Sieben Thesen zur SpVgg. Greuther Fürth

Am Sams­tag ist der VfB bei der Spiel­ver­ei­ni­gung in Fürth zu Gast und ver­sucht, nach zwei Unent­schie­den in Fol­ge wie­der drei Punk­te ein­zu­fah­ren. Kirs­ten vom Blog Die Greu­ther-Wei­ber erklärt uns in ihren Ant­wor­ten zu unse­ren sie­ben The­sen, war­um das nicht ein­fach wird.

Rund um den Brust­ring: Die SpVgg ist seit sechs Spie­len unge­schla­gen und ist der­zeit unheim­lich schwer zu besie­gen, weil…

Kirs­ten: …sie seit dem Trai­ner­wech­sel mit Janos Rado­ki einen Coach hat, der es ver­steht, die Mann­schaft sport­lich und men­tal neu zu puschen und zu moti­vie­ren. Spie­ler wie Robert Zulj, Tor­wart Balázs Megye­ri, Kapi­tän Mar­co Cali­gi­uri, Niko Gießel­mann und Ser­dar Dursun machen es dem Geg­ner immer wie­der schwer, das Klee­blatt schach­matt zu set­zen.

Rund um den Brust­ring: Der Sieg im Der­by gegen Nürn­berg ist eine ange­mes­se­ne Ent­schä­di­gung dafür, dass der Zug Rich­tung Rele­ga­ti­ons­platz eigent­lich schon abge­fah­ren ist, weil…

Kirs­ten: …die Bilanz von neun Sie­gen, sechs Unent­schie­den und neun Nie­der­la­gen in 24 Zweit­li­ga­spie­len ein­fach nicht reicht. Die SpVgg hat vor allem mit dem schlech­ten Tor­ver­hält­nis von 26:32 zu kämp­fen. Der Abstand zum Rele­ga­ti­ons­platz beträgt aktu­ell immer­hin sat­te 12 Punk­te! Aber der erneu­te Der­by­sieg ging der Mann­schaft und den Fans run­ter wie Öl.

Rund um den Brust­ring: Lang­fris­tig ist Fürth aber in der Lage, die ers­ten drei Plät­ze anzu­grei­fen, weil…

Kirs­ten: …das Klee­blatt eta­blier­te Pro­fis und jun­ge Spie­ler mit Poten­zi­al hat. Und: Das Klee­blatt pro­fi­tiert vom Gefühl für Zusam­men­halt. Das hat damit zu tun, dass der Rück­halt in der Fan­sze­ne mit vie­len Fan­klubs und dem berühm­ten Block 12 so inten­siv ist. Die Fans sind bei der SpVgg der 12. Mann und geben dem Ver­ein ein Gesicht. Der klei­ne Ver­ein hat spä­tes­tens seit dem Bun­des­li­ga­auf­stieg 2012 auch das Herz aller Für­ther Bür­ger im Sturm erobert (damals fei­er­ten rund 30 000 Men­schen ihre Mann­schaft auf dem Rat­haus-Bal­kon). Das will die Mann­schaft mit Leis­tung und Enga­ge­ment zurück­ge­ben.

Rund um den Brust­ring: Das 0:4 im Neckar­sta­di­on im Hin­spiel ver­mit­telt einen fal­schen Ein­druck von der Spiel­stär­ke der Mann­schaft, weil…

Kirs­ten: …drei der vier Stutt­gar­ter Tore in den ers­ten 25 Minu­ten fie­len — die bei­den ers­ten in der zwei­ten und vier­ten Minu­te!  Das Klee­blatt hat sich über­rum­peln las­sen und konn­te sich dann vom “Anfangs­schock” nicht mehr erho­len.

Rund um den Brust­ring: Nur 26 Tore in 24 Spie­len. Das Haupt­pro­blem der SpVgg ist die­ses Jahr die Offen­si­ve, weil…

Kirs­ten: …das Pro­blem beim Klee­blatt oft in der Offen­si­ve liegt. Ech­te “Tor­kil­ler” wie Oli­vi­er Occe­an in der Auf­stiegs­sai­son 2011/12 mit 17 Toren sind eben für den Geld­beu­tel der Spiel­ver­ei­ni­gung zu teu­er. Aktu­ell gibt es mit Robert Zulj und Ser­dan Dursun gute Stür­mer, aber unterm Stich macht das Klee­blatt zu weni­ge Tore.

Rund um den Brust­ring: Dass die SpVgg in der Heim­ta­bel­le auf Platz 5 steht, liegt auch am Sport­park Ron­hof, weil…

Kirs­ten: …die Atmo­sphä­re in die­sem Sta­di­on mit­ten in der Stadt Fürth ein­zig­ar­tig ist. Die Klee­blatt­fans gehen mit ihrem laut­star­ken Enga­ge­ment für ihre Mann­schaft durchs Feu­er. So ist bei­spiels­wei­se der Block 12 Hei­mat für Klee­blatt-Fans aller Cou­leur. Hier ste­hen Jung & Alt, Orga­ni­sier­te und Unor­ga­ni­sier­te neben­ein­an­der, um 90 Minu­ten lang für die SpVgg Stim­mung zu machen. Die­se Begeis­te­rung spü­ren die Spie­ler auf dem Platz, die Fan­kul­tur beim Klee­blatt ist etwas ganz Beson­de­res.

Rund um den Brust­ring: Die SpVgg baut auch am Sams­tag ihre Serie unge­schla­ge­ner Spie­le wei­ter aus, weil…

Kirs­ten: …sie immer für Über­ra­schun­gen gut ist. Gera­de in Spit­zen­spie­len läuft das Klee­blatt oft uner­war­tet zu Hoch­form auf. Ein typi­sches Bei­spiel dafür war der Heim­auf­takt ins Jahr 2017! Der dama­li­ge Tabel­len­füh­rer und Bun­des­li­ga-Abstei­ger Han­no­ver 96 tat sich mit der Spiel­wei­se des Klee­blatts schwer und ver­lor über­ra­schend mit 1:4 im Für­ther Ron­hof.


Die Greu­ther-Wei­ber:

Die “Greu­ther-Wei­ber” ist ein Blog der “Nürn­ber­ger Zei­tung”, den es seit Juli 2009 gibt. Die Autorin­nen erfül­len nicht das Kli­schee des bier­bäu­chi­gen Fuß­ball­fans, son­dern beleuch­ten das Klee­blatt auch aus weib­li­cher Sicht. Sie haben ganz unter­schied­li­che Moti­ve, über den Für­ther Tra­di­ti­ons-Fuß­ball­ver­ein und sein Schick­sal zu schrei­ben:

Das Herz von Kirs­ten Har­der – sie schreibt hier als „Kiki“ – schlägt für Kino, Jazz und Lite­ra­tur. Doch auch die sport­li­che Sei­te kommt bei ihr nicht zu kurz: dazu gehört schon immer das Inter­es­se für Fuß­ball – vor allem für Under­dogs im Mil­lio­nen­ge­schäft mit dem Ball.

Ute Wolf bzw. „uwo“ ist begeis­ter­te Wahl-Für­the­rin und Greu­ther-Fürth-Fan mit Leib und See­le. Sie ist Lokal­re­dak­teu­rin bei der „Nürn­ber­ger Zei­tung“ und Autorin des erfolg­rei­chen NZ-Blogs „Ach­tung, Wolf“ über den Nürn­ber­ger Tier­gar­ten, ande­re Zoo­lo­gi­sche Gär­ten und Tie­re im all­ge­mei­nen. Und — so fin­det uwo — tie­risch geht es ja manch­mal auch beim Fuß­ball zu…

Bild: © VfB-Bilder.de

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