Rund um das Spiel gegen Mainz

Die eng­li­schen Wochen haben uns wie­der. Eben noch Auf­re­gung in Istan­bul, jetzt wie­der Tages­ge­schäft gegen Mainz.

Und ich muss zuge­ge­be­ner­ma­ßen auch erst mal wie­der etwas run­ter­kom­men. Euro­pa­po­kal­spie­le sind sowie­so nach wie vor etwas Beson­de­res und nach der zwei­ten Nie­der­la­ge im drit­ten Spiel spitzt sich auf die sport­li­che Situa­ti­on bei noch fünf ver­blei­ben­den Par­tien unwei­ger­lich zu. Und dann noch das Gan­ze drum­her­um. Ganz im Sin­ne einer Bun­des­kanz­lers, der Men­schen nach Aus­se­hen und ver­meint­li­cher Her­kunft beur­teilt, war vor allem online viel Natio­na­lis­mus und Frem­den­feind­lich­keit, viel Groß­mäu­lig­keit und Pau­scha­li­sie­run­gen zu lesen, die in den Beschimp­fun­gen von Deniz Undav gip­fel­ten. So sehr ich mich freu­en, dass wir wie­der inter­na­tio­nal ver­tre­ten sind, so sehr has­se ich es, wenn Fuß­ball zur Pro­jek­ti­ons­flä­che für natio­na­le Gefüh­le wird.

Aber zurück zum Sport­li­chen. Was dem VfB in der bis­he­ri­gen Sai­son auf jeden Fall gelun­gen ist, ist die Sta­bi­li­sie­rung der eige­nen Abwehr — mei­ner Mei­nung nach eine Basis für Erfolg, denn du hast gera­de als ball­be­sitz­ori­en­tier­te Mann­schaft häu­fig ein Pro­blem, wenn Du einem Rück­stand hin­ter­her­lau­fen musst. Dafür drück­te in Istan­bul der Schuh vor­ne. Erme­din Demi­ro­vic fehlt, Nick Wol­te­ma­de ist weg, Deniz Undav weit von Nor­mal­form ent­fernt und Tia­go Tomás von der Fener-Abwehr abge­kocht. So sta­bil der VfB defen­siv war, so unzu­rei­chend für die­ses Niveau waren die Offen­siv­leis­tun­gen — man den­ke nur an den Kon­ter von Fener­bah­ce, das die in Wolfs­burg erfolg­rei­che Ecken­va­ri­an­te ein­fach mit einer geziel­ten Grät­sche stör­te.

Und doch fehl­te nicht viel, um in Istan­bul immer­hin einen Punkt mit­zu­neh­men. Die Mann­schaft muss ein­fach die Zahl und die Qua­li­tät der Abschlüs­se in sol­chen Spie­lern erhö­hen. Jetzt geht es aber erst­mal nach Mainz und das glei­che zwei Mal. Schau­en wir auf die Par­tie in der Liga am Sonn­tag­nach­mit­tag und die

Personalsituation

Die hat der VfB wie nach Don­ners­tags-Spie­len üblich ohne Pres­se­kon­fe­renz auf sei­ner Web­sei­te kom­mu­ni­ziert. Finn Jeltsch und Jamie Lewe­ling ste­hen wie­der zur Ver­fü­gung, Erme­din Demi­ro­vic, Jus­tin Diehl und Ste­fan Drl­ja­ca fal­len aus. Bleibt genug Per­so­nal für eine Rota­ti­on, die ange­sichts von drei Spie­len in neun Tagen not­wen­dig ist.

Mögliche Aufstellung

Cha­b­ot soll­te nach zwei Spie­len und einem wack­li­gen Auf­tritt in Istan­bul eine Pau­se bekom­men. Statt­des­sen dür­fen Hen­driks und Jeltsch die Innen­ver­tei­di­gung stel­len, was wie­der­um eine Rück­kehr zum 4–2‑3–1 bedeu­tet. And­res ersetzt Kara­zor und vor­ne rückt Deniz Undav wie­der in den Sturm.

Statistik

Es ist das 35. Auf­ein­an­der­tref­fen bei­der Ver­ei­ne in der Bun­des­li­ga, der VfB gewann 15 Ver­glei­che bis­lang, die Main­zer zehn. Letz­te Sai­son könn­ten wir nicht gegen die Rhein­hes­sen gewin­nen, davor muss man bis in den Janu­ar 2019 zurück­ge­hen, um eine Nie­der­la­ge des VfB, noch dazu zu Hau­se, zu fin­den. Aktu­ell bele­gen die Mainz mit einem Sieg und einem Unent­schie­den Platz 16. Mit 14 Gegen­to­ren kas­sie­ren sie nach Frank­furt, Bre­men und Glad­bach am häu­figs­ten. Immer­hin könn­ten Sie in der Euro­pa League zwei 1:0‑Siege fei­ern, zuletzt am Don­ners­tag gegen Zrin­s­kij Mostar. Ent­spre­chend über­schau­bar ist die Lis­te der tor­ge­fähr­li­chen Spie­ler: Nadiem Ami­ri und Armin­do Sieb haben je zwei Tore auf dem Kon­to. Dafür traf kei­ne Mann­schaft in die­ser Sai­son häu­fi­ger das Alu­mi­ni­um. Bei den Zwei­kampf­wer­ten ste­hen sie Main­zer trotz des Miss­erfolgs ziem­lich gut, in der Luft lie­gen sie auf Platz 1 — eben­so bei der Zahl der Flan­ken, hier direkt vor dem VfB. Bei den Lauf­wer­ten rei­hen sich bei­de Kon­kur­ren­ten eher unten ein.

Fazit

Mainz wird anders anstren­gend als Istan­bul. Zum einen kehrt unser ehe­ma­li­ger Jugend­spie­ler Bene­dict Hol­ler­bach zurück in den Kader, zum ande­ren wird Bo Hen­rik­sen sei­ne Mann­schaft auch wei­ter­hin auf einen muti­gen, wil­den Fuß­ball ein­stel­len. Hier muss der VfB sich bie­ten­den Räu­me effi­zi­ent nut­zen. Dann kann es auch ein etwas ent­spann­te­rer Sonn­tag­nach­mit­tag im Neckar­sta­di­on wer­den.

Titel­bild: © Alex­an­der Hassenstein/Getty Images)

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