Emotionale Nullnummer

Nach 90 Minu­ten, in denen sich bei­de Mann­schaf­ten weit­ge­hend neu­tra­li­sier­ten, sichern sich unse­re Jungs aus Cannstatt einen wich­ti­gen Zäh­ler im Kampf um den Klas­sen­er­halt.

Ein Spiel im Zeichen von Tradition und Kommerz. Bild: © VfB-Bilder.de
Ein Spiel im Zei­chen von Tra­di­ti­on und Kom­merz. Bild: © VfB-Bilder.de

Am Ende steht die Null im Duell Tra­di­ti­on vs. Kom­merz, wenn auch auf bei­den Sei­ten. Den­noch ein wei­te­rer Ach­tungs­er­folg, das  sechs­te Spiel in Fol­ge ohne Nie­der­la­ge, wel­ches nun gleich­be­deu­tend mit einem kom­for­ta­blen Abstand in Höhe von neun Punk­ten auf den Rele­ga­ti­ons­platz, sowie 16 (!) auf einen direk­ten Abstiegs­platz ist. Für den Kicker ist dies Grund genug, den VfB sogar als Mann­schaft der Stun­de zu beti­teln. Spie­le­ri­sche High­lights, schö­ner Fuß­ball a la Real Madrid war zwar (mal wie­der) nicht zu sehen, dafür soli­de Abwehr­ar­beit und schwä­bi­scher Wil­le zum Kampf, beson­ders in Form von Bad­s­tu­ber, Gent­ner und einem wie­der ein­mal stark auf­spie­len­den Ben­ja­min Pavard, des­sen Ver­bleib über den Som­mer hin­aus, eben­so wie der von Bad­s­tu­ber, ange­sichts sol­cher Leis­tun­gen immer unrea­lis­ti­scher wird. Aber auch die Leis­tung von Andre­as Beck soll­te an die­ser Stel­le nicht uner­wähnt blei­ben. Er konn­te auf sei­ner Sei­te im Duell mit Sab­it­zer meis­tens über­zeu­gen, gewann vie­le direk­te Duel­le, sicher­te nach hin­ten gut ab und wag­te den einen oder ande­ren guten Vor­stoß nach vor­ne, unter­stüt­ze auf die­sem Wege auch die Offen­siv­be­mü­hun­gen. In einem Ran­king wur­de er von Fans zum Spie­ler des Spiels gekürt. Sicher­lich auch für Ihn per­sön­lich sehr wich­tig die­se Leis­tung, in letz­ter Zeit hat er von uns oft schlech­te Kri­ti­ken geern­tet.

Hoch her ging es vor allem, wenn der Ball nicht im Spiel war. Bild: © VfB-Bilder.de
Hoch her ging es vor allem, wenn der Ball nicht im Spiel war. Bild: © VfB-Bilder.de

Das Spiel an sich ist schnell erzählt: Die Leip­zi­ger began­nen offen­siv und quir­lig, jedoch ohne gro­ße Chan­ce im Tor­ab­schluss. Die hat­te dann als Ers­tes der VfB in Form von Gent­ner, des­sen Schuss jedoch, nach­dem von der Leip­zi­ger Abwehr­rei­he mehr­mals geblockt, am Gehäu­se vor­bei kul­ler­te. Leip­zig kam in Form von bald-Liver­poo­ler Kei­ta per Stan­dard zu sei­ner Chan­ce. Emo­tio­nal war da schon mehr gebo­ten. Zahl­rei­che Fouls, klei­ne­re Rudel­bil­dun­gen, ein Tadel vom Capi­ta­no in Rich­tung Wer­ner und ein Schieds­rich­ter mit lan­ger Lei­ne sorg­ten für den emo­tio­na­len Pfef­fer in die­ser doch sehr fuß­bal­le­risch armen Par­tie. Kurz vor Ende der ers­ten Halb­zeit war es dann aus­ge­rech­net Ex-VfB-Spie­ler Timo Wer­ner, der allei­ne auf Zie­l­er zulau­fend, eben an die­sem schei­ter­te. Kommt einem ja bekannt vor…..In der zwei­ten Hälf­te hat­ten dann noch­mals der auf­fäl­li­ge Kei­ta aus der Distanz, sowie Gomez per Kopf, nach wun­der­ba­rer Flan­ke von Insua in Fol­ge eines Kon­ter die Chan­ce, ihre Mann­schaf­ten in Front oder gar zum Sieg zu schie­ßen. Am Ende also eine gerech­te tor­lo­se Punk­te­tei­lung, mit den bereits oben genann­ten posi­ti­ven Fol­gen für unse­ren Club. Für die Sach­sen hin­ge­gen bedeu­te­te die­ses Ergeb­nis, das 4.Spiel in Fol­ge ohne Sieg.

Demut, Konzentration, Wille

Korkut, unser wir­bel­en­der Tay­fun an der Sei­ten­li­nie, mahn­te auch wie­der nach dem Spiel zur Beson­nen­heit. Der Wir­bel­wind auf dem Spiel­feld Thom­my zählt bereits auf Face­book den Count­down zum Klas­sen­er­halt her­un­ter…

Mei­ne Wenig­keit sieht das Gan­ze ähn­lich wie unser Coach: Alles in allem zählt für uns wei­ter Demut, Kon­zen­tra­ti­on und der unbe­ding­te Wil­le alles zu geben um die nächs­ten (wich­ti­gen!) Spie­le unter ande­rem am Frei­tag in Frei­burg erfolg­reich zu gestal­ten, um doch noch ein Abrut­schen auf den Rele­ga­ti­ons­platz zu ver­hin­dern. Der direk­te Abstieg, da leh­ne ich mich mal aus dem Fens­ter ;-), dürf­te mit der erneu­ten Nie­der­la­ge der Köl­ner, sowie der Ham­bur­ger Grill­par­ty in Mün­chen de fac­to ent­schie­den sein.

Grenze überschritten

Stand natürlich im Fokus: Timo Werner. Bild: © VfB-Bilder.de
Stand natür­lich im Fokus: Timo Wer­ner. Bild: © VfB-Bilder.de

Noch ein Satz zu Timo Wer­ner: Er wur­de wie im Vor­feld erwar­tet, bei jedem Ball­kon­takt mit Pfif­fen über­häuft. Eben­so gab es beson­ders nach dem Foul gegen Gent­ner, Schmäh­ge­sän­ge in Rich­tung sei­ner Per­son. Gehört irgend­wie dazu zum Fuß­ball, wis­sen wir alle, und beson­ders bei Ex-Spie­lern, die dann wie­der zurück­kom­men in die Hei­mat, eine durch­aus gän­gi­ge Reak­ti­on der Fans (manch­mal sogar ver­ständ­lich). Wenn dabei jedoch Belei­di­gun­gen gegen­über einer Mut­ter oder all­ge­mein wel­che, die tief unter der Gür­tel­li­nie gehen, geäu­ßert wer­den müs­sen (sie­he auch letz­te Woche gegen Zie­l­er) ist zumin­dest für mich eine Gren­ze über­schrit­ten. Mei­ne Mei­nung dazu könnt ihr ger­ne auch im dazu­ge­hö­ri­gen Spiel­be­richt noch­mals nach­le­sen. Außer­dem kön­nen wir auch sehr stolz sein, einen solch durch­aus hoch talen­tier­ten Spie­ler her­aus­ge­bracht zu haben…

In die­sem Sin­ne auf 3 Punk­te im Breis­gau 😉 Für den erwar­te­ten Kampf sind wir ja nun gut gerüs­tet….

Schreibe einen Kommentar