chen mit einer kla­ren Nie­der­la­ge zurück­ge­kehrt, geht es gleich wei­ter zum nächs­ten euro­päi­schen Top-Team. Im Turi­ner Alli­anz-Sta­di­um trifft man auf den ita­lie­ni­schen Rekord­meis­ter Juven­tus FC.

Sebas­ti­an Prödl gewann 2015 den Preis für den Fuß­ball­spruch des Jah­res. Er sag­te damals “Mün­chen ist wie ein Zahn­arzt­be­such. Muss jeder mal hin. Kann ziem­lich weh­tun. Kann aber auch glimpf­lich aus­ge­hen” und genau­so fühl­te sich auch die Begeg­nung am Sams­tag an. Doch die­ses Mal war­tet nach die­ser Tor­tur ein Geschenk für den VfB: Die alte Dame Juven­tus FC war­tet auf die jun­gen Wil­den vom VfB Stutt­gart.

Zwar ist Juve nicht mehr die Macht, die sie einst war, trotz­dem ist das alles ande­re als ein ein­fa­ches Los für Hoe­neß und Co. Sowohl in der Serie A, als auch in der Cham­pi­ons League ist Juve noch ohne Nie­der­la­ge, wäh­rend der VfB seit nun mehr vier Spie­len auf ein Pflicht­spiel­sieg war­tet. Man muss also kein gro­ßer Fuß­ball­ex­per­te sein um fest­zu­stel­len, dass der VfB ein Wun­der braucht, um in Turin irgend­was Zähl­ba­res zu holen. Natür­lich könn­te es so lau­fen wie in Madrid; der VfB hält gut mit, hat sogar die Chan­cen auf ein Füh­rungs­tref­fer, doch am Ende setzt sich die Qua­li­tät des Geg­ners durch und uns bleibt dann wie­der nur der Applaus für eine gute Leis­tung. Ich hät­te damit per­sön­lich kein Pro­blem. Ich sehe die­se Cham­pi­ons League-Spie­le wei­ter­hin als eine Beloh­nung für eine groß­ar­ti­ge Sai­son.

Das heißt nicht, dass ich jetzt einen see­len­lo­sen Auf­tritt wie zu Lab­ba­di­as Zei­ten gut­hei­ßen wür­de, aber man hat schon in Mün­chen gese­hen wo das obe­re Limit die­ser Mann­schaft ist. Man hat gese­hen, dass der VfB einen sehr guten und der Geg­ner einen sehr schlech­ten Tag haben muss, um zu gewin­nen. So wie am 32. Spiel­tag letz­te Sai­son, als man gegen lust­lo­se Bay­ern 3:1 gewann. Und ganz ehr­lich? Das ist voll­kom­men in Ord­nung. Ich schrei­be das, weil für mich eini­ge Kri­ti­ken über die VfB-Spie­ler beim Duell in Mün­chen viel zu harsch waren. Ich glau­be, manch­mal ver­ges­sen die Leu­te wo wir her­kom­men. Die Rele­ga­ti­on gegen Ham­burg ist kei­ne zwei Jah­re alt und jetzt spie­len wir gegen Real und Juve. Es ist wei­ter­hin ein Traum den wir leben.

Personalsituation

Es hat sich nach­dem Bay­ern-Spiel nichts ver­än­dert. Für Füh­rich kommt ein Ein­satz noch zu früh und auch Ster­giou ist noch nicht fit. Dazu feh­len noch Rai­mund, Zag­adou und Diehl.

Mögliche Startaufstellung

meineaufstellung.de

Ich tu mich tat­säch­lich schwer, mit der Auf­stel­lung. Ich erwar­te Mil­lot statt Rie­der sowie Mit­tel­städt wie­der auf der lin­ken Sei­te. Demi­ro­vic könn­te von der Bank kom­men.

Statistik

Es ist das ers­te Mal, dass der VfB Stutt­gart auf Juven­tus FC trifft. Gegen ita­lie­ni­sche Teams spiel­te der VfB dage­gen schon elf Mal (UC Sampdo­ria, Tori­no FC, SS Lazio, SSC Napo­li und Par­ma Cal­cio). Nur ein­mal konn­te der VfB gewin­nen, als man 1979 im Hin­spiel der 1. Run­de des UEFA-Cups gegen Juven­tus Stadt­ri­va­len Tori­no FC 1:0 sieg­te. Lei­der reich­te dies nicht fürs Wei­ter­kom­men, da man das Rück­spiel in Turin 0:2 nach Ver­län­ge­rung ver­lo­ren geben muss­te. Das legen­därs­te Duell gegen ein ita­lie­ni­sches Team war wahr­schein­lich das UEFA-Cup Fina­le gegen SSC Napo­li, als man sich gegen Mara­dona und Co nach Hin — und Rück­spiel (1:2, 3:3) mit der sil­ber­nen Medail­le zufrie­den geben muss­te.

Fazit

Das Spiel in Turin ist wahr­schein­lich nach dem Spiel gegen Real das zwei­te High­light-Spiel die­ser Sai­son. Sport­lich gese­hen sind wir der kla­re Außen­sei­ter und alles ande­re als eine Nie­der­la­ge wäre eine posi­ti­ve Über­ra­schung. Ich den­ke, wir wer­den uns gut ver­kau­fen, aber am Ende letzt­end­lich 0:1 ver­lie­ren.

Titel­bild: © Jona­than Moscrop/Getty Images

2 Gedanken zu „Rund um das Champions League-Spiel in Turin“

  1. Ich kann dei­ne Hal­tung abso­lut unter­strei­chen. Man kann nicht mit der Erwar­tungs­hal­tung in das Spiel gehen zu gewin­nen. Es ist ein­fach eine ande­re Klas­se, die Juve mit­bringt. Wich­tig ist, dass die Ein­stel­lung und der Kampf­geist stimmt. Der bringt nicht zwin­gend Punk­te in die­sem Spiel, aber viel­leicht das nöti­ge Selbst­be­wusst­sein (auch im Fal­le einer Nie­der­la­ge, wenn die Leis­tung stimmt) für die kom­men­den Liga­spie­le. Und es ist ja wirk­lich so: Noch vor zwei Jäh­ren hät­te man davon nur träu­men kön­nen, wo der VfB jetzt steht. Wich­tig ist ein­fach den posi­ti­ven Flow mit­zu­neh­men, das zusätz­li­che Geld sinn­voll ein­zu­set­zen um nicht wie­der in einen Abwärts­sog zu gera­ten.

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